Arnsdorfer Pfarrer rief Bauern zur Pockenimpfung auf
Impfzeugnis von 1885 entdeckt
In Zeiten, in denen viel über den Schutz vor Epidemien durch Impfungen die Rede ist, hat der Altbauer vom Hatzlgut in Spöcklberg, Gemeinde Lamprechtshausen, Johann Kreuzeder, eine Entdeckung im Archiv des Hofes gemacht. Der langjährige Kammerrat der Landwirtschaftskammer fand das alte Impfzeugnis seiner Großmutter und der Urgroßmutter des heutigen Bauern Andreas Kreuzeder. Theresia Königsberger, Hanissenbauerntochter aus Riedlkam, Lamprechtshausen, wurde am 5. Mai 1885 geimpft, wie das vorgelegte Zeugnis bestätigt. Sie kam sodann auf den Hatzlhof, als sie 1911 den damaligen Besitzer des Anwesens, Johann Oichtner, geheiratet hat.
"Kuhpocken" waren gefürchtete Volkskrankheit
Die damals „Kuhpocken“ genannte Pockenkrankheit war, ähnlich der heutigen Covid-19-Erkrankung, eine gefürchtete Volkskrankheit, die man nur mit einer Massenimpfung ausrotten konnte. Der damalige Pfarrer von Arnsdorf, der Benediktinerpater Werigand Rettensteiner – Arnsdorf war damals noch dem Kloster Michaelbeuern inkorporiert – erkannte dies.
Der aufgeklärte Mann startete um 1800 regelrecht einen Feldzug. Er ging von Haus zu Haus und von Hof zu Hof, um auf die lebensrettenden Umstände der Impfung hinzuweisen. Er und der Gemeindearzt wurden als „Kindermörder Herodes“ beschimpft und es wurde gegen sie Stimmung gemacht. Man sagte, dass einem mit der Impfung Euter und Kuhhörner wachsen würden.
Der aufgeklärte Mann startete um 1800 regelrecht einen Feldzug. Er ging von Haus zu Haus und von Hof zu Hof, um auf die lebensrettenden Umstände der Impfung hinzuweisen. Er und der Gemeindearzt wurden als „Kindermörder Herodes“ beschimpft und es wurde gegen sie Stimmung gemacht. Man sagte, dass einem mit der Impfung Euter und Kuhhörner wachsen würden.
Impfung besiegte die Pockenkrankheit
1939 beendete sodann ein Impfzwang die Pockenkrankheit und vor 40 Jahren endete die Impfpflicht.