Hochwürden und sein Corona-Teppich
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„Eigentlich bin ich ja arbeitslos, es gibt seit einem Jahr kaum etwas zu tun“, beschreibt Pfarrer Ernst Mühlbacher seinen Alltag. Für ihn eine ungewohnte Erfahrung, mit unerfreulichen Begleiterscheinungen. „Seit Corona bin ich ziemlich einsam, aber ich weiß mir zu helfen“, erklärt der 78-Jährige, der allein im Pfarrhof in Unken wohnt. Seit 2001 ist er hier tätig. „Oft habe ich den ganzen Tag niemand zum Reden und spreche laut mit mir selber. Ich rede auch mit Gott und habe das Gefühl, er hört mir zu.“
Im harten Lockdown vor einem Jahr, als nicht einmal Gottesdienste stattfinden durften, war der Geistliche trotzdem täglich in der Kirche und hat allein Messen für seine Pfarrgemeinde gehalten. Es gab keine Taufen, keine Trauungen, Beerdigungen konnten nur unter strengen Auflagen abgehalten werden. Er hat diese geschenkte Zeit gut genutzt und begonnen, einen Teppich für den Marienaltar der Kirche zu knüpfen. Diese Fertigkeit hat sich Hochwürden selber beigebracht. Obwohl er sich für das komplizierte Muster voll konzentrieren muss, meditiert und betet er, während er die Wollfäden durch die Unterlage zieht. „Ich habe mir ausgerechnet, dass ich für den fertigen Teppich 66.000 Knoten machen muss, da brauche ich noch gut zwei Jahre“, schildert er seine Zielvorgabe. Um dieses Pensum zu erreichen, arbeitet er bis zu drei Stunden täglich an dem Werk, das in seinem Büro ausgebreitet ist.
Spätestens um fünf Uhr ist aber Schluss, dann hat das Abendessen oberste Priorität. Ernst Mühlbacher kocht leidenschaftlich gern und genießt auch, was er auf den Tisch bringt. „Hoffentlich bestraft mich der liebe Gott nicht einmal, weil mir das Essen so gut schmeckt“, lacht er lauthals.Gekocht wird durchaus aufwändig, aber stets streng nach Anweisungen diverser Kochbücher. Schweinebraten wird im Pfarrhof ebenso kredenzt wie faschierte Laibchen. Kochen hat er von der Mutter gelernt, die von einem Bauernhof in Eugendorf stammte. „Als Bub wurde ich im Sommer immer zu ihren Geschwistern geschickt und musste in der Landwirtschaft mithelfen“, erinnert er sich.
Die Pandemie hat den leutseligen Pfarrer aber nicht nur psychisch, sondern auch physisch schwer getroffen. Als im Herbst Erstkommunion und Firmung im Ort nachgeholt wurden, erkrankte Ernst Mühlbacher an Corona und war zwölf Tage in Quarantäne. „Ich war total fertig und völlig antriebslos, hatte keine Kraft und keinen Mut mehr, um aufzustehen“, schildert er diese schwierige Zeit der Krankheit. Er hat daher auch kein Verständnis für Gemeindebürger, die das Virus verharmlosen und sich nicht an die Regeln halten. „Es überrascht mich nicht, dass Unken ein Corona-Hotspot wurde.“ Daher werden wohl auch heuer beliebte Ostertraditionen ausfallen müssen.
Aber Pfarrer Mühlbacher hat eine wichtige Osterbotschaft: „Man darf die Hoffnung nie aufgeben!“ Aus eigener Erfahrung weiß er, dass es immer Hoffnung gibt. Vor genau zehn Jahren hatte der Geistliche ausgerechnet in der Karwoche ein Burn-out. Damals war er noch für alle vier Gemeinden im Saalachtal zuständig. „Mir war alles zu viel, ich hatte Suizidgedanken“, spricht er offen über diese stressige Zeit. Ein Aufenthalt in der Christian-Doppler-Klinik habe ihm geholfen. „Ich empfehle jedem, der so etwas durchmacht, sich unbedingt Profis anzuvertrauen.“ Er könnte längst in Pension sein und ist im Seniorenheim in Lofer angemeldet, aber: „Solange mir der liebe Gott die Gesundheit gibt, bleibe ich gerne Pfarrer“, betont Mühlbacher.
Im harten Lockdown vor einem Jahr, als nicht einmal Gottesdienste stattfinden durften, war der Geistliche trotzdem täglich in der Kirche und hat allein Messen für seine Pfarrgemeinde gehalten. Es gab keine Taufen, keine Trauungen, Beerdigungen konnten nur unter strengen Auflagen abgehalten werden. Er hat diese geschenkte Zeit gut genutzt und begonnen, einen Teppich für den Marienaltar der Kirche zu knüpfen. Diese Fertigkeit hat sich Hochwürden selber beigebracht. Obwohl er sich für das komplizierte Muster voll konzentrieren muss, meditiert und betet er, während er die Wollfäden durch die Unterlage zieht. „Ich habe mir ausgerechnet, dass ich für den fertigen Teppich 66.000 Knoten machen muss, da brauche ich noch gut zwei Jahre“, schildert er seine Zielvorgabe. Um dieses Pensum zu erreichen, arbeitet er bis zu drei Stunden täglich an dem Werk, das in seinem Büro ausgebreitet ist.
Spätestens um fünf Uhr ist aber Schluss, dann hat das Abendessen oberste Priorität. Ernst Mühlbacher kocht leidenschaftlich gern und genießt auch, was er auf den Tisch bringt. „Hoffentlich bestraft mich der liebe Gott nicht einmal, weil mir das Essen so gut schmeckt“, lacht er lauthals.Gekocht wird durchaus aufwändig, aber stets streng nach Anweisungen diverser Kochbücher. Schweinebraten wird im Pfarrhof ebenso kredenzt wie faschierte Laibchen. Kochen hat er von der Mutter gelernt, die von einem Bauernhof in Eugendorf stammte. „Als Bub wurde ich im Sommer immer zu ihren Geschwistern geschickt und musste in der Landwirtschaft mithelfen“, erinnert er sich.
Die Pandemie hat den leutseligen Pfarrer aber nicht nur psychisch, sondern auch physisch schwer getroffen. Als im Herbst Erstkommunion und Firmung im Ort nachgeholt wurden, erkrankte Ernst Mühlbacher an Corona und war zwölf Tage in Quarantäne. „Ich war total fertig und völlig antriebslos, hatte keine Kraft und keinen Mut mehr, um aufzustehen“, schildert er diese schwierige Zeit der Krankheit. Er hat daher auch kein Verständnis für Gemeindebürger, die das Virus verharmlosen und sich nicht an die Regeln halten. „Es überrascht mich nicht, dass Unken ein Corona-Hotspot wurde.“ Daher werden wohl auch heuer beliebte Ostertraditionen ausfallen müssen.
Aber Pfarrer Mühlbacher hat eine wichtige Osterbotschaft: „Man darf die Hoffnung nie aufgeben!“ Aus eigener Erfahrung weiß er, dass es immer Hoffnung gibt. Vor genau zehn Jahren hatte der Geistliche ausgerechnet in der Karwoche ein Burn-out. Damals war er noch für alle vier Gemeinden im Saalachtal zuständig. „Mir war alles zu viel, ich hatte Suizidgedanken“, spricht er offen über diese stressige Zeit. Ein Aufenthalt in der Christian-Doppler-Klinik habe ihm geholfen. „Ich empfehle jedem, der so etwas durchmacht, sich unbedingt Profis anzuvertrauen.“ Er könnte längst in Pension sein und ist im Seniorenheim in Lofer angemeldet, aber: „Solange mir der liebe Gott die Gesundheit gibt, bleibe ich gerne Pfarrer“, betont Mühlbacher.