Lange Tradition der Milchverarbeitung
Käser kamen aus dem Allgäu, der Schweiz, Tirol und Vorarlberg nach Kuchl
Vor ca. 30 Jahren wurde die Tennengauer Alpenmilch in Kuchl geschlossen, eine lange Tradition der Milchverarbeitung fand ein jähes Ende. Aber wer kennt die Geschichte der Milchverarbeitung in Kuchl?
Es ist nicht anzunehmen, dass die in Kuchl reichlich nachgewiesenen Römer ihren Käse aus Noricum von uns bezogen, aber deutlich später ist belegt, dass es in und um Kuchl Käsereien gab. Um 1794 wurde hier ein Kasstecher genannt, also ein lokaler Händler, welcher den Käse aus der Umgebung (im Lammertal gesichert ab 1792 für das Kloster St. Peter hergestellt) verkaufte.
Im 19. Jahrhundert verlagerte sich der Schwerpunkt der Landwirtschaft des Tennen- und Flachgaues von der Getreide- auf die Viehwirtschaft.
Die erstmalige Erwähnung der Käseerzeugung in Kuchl erfolgte 1861 am Grundlerhof, danach kamen mehr und mehr Kundige aus dem Allgäu, der Schweiz und aus Tirol und Vorarlberg nach Kuchl. Diese meist hofweichenden Männer waren geschult und hatten in kurzer Zeit großen Erfolg. Die Namen Beßler, Eicherle, Felder, Huber, Klausner, Moosmann, Wild und Züger zeugen nicht nur von einer Abstammung im Westen, sondern waren über Generationen hinweg wichtige Verarbeiter. Auch heimische Familien wie Essl, Neureiter, Seiwald und Wimmer waren aktiv. Etliche Familien betrieben mehrere Käsereien, in Kuchl, in der Umgebung und auch im Flachgau. Wie stark die Stellung Kuchls war, bezeugt die Käsemenge: 149 Tonnen pro Jahr, um den Ersten Weltkrieg sind das täglich rund 400 kg Käse! Allein Frau Klausner erzeugte in Kuchl 39 Tonnen, zusammen mit ihren anderen Betrieben 119 Tonnen! Die Hofkäsereien und eine Genossenschaft in Unterlangenberg waren teils bis zum Zweiten Weltkrieg tätig.
Es ist nicht anzunehmen, dass die in Kuchl reichlich nachgewiesenen Römer ihren Käse aus Noricum von uns bezogen, aber deutlich später ist belegt, dass es in und um Kuchl Käsereien gab. Um 1794 wurde hier ein Kasstecher genannt, also ein lokaler Händler, welcher den Käse aus der Umgebung (im Lammertal gesichert ab 1792 für das Kloster St. Peter hergestellt) verkaufte.
Im 19. Jahrhundert verlagerte sich der Schwerpunkt der Landwirtschaft des Tennen- und Flachgaues von der Getreide- auf die Viehwirtschaft.
Die erstmalige Erwähnung der Käseerzeugung in Kuchl erfolgte 1861 am Grundlerhof, danach kamen mehr und mehr Kundige aus dem Allgäu, der Schweiz und aus Tirol und Vorarlberg nach Kuchl. Diese meist hofweichenden Männer waren geschult und hatten in kurzer Zeit großen Erfolg. Die Namen Beßler, Eicherle, Felder, Huber, Klausner, Moosmann, Wild und Züger zeugen nicht nur von einer Abstammung im Westen, sondern waren über Generationen hinweg wichtige Verarbeiter. Auch heimische Familien wie Essl, Neureiter, Seiwald und Wimmer waren aktiv. Etliche Familien betrieben mehrere Käsereien, in Kuchl, in der Umgebung und auch im Flachgau. Wie stark die Stellung Kuchls war, bezeugt die Käsemenge: 149 Tonnen pro Jahr, um den Ersten Weltkrieg sind das täglich rund 400 kg Käse! Allein Frau Klausner erzeugte in Kuchl 39 Tonnen, zusammen mit ihren anderen Betrieben 119 Tonnen! Die Hofkäsereien und eine Genossenschaft in Unterlangenberg waren teils bis zum Zweiten Weltkrieg tätig.
Die Geschichte der Molkerei in Kuchl
Eine große Änderung gab es 1924, als die Wiener Molkereibesitzer Julius Putz, Anton Partik und Johann Trösch nach größeren Mengen von Frischmilch Ausschau hielten und Kuchl als guten Standort fanden: eine gesunde Umgebung, gutes Pinzgauer Rind und ein Bahnanschluss. Es wurde mit dem Bau der Molkerei in Kuchl begonnen und diese dann am 2. September 1925 feierlich eröffnet. Hergestellt wurde vor allem Trinkmilch, welche in Containern nach Wien geliefert, aber auch hier in den Städten vertrieben wurde. Überschüsse wurden zu Schlagrahm, Butter, Joghurt und Joghurtkäse verarbeitet.
1938 mussten die Besitzer wegen der neuen Gesetze verkaufen, die lokalen Bauern betrieben ab nun die Molkerei. Nach dem Krieg wurde ein Reifekeller errichtet, 1961 die Molkerei umfassend modernisiert und 1970 mit der Halleiner Molkerei fusioniert.
1973 wurde um- und neu gebaut. In ihrer besten Zeit stellte die Molkerei jährlich 400 Tonnen Emmentaler und 50 Tonnen Bergkäse her! Der Österreicher aß damals jährlich ca. 6,9 kg Käse, der Schweizer aber das Doppelte! Heute essen wir 23,4 kg, etwas mehr als die Schweizer! Leider half das alles nichts, die Molkerei wurde am 30. Juni 1990 geschlossen!
1938 mussten die Besitzer wegen der neuen Gesetze verkaufen, die lokalen Bauern betrieben ab nun die Molkerei. Nach dem Krieg wurde ein Reifekeller errichtet, 1961 die Molkerei umfassend modernisiert und 1970 mit der Halleiner Molkerei fusioniert.
1973 wurde um- und neu gebaut. In ihrer besten Zeit stellte die Molkerei jährlich 400 Tonnen Emmentaler und 50 Tonnen Bergkäse her! Der Österreicher aß damals jährlich ca. 6,9 kg Käse, der Schweizer aber das Doppelte! Heute essen wir 23,4 kg, etwas mehr als die Schweizer! Leider half das alles nichts, die Molkerei wurde am 30. Juni 1990 geschlossen!
Käseerzeugung in Kuchl heute
Heute wird in Kuchl am Fürstenhof gekäst, einige Bauern erzeugen kleinere Mengen, im Winklhof in Oberalm käst der Kuchler Georg Wimmer und die Adneter Käserei Pötzelsberger ist ein direkter Nachkomme des Johann Peter Felder.
Ausstellung im Museum Kuchl
Die Ausstellung „Erinnern Sie sich?“ im Museum Kuchl hat noch andere interessante Themen und ist heuer und im nächsten Jahr jeweils bis 26. Oktober am Freitag, Samstag, Sonn- und Feiertag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. www.cucullis.at