Maschinen lösten den Brauch rund um Maria Lichtmess ab
Zahltag für die Knechte und Dirnen
Wie auf dem Arbeitsmarkt in anderen Berufen, gibt es auch im „Unternehmen Bauernhof“ ein Spannungsfeld zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern, auch wenn es früher vielfach nicht so empfunden wurde. Hier die Landwirtschaftskammer als Vertreter der Arbeitgeber, dort die Landarbeiterkammer als Vertreter der Arbeitnehmer.
Ein Knecht, der damals die „Herrschaft“ wechseln wollte, stellte sich am Sonntag auf den Kirchplatz mit einem Löffel am Hut. Hatte man am Vormittag die Kerzenweihe und den Gottesdienst zu Ehren der Jungfrau Maria, die ihr Neugeborenes zum Tempel brachte, hinter sich gebracht, hieß es nun, sich der „Alltagsarbeit“ zu widmen. Zahltag für die Dienstboten war angesagt und der Wechsel zum neuen Arbeitsplatz. Das war einmal. Denn Maschinen und Geräte lösten viele von ihnen ab und somit verschwand auch der Brauch um „Lichtmessen“.
Ein Knecht, der damals die „Herrschaft“ wechseln wollte, stellte sich am Sonntag auf den Kirchplatz mit einem Löffel am Hut. Hatte man am Vormittag die Kerzenweihe und den Gottesdienst zu Ehren der Jungfrau Maria, die ihr Neugeborenes zum Tempel brachte, hinter sich gebracht, hieß es nun, sich der „Alltagsarbeit“ zu widmen. Zahltag für die Dienstboten war angesagt und der Wechsel zum neuen Arbeitsplatz. Das war einmal. Denn Maschinen und Geräte lösten viele von ihnen ab und somit verschwand auch der Brauch um „Lichtmessen“.
Maschinen lösten Arbeitskräfte ab
Als die Technisierung auf unseren Höfen Einzug hielt, brauchte man nicht mehr die vielen Hände der Knechte und Dirnen. Die Mechanik kostete zwar einmal beim Ankauf etwas, war aber sonst kostenlos, denn es mussten beispielsweise die Arbeitspferde nicht mehr gefüttert werden, die auch in Zeiten etwas kosteten, wenn sie nicht im Einsatz waren.
Die aufkommende Industrie und das Gewerbe nach dem Zweiten Weltkrieg benötigten dringend Arbeitskräfte für die Produktionsstätten, etwa am Fließband. Und so ergab es sich, dass die frei werdenden Kapazitäten woanders gebraucht wurden.
Die aufkommende Industrie und das Gewerbe nach dem Zweiten Weltkrieg benötigten dringend Arbeitskräfte für die Produktionsstätten, etwa am Fließband. Und so ergab es sich, dass die frei werdenden Kapazitäten woanders gebraucht wurden.
Sozialer und technischer Umbruch
Doch mit Maria Lichtmess wird der Tag wieder länger und das bäuerliche Wirtschaftsjahr bricht neu an, ohne dass Dienstboten wechseln. Heute sind die meisten bäuerlichen Betriebe Familienbetriebe und hochtechnisiert. Eines blieb den Bauern: das bäuerliche Element, das Leben von und mit der Natur und das Brauchtum. Am 2. Februar kann man sich zurückerinnern, welchen sozialen und technischen Umbruch die Generation unserer Eltern mit sich gebracht hat.