Emotionen einer kinderlosen Bäuerin
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Die biologische Uhr von Michaela Gruber ist endgültig abgelaufen. Die Ortsbäuerin von Zell am See wird bald 50. Es gibt jetzt keine Hoffnung mehr, auch nicht auf ein Wunder. Mit 25 hat sie geheiratet. „Die ersten Jahre habe ich mir noch keine Sorgen gemacht, als ich nicht schwanger wurde. Ich dachte, wir hätten ja noch Zeit. Erst ab Mitte 30 haben dann die Alarmglocken geschrillt“, erzählt die erfahrene Kindergartenpädagogin.
Bis 2015 hat sie im Kindergarten der Stadt gearbeitet. Die Kleinen zu betreuen war ihr Traumberuf, aber es blieb ihr verwehrt, eigene Kinder zu haben. „Wir waren sogar in einer Babywunschklinik, aber es hat einfach nicht funktioniert“, schildert sie ihren Leidensweg. Es waren Jahre voller Hoffnung und Enttäuschungen, wirklich schlimm sei es mit dem Beginn der Wechseljahre geworden. „Als klar war, dass es keine Chance mehr gibt, ist es mir wirklich schlecht gegangen, ich war sehr verzweifelt“, erzählt sie ganz offen. Quälende Fragen hätten sie beschäftigt. „Bin ich ohne Kinder überhaupt eine richtige Bäuerin?“ Man werde als Bäuerin in viele Schubladen gesteckt: kochen zu können, Gartenarbeit zu lieben und viele Kinder zu haben. „Nichts davon trifft auf mich zu“, meint Michaela. Sehr belastet habe sie auch was aus dem Hof werden wird, obwohl ihr Mann Kurt dieses Problem entspannter sieht.
Nun hat sie den Mut gefasst, erstmals öffentlich über dieses Tabu-Thema zu sprechen. Auf Facebook hat sie in einem berührenden Video ihre Situation geschildert und dafür sehr viele positive Reaktionen erhalten. Sie wolle darauf aufmerksam machen, wie verletzend unbedachte Äußerungen von Mitmenschen sein können, betont die Zellerin. „Ich erlebe immer wieder sehr belastende Situationen. Am schlimmsten war für mich ein Kennenlern-Spiel bei einer Veranstaltung für Bäuerinnen. Wir mussten uns nach der Anzahl unserer Kinder aufstellen“, ist sie noch immer fassungslos über dieses deprimierende Erlebnis. Gedankenlose Fragen nach ihren Kindern streuen nach wie vor Salz in diese Wunde.
Inzwischen versucht sie, sich besser vor dem Schmerz zu schützen. „Als Ortsbäuerin bin ich anfangs zu jungen Müttern weisen gegangen, aber die Babys zu sehen war sehr schwierig für mich. Ich mache das jetzt nicht mehr, das hat meine Stellvertreterin übernommen“, erzählt Michaela. Sie weist darauf hin, dass es für ungewollt kinderlose Frauen keine Selbsthilfegruppe gibt. „Vielleicht kommt etwas zustande, wenn andere Betroffene den Wunsch dazu verspüren.“ Es sei ihr jedoch wichtig, nicht in der Trauer stecken zu bleiben und nach vorne zu schauen. „Es darf schon weh tun, zum Beispiel am Muttertag, aber man muss auch einen anderen Fokus finden.“ Für sie sei das jetzt die Arbeit mit den Tieren am Hof. „Die wertungsfreie Zuneigung eines Tieres kann über vieles hinweghelfen. Ich zeige den Menschen, wie sie im Umgang mit den Tieren positive Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden erleben können.“ Am schönen Kronawendthof, der hoch über dem Zeller See thront und einen grandiosen Ausblick gewährt, betreut sie nun einmal pro Woche eine Spielegruppe mit Eltern und Kindern.
Auch wer sich eine Auszeit nehmen will, kann ein Paket buchen. Die Besucher dürfen die Tiere streicheln und füttern, bei der Stallarbeit zusehen und den herrlichen Ausblick genießen. „Ich will mit unseren Tieren Glücksmomente schenken“, beschreibt Michaela ihr Angebot.
www.gruber-michaela.at
Bis 2015 hat sie im Kindergarten der Stadt gearbeitet. Die Kleinen zu betreuen war ihr Traumberuf, aber es blieb ihr verwehrt, eigene Kinder zu haben. „Wir waren sogar in einer Babywunschklinik, aber es hat einfach nicht funktioniert“, schildert sie ihren Leidensweg. Es waren Jahre voller Hoffnung und Enttäuschungen, wirklich schlimm sei es mit dem Beginn der Wechseljahre geworden. „Als klar war, dass es keine Chance mehr gibt, ist es mir wirklich schlecht gegangen, ich war sehr verzweifelt“, erzählt sie ganz offen. Quälende Fragen hätten sie beschäftigt. „Bin ich ohne Kinder überhaupt eine richtige Bäuerin?“ Man werde als Bäuerin in viele Schubladen gesteckt: kochen zu können, Gartenarbeit zu lieben und viele Kinder zu haben. „Nichts davon trifft auf mich zu“, meint Michaela. Sehr belastet habe sie auch was aus dem Hof werden wird, obwohl ihr Mann Kurt dieses Problem entspannter sieht.
Nun hat sie den Mut gefasst, erstmals öffentlich über dieses Tabu-Thema zu sprechen. Auf Facebook hat sie in einem berührenden Video ihre Situation geschildert und dafür sehr viele positive Reaktionen erhalten. Sie wolle darauf aufmerksam machen, wie verletzend unbedachte Äußerungen von Mitmenschen sein können, betont die Zellerin. „Ich erlebe immer wieder sehr belastende Situationen. Am schlimmsten war für mich ein Kennenlern-Spiel bei einer Veranstaltung für Bäuerinnen. Wir mussten uns nach der Anzahl unserer Kinder aufstellen“, ist sie noch immer fassungslos über dieses deprimierende Erlebnis. Gedankenlose Fragen nach ihren Kindern streuen nach wie vor Salz in diese Wunde.
Inzwischen versucht sie, sich besser vor dem Schmerz zu schützen. „Als Ortsbäuerin bin ich anfangs zu jungen Müttern weisen gegangen, aber die Babys zu sehen war sehr schwierig für mich. Ich mache das jetzt nicht mehr, das hat meine Stellvertreterin übernommen“, erzählt Michaela. Sie weist darauf hin, dass es für ungewollt kinderlose Frauen keine Selbsthilfegruppe gibt. „Vielleicht kommt etwas zustande, wenn andere Betroffene den Wunsch dazu verspüren.“ Es sei ihr jedoch wichtig, nicht in der Trauer stecken zu bleiben und nach vorne zu schauen. „Es darf schon weh tun, zum Beispiel am Muttertag, aber man muss auch einen anderen Fokus finden.“ Für sie sei das jetzt die Arbeit mit den Tieren am Hof. „Die wertungsfreie Zuneigung eines Tieres kann über vieles hinweghelfen. Ich zeige den Menschen, wie sie im Umgang mit den Tieren positive Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden erleben können.“ Am schönen Kronawendthof, der hoch über dem Zeller See thront und einen grandiosen Ausblick gewährt, betreut sie nun einmal pro Woche eine Spielegruppe mit Eltern und Kindern.
Auch wer sich eine Auszeit nehmen will, kann ein Paket buchen. Die Besucher dürfen die Tiere streicheln und füttern, bei der Stallarbeit zusehen und den herrlichen Ausblick genießen. „Ich will mit unseren Tieren Glücksmomente schenken“, beschreibt Michaela ihr Angebot.
www.gruber-michaela.at