Almwirtschaft braucht eine starke Jugend
Der gesamte Tierbestand mit 37 Pinzgauer-Milchkühen, 60 Stück Jungvieh, 30 Ziegen, 25 Schafen und neun Pferden wechselt Anfang Mai vom Schulbetrieb auf die von 1.200 bis 2.570 Meter gelegene Alm im Großglocknergebiet. Die Piffalm mit ihren 640 ha ist eine Alm, deren Weidegebiet gute Pflege, strenge Koppeln und eine geländegängige Rinderrasse braucht. Gemolken wird auf zwei Standorten, da sich das Weidegebiet von der Tallage des Käfertals bis auf höhere Lagen erstreckt. 400 ha unterliegen dem Sonderschutzgebiet des Nationalparks und sind außer Nutzung gestellt. Der 40 ha große Wirtschaftswald wird ebenso für Lehrzwecke genutzt.
„Wir setzen mit den Schülern und Schülerinnen auf der Alm zahlreiche Projekte um wie zum Beispiel die Weidepflege mit Ziegen. Generell kommt dem Weidemanagement eine verstärkte Bedeutung zu, damit wir den Nutzungszeitpunkt noch optimaler erreichen. Die perfekte Sennerin haben wir hier mit Martina, die nicht nur eine einzigartige Beziehung zu den Tieren, sondern auch den pädagogischen Ansatz lebt“, so Direktor Dullnigg.
Martina Mühlbauer verbringt bereits den neunten Almsommer mit voller Hingabe für die Tiere der landwirtschaftlichen Fachschule Bruck auf der Schulalm. Im Winter werden die Tiere ebenfalls von Martina am Lehrbetrieb versorgt und so mancher Schüler beschreibt den Melkkurs bei Martina als unvergesslich. „Für mich könnte es keine schönere Arbeit geben. Meine Hauptverantwortung sind die 37 Milchkühe und der restliche Viehbestand mit Zinsvieh, der sich auf vielen verschiedene Koppeln und Weiden aufteilt. Die Großglocknerstraße durchschneidet unser Weidegebiet und das macht es nicht immer einfach, aber abseits der Straße bin ich mit der Natur verwurzelt und die Tiere geben mir meinen Tagesrythmus vor“, so die leidenschaftliche Sennerin, die es auch genießt, auf ein starkes LFS-Bruck-Team zurückgreifen zu können, wenn mehrere Hände gefragt sind.
„Die Almwirtschaft braucht eine starke Jugend, die für dieses Thema brennt und mit dem Rüstzeug für die künftigen Herausforderungen, die es zur Genüge gibt, ausgestattet ist. Deshalb steht für uns die Qualität vor der Quantität und das Wissen um die Veredelung an oberster Stelle“, betont der zuständige Almwirtschaftslehrer Mathias Kinberger. Der Almabtrieb erfolgt auf der Piffalm bereits am 10. September, damit alle Tiere zum Schulbeginn wieder pünktlich bereitstehen – aber jetzt heißt es erst mal Ferien genießen!
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