Vermehrung von Gelsen einbremsen
„Gelsen sind nicht nur unangenehme Störenfriede, sie können auch Überträger von Krankheiten sein. Zweiteres wird auch in unseren Breitengraden zunehmend relevanter, da durch den Klimawandel immer mehr gebietsfremde Arten heimisch werden. Die Erkennung und Überwachung der Verbreitung von Gelsenarten gewinnt daher auch aus gesundheitlicher Sicht an Bedeutung“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
50 Gelsenarten in Österreich
„Gelsen mögen auf den ersten Blick ähnlich aussehen, mittlerweile wurden in Österreich aber bereits rund 50 verschiedene Arten identifiziert. Die Asiatische Tigermücke, die auch tagaktiv und eine potenzielle Überträgerin von mehreren Krankheitserregern ist, wurde im Vorjahr bereits in fünf Bundesländern gefunden“, informiert Landessanitätsdirektorin Dr. Gruber-Juhasz. Aufgrund der unterschiedlich stark ausgeprägten Fähigkeit einzelner Gelsenarten, Krankheitsüberträger von beispielsweise West-Nil-, Dengue- oder Chikungunya-Virus zu sein, ist es Ziel eines Ages-Monitoring-Programms, einen guten Überblick über heimische oder heimisch gewordene Stechmückenpopulationen zu haben. Der Fokus liegt dabei auf der Asiatischen Buschmücke, die auch in Salzburg bereits regelmäßig nachgewiesen wird, und der Asiatischen Tigermücke.
Einmal als „blinde Passagiere“ des internationalen Gütertransports oder Reiseverkehrs angekommen, fliegen die Stechmücken nicht sehr weit und sind auf einen Radius von zirka 100 Metern begrenzt. Sie nutzen dabei stehendes Wasser, um ihre Eier abzulegen, von Blumenuntersetzern bis Regentonnen. Um festzustellen, um welche Art von Gelse es sich handelt, betreibt die Universität Salzburg im Auftrag des Landes und in Zusammenarbeit mit der Ages an sechs Standorten entlang von Transitrouten Eigelegefallen.
Gemeinsam dagegen ankämpfen
„Aus medizinischer Sicht muss noch kein Alarmknopf betätigt werden, die Übertragung von Krankheiten durch Mückenstiche kann in den nächsten Jahren jedoch zunehmen. Mit einfachen Maßnahmen kann jeder und jede von uns dazu beitragen, dass diese Entwicklung gebremst wird. Stehendes Wasser jeder Art und Größe sollte weitgehend vermieden werden, um den Gelsen keine Brutmöglichkeiten zu bieten“, so Dr. Rainer Pusch von der Landessanitätsdirektion.
Entwicklung durch diese Maßnahmen bremsen
- Behälter im Freien, in denen sich Wasser sammeln kann, regelmäßig entleeren oder unter dem Dach aufbewahren
- Planschbecken und Blumenuntersetzer mindestens einmal in der Woche ausleeren und austrocknen lassen
- Regentonnen dicht abdecken
- Verstopfte Dachrinnen freimachen