Niggeialm in Ramingstein: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah
„Mach es mit Liebe, dann hast du Erfolg“, diesen Spruch pflegte schon Cilli Pagitsch, die 37 Almsommer auf ihrer Niggeialm verbrachte und viel Positives bewegte. Seit vier Jahren bewirtschaften nun Tochter Cilli und Helmut ihre hofeigene Alm, die Teil der Agrargemeinschaft Kühfeld-Hochalpe ist. „Wir sind stolz, dieses Erbe weiterführen zu können. Deswegen ist es mir einfach wichtig, dass sich unsere Gäste wohlfühlen, gute Gespräche entstehen und sie sich entschleunigen. Mir ist es ein Anliegen, dass wir zumindest einen Teil der Milch von den sieben Milchkühen verarbeiten. Mit den verschiedenen Käsesorten, die auch in der Region üblich sind, einer Almbutter oder dem Lungauer Rahmkoch beginnt für mich das echte Almgefühl. Im Winter bereiten wir den Speck und die Würste von unseren eigenen Schweinen vor, das hat einen Wert. Helmut sorgt für bestes Wildbret, somit können wir auch Wildwürstl anbieten“, erzählt Cilli. Unterstützt wird Familie Pagitsch in diesem Jahr von Sennerin Hilde. „Mit zwanzig war ich ein paar Sommer auf der Alm, jetzt in der Pension zieht es mich wieder hinauf“, so Hilde, die lang als Fitnesstrainerin gearbeitet hat. „Die Fitness brauch ich, es heißt früh aufstehen und die Arbeit ist vielseitig“, schmunzelt Hilde. Neun Mitglieder zählt die Agrargemeinschaft, die 262 ha groß ist. Insgesamt werden 82 Rinder aufgetrieben. Jagdlich wird die Alm von Fürst Schwarzenberg betreut.
Besonders ins Auge sticht die liebevoll dekorierte Hütte, die 1952 neu aufgebaut wurde. „Die Niggeialm war immer das Herzstück des Hofes. Die Alm wurde durchgehend mit Milchkühen bestoßen, das ist einfach Tradition. Genauso unser Graukäse oder der Gluntner“, so Cilli.
Die Alm liegt auf 1.812 Metern Seehöhe und dieser Platz bietet eine grandiose Aussicht auf Tamsweg, in die Täler Lessach, Göriach und Weißpriach, auf den Preber und auch die Nockberge. Eine beliebte Wanderung führt auf den kleinen Königstuhl. „Unsere Heimat bietet so viele schöne Möglichkeiten, um sich eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Die Natur gibt wieder Kraft und das schätzen wir auch“, so die Almbäuerin abschließend.
Wegbeschreibung
Der Ausgangspunkt der Almwanderung zur Niggeialm liegt an der Karneralmstraße, die im Ortszentrum von Ramingstein abzweigt. Vier Kilometer sind es dann bis zum Parkplatz Trattnerbrücke, an dem die Wanderung beginnt. Über den Forstweg geht es zuerst durch den Wald und später über den Höhenrücken zur Niggeialm. Gehzeit: ca. 1,5 Stunden.
Kontakt:
Familie Helmut und Cilli Pagitsch, Niggei, Hintering 37, 5591 Ramingstein
Tel. 0650/4607585 oder 0664/1885570
Für Gruppen ab acht Personen wäre eine Anmeldung erwünscht