Lichtmess: Tag der Knechte und Mägde
Über Jahrhunderte galt es für den Bauern zu Michaeli am 29. September, dem Knecht oder der Magd, die bei ihm im Dienst standen, mit einem „Drangeld“ (einer Vorauszahlung) zu zeigen, dass sie das nächste Jahr, das mit Maria Lichtmess am 2. Februar begann, ein weiteres Jahr bei ihm arbeiten konnten.
Dienstboten auf Wanderschaft
Ist dies nicht passiert, so wusste der Arbeitnehmer, dass er sich einen neuen Hof zu suchen hatte und er sodann Anfang Februar auf Wanderschaft gehen musste. Dann wurde die Truhe oder der Kasten mit den wenigen Habseligkeiten, welche die Knechte oder Dirnen besaßen, gepackt und mit einem Pferdegespann oder auch einer Kutsche oder einem Schlitten zum Neuen geführt.
Doch als der Zweite Weltkrieg alle wehrfähigen Männer, und somit auch die Bauern und die Knechte, zum Kriegsdienst weitab der Heimat verpflichtete, hätte die landwirtschaftliche Produktion eingestellt werden müssen.
Doch als der Zweite Weltkrieg alle wehrfähigen Männer, und somit auch die Bauern und die Knechte, zum Kriegsdienst weitab der Heimat verpflichtete, hätte die landwirtschaftliche Produktion eingestellt werden müssen.
Kriegsgefangene als Arbeiter auf männerlosen Höfen
Da behalf man sich damit, dass Gefangene, oft von der Ostfront mit Russen und Ukrainern, auf die Höfe gebracht wurden und hier unter strenger Bewachung zum Arbeitseinsatz kamen. So waren am Langerbauernhof der Familie des Agrar-Altlandesrates Rupert Wolfgruber in Kemating bei Göming Ukrainer verpflichtet. Lange nach dem Krieg kamen einige von ihnen auf Besuch nach Göming und bedankten sich für die gute Behandlung und auch die Versorgung mit kräftigem Essen. Dies war den Bauern von der Wehrmacht untersagt und wurde, wenn es aufflog, streng bestraft.
Fritz Pinzinger aus Tittmoning hat aus dem Familienkreis ein Fotobuch mit ausführlichem Text, in dem genau beschrieben ist, wie es damals zuging. Die Arbeiter waren am Tag bei den einzelnen Bauern verteilt und ein Posten mit zwei Deutschen passte auf sie auf, damit keiner flüchten konnte. Am Abend wurden sie gesammelt und auf einen Platz gebracht, wo sie ihr Quartier fanden. In dem Buch ist ausdrücklich vermerkt, dass es anständige Menschen waren. Auch die meisten Bauern, wenn sie nicht gerade Nazis waren, waren gut zu den Gefangenen, die aus dem Osten, aber auch aus Frankreich oder England kamen. Den Bauern war geholfen, konnten sie doch ihr Plansoll einigermaßen erfüllen, denn es herrschte überall Hunger.
Als die Amerikaner kamen, steht in dem Buch geschrieben, durchwühlten sie alles und zündeten die Bienenhütte an, weil darin eine Schreibtischschublade versteckt war. Sie sahen es gerne brennen, ist vermerkt.
Nach dem Krieg kamen ganze Prozessionen mit Flüchtlingen, vor allem aus dem Osten. Die Familien wurden einquartiert und die Erwachsenen halfen bei der Arbeit mit, denn viele der Bauern und Knechte waren noch in Kriegsgefangenschaft.
Fritz Pinzinger aus Tittmoning hat aus dem Familienkreis ein Fotobuch mit ausführlichem Text, in dem genau beschrieben ist, wie es damals zuging. Die Arbeiter waren am Tag bei den einzelnen Bauern verteilt und ein Posten mit zwei Deutschen passte auf sie auf, damit keiner flüchten konnte. Am Abend wurden sie gesammelt und auf einen Platz gebracht, wo sie ihr Quartier fanden. In dem Buch ist ausdrücklich vermerkt, dass es anständige Menschen waren. Auch die meisten Bauern, wenn sie nicht gerade Nazis waren, waren gut zu den Gefangenen, die aus dem Osten, aber auch aus Frankreich oder England kamen. Den Bauern war geholfen, konnten sie doch ihr Plansoll einigermaßen erfüllen, denn es herrschte überall Hunger.
Als die Amerikaner kamen, steht in dem Buch geschrieben, durchwühlten sie alles und zündeten die Bienenhütte an, weil darin eine Schreibtischschublade versteckt war. Sie sahen es gerne brennen, ist vermerkt.
Nach dem Krieg kamen ganze Prozessionen mit Flüchtlingen, vor allem aus dem Osten. Die Familien wurden einquartiert und die Erwachsenen halfen bei der Arbeit mit, denn viele der Bauern und Knechte waren noch in Kriegsgefangenschaft.