„Meine Malerei ist kein Hobby, das ist mein Beruf"
Fein säuberlich schreibt Mariloise Jordan winzige Buchstaben auf die kleine weiße Fläche. Die 88-Jährige verziert ein Ei mit einem Spruch. Wie sich das mit dem Platz immer ausgeht, bleibt ihr Geheimnis. Wie ihre Hände immer noch so feine Pinselstriche ziehen können und die Augen scharf genug für diese Miniaturwerke sind, ist ebenfalls ein Rätsel. Leider verschreibe sie sich manchmal. „Da hilft dann nichts, das muss man wegschmeißen.“
Ihren ersten Malkasten hat sie in der Volksschule bekommen, denn ihr Talent hat sich schon als Kind gezeigt. „Ein paar von diesen Farben verwende ich sogar immer noch“, erzählt die Künstlerin. Der Vater war Tischler in Fusch und hat, wie damals üblich, auch Särge und Grabkreuze hergestellt. Zum Glück für die talentierte Zeichnerin, denn so durfte sie bei einem Grafiker in Zell am See eine Ausbildung machen, um dem Vater die Beschriftung der Kreuze abnehmen zu können. Ab 1951 arbeitete sie bereits als selbstständige Malerin.
Ihre Begabung hat sich rasch herumgesprochen und anfangs erhielt sie Aufträge für Vereinsfahnen, die sie nach historischen Vorbildern malte. Für Preisbänder wurden alte Kopftücher und Schürzenbänder verarbeitet, da kostbare Stoffe Mangelware waren. „Mir wurde oft gesagt: ‚Dass du mir ja keins verschreibst‘“, schmunzelt die humorvolle Fuscherin. Viele alte Fahnen hat sie aufwändig restauriert und sich dazu die Sticktechnik beigebracht. „Leider fehlt heute oft das Gespür für diese Handarbeit. Das Ausbessern wird nur noch von Maschinen gemacht, das ruiniert die Fahnen“, meint sie bedauernd.
Sie malt prächtige Aquarelle und Votivtafeln, hat Bücher geschrieben und illustriert, aber bekannt ist Marielouise Jordan vor allem für ihre beeindruckenden Ei-Kunstwerke. „Das sind alles Unikate, jedes Ei ist anders“, betont sie nicht ohne Stolz, während sie durch ihre umfangreiche Ausstellung führt. „Ich verwende keinen Spruch zweimal, das wäre mir zu langweilig. Da hätte ich keine Gaudi mit der Arbeit.“ Allein die Auswahl an Eiern ist enorm. Von winzigen Wachteleiern, exotischen Vögeln wie Emus, gewöhnlichen Tauben und Enten bis zu riesigen Straußeneiern ist alles dabei. Ebenso vielseitig ist die Art, wie sie gestaltet sind. Es gibt kaum eine Technik, die nicht verwendet wird, kein Material, das nicht zum Einsatz kommt.
Begonnen hat sie damit bereits als Kind. „Als der Vater im Krieg war, hatten wir nicht viel, aber es gab Hühner. Ich habe meiner Mutter damals zu Ostern ein Ei eingerichtet, mit Moos und Palmkatzerln.“ Viele der filigranen Werke haben nicht nur eine prächtige Hülle, sondern verblüffen auch mit einem interessanten Innenleben. Kunstvolle Blüten aus Gold- und Silberdraht verbergen sich hinter den Schalen, manche enthalten Wachsfiguren oder Sprüche, kurzum alles, was der Künstlerin einfällt und ihr gefällt. Der Fantasie und dem Können scheinen keine Grenzen gesetzt. Am schwierigsten sei, dass die Verschlüsse für diese Eier-Schatullen kaum erhältlich seien, klagt die dreifache Mutter. Es gibt auch Glücksbringer für das ganze Jahr wie Liebes-, Gebets-, Freundschafts- und Hochzeitseier. Jedes Jahr zu Ostern präsentiert Mariloise Jordan, die übrigens nur fesche, selbstgenähte Dirndl trägt, ihre Schätze in einer Ausstellung. „Meine Malerei ist kein Hobby, das ist mein Beruf.“ Darauf legt sie großen Wert, denn ihren Beruf wird sie ausüben, solange es der wache Geist und der fitte Körper zulassen.
Ausstellung
Malerstube Jordan
Großglocknerstraße 112
5627 Fusch
Täglich bis Ostermontag, von 13 bis 18 Uhr
Ihren ersten Malkasten hat sie in der Volksschule bekommen, denn ihr Talent hat sich schon als Kind gezeigt. „Ein paar von diesen Farben verwende ich sogar immer noch“, erzählt die Künstlerin. Der Vater war Tischler in Fusch und hat, wie damals üblich, auch Särge und Grabkreuze hergestellt. Zum Glück für die talentierte Zeichnerin, denn so durfte sie bei einem Grafiker in Zell am See eine Ausbildung machen, um dem Vater die Beschriftung der Kreuze abnehmen zu können. Ab 1951 arbeitete sie bereits als selbstständige Malerin.
Ihre Begabung hat sich rasch herumgesprochen und anfangs erhielt sie Aufträge für Vereinsfahnen, die sie nach historischen Vorbildern malte. Für Preisbänder wurden alte Kopftücher und Schürzenbänder verarbeitet, da kostbare Stoffe Mangelware waren. „Mir wurde oft gesagt: ‚Dass du mir ja keins verschreibst‘“, schmunzelt die humorvolle Fuscherin. Viele alte Fahnen hat sie aufwändig restauriert und sich dazu die Sticktechnik beigebracht. „Leider fehlt heute oft das Gespür für diese Handarbeit. Das Ausbessern wird nur noch von Maschinen gemacht, das ruiniert die Fahnen“, meint sie bedauernd.
Sie malt prächtige Aquarelle und Votivtafeln, hat Bücher geschrieben und illustriert, aber bekannt ist Marielouise Jordan vor allem für ihre beeindruckenden Ei-Kunstwerke. „Das sind alles Unikate, jedes Ei ist anders“, betont sie nicht ohne Stolz, während sie durch ihre umfangreiche Ausstellung führt. „Ich verwende keinen Spruch zweimal, das wäre mir zu langweilig. Da hätte ich keine Gaudi mit der Arbeit.“ Allein die Auswahl an Eiern ist enorm. Von winzigen Wachteleiern, exotischen Vögeln wie Emus, gewöhnlichen Tauben und Enten bis zu riesigen Straußeneiern ist alles dabei. Ebenso vielseitig ist die Art, wie sie gestaltet sind. Es gibt kaum eine Technik, die nicht verwendet wird, kein Material, das nicht zum Einsatz kommt.
Begonnen hat sie damit bereits als Kind. „Als der Vater im Krieg war, hatten wir nicht viel, aber es gab Hühner. Ich habe meiner Mutter damals zu Ostern ein Ei eingerichtet, mit Moos und Palmkatzerln.“ Viele der filigranen Werke haben nicht nur eine prächtige Hülle, sondern verblüffen auch mit einem interessanten Innenleben. Kunstvolle Blüten aus Gold- und Silberdraht verbergen sich hinter den Schalen, manche enthalten Wachsfiguren oder Sprüche, kurzum alles, was der Künstlerin einfällt und ihr gefällt. Der Fantasie und dem Können scheinen keine Grenzen gesetzt. Am schwierigsten sei, dass die Verschlüsse für diese Eier-Schatullen kaum erhältlich seien, klagt die dreifache Mutter. Es gibt auch Glücksbringer für das ganze Jahr wie Liebes-, Gebets-, Freundschafts- und Hochzeitseier. Jedes Jahr zu Ostern präsentiert Mariloise Jordan, die übrigens nur fesche, selbstgenähte Dirndl trägt, ihre Schätze in einer Ausstellung. „Meine Malerei ist kein Hobby, das ist mein Beruf.“ Darauf legt sie großen Wert, denn ihren Beruf wird sie ausüben, solange es der wache Geist und der fitte Körper zulassen.
Ausstellung
Malerstube Jordan
Großglocknerstraße 112
5627 Fusch
Täglich bis Ostermontag, von 13 bis 18 Uhr