Landes-Investförderung soll ausgeweitet werden
Ein unkomplizierter Antrag auf vier Seiten und eine pauschale Abrechnung auf Basis von Richtsätzen: Die im Jahr 2017 ins Leben gerufene Investförderung des Landes ist ein absolutes Erfolgsmodell. Landesrat Sepp Schwaiger präsentierte am Freitag in Ebenau eine Zwischenbilanz und kündigte dabei an, dieses Modell weiter ausbauen zu wollen. „Die Investförderung ist beispielgebend für die kommenden Programme in der Ländlichen Entwicklung auf EU-Ebene. Dort ist eine deutliche Entbürokratisierung dringend nötig. Unser Programm ist Teil der Verhandlungen der künftigen GAP“, so Schwaiger. Sein Wunsch wäre es, die Fördersumme von derzeit 60.000 Euro auf 100.000 Euro anzuheben. Dazu werde man für die neue Förderperiode bis 2027 eine Co-Finanzierung mit dem Bund anstreben.
Die Landes-Investförderung soll auch künftig insbesondere da-
rauf abzielen, das Wohl der Tiere zu steigern, zum Beispiel durch Freilaufställe oder Außenklimaställe. Für besonders tierfreundliche Stallbauten gibt es schon jetzt eine höhere Unterstützung von 30 Prozent, ansonsten sind es 25 Prozent.
Der Antrag für die Landes-Förderung umfasst lediglich vier Seiten, die Abrechnung erfolgt bei baulichen Maßnahmen nach Pauschalkostensätzen. Für Landwirte und Verwaltung entsteht erheblich weniger Aufwand. „Dieser stand früher vor allem bei kleineren Projekten oft nicht mehr in Relation zur Höhe der Auszahlung“, berichtet Schwaiger. Vor allem kleinere Betriebe können sich mit diesen Investitionen weiterentwickeln. „Den Strukturwandel können wir nicht zur Gänze aufhalten. Was wir aber tun können, ist, die weitgehend im Nebenerwerb geführten kleinstrukturierten Familienbetriebe als wichtige Säule der Landwirtschaft zu unterstützen. Und das zeigt Wirkung. In Salzburg hören jährlich weniger als halb so viele Höfe auf als im Bundesschnitt.“
Quehenberger: Investförderung gibt Perspektiven
LK-Präsident Rupert Quehenberger zeigt sich ebenfalls vom Salzburger Investprogramm überzeugt und unterstützt die Pläne für die Weiterentwicklung dieses Fördermodelles: „Unsere Landwirtschaft hat nach wie vor einen hohen Investitionsbedarf. Viele Bäuerinnen und Bauern müssen ihre Betriebe weiterentwickeln, sich spezialisieren oder neu ausrichten.“ Das betreffe die Verbesserung der Tierhaltung und die Umsetzung von Tierschutzmaßnahmen ebenso wie die Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof. Leider zeige ein Blick auf die aktuelle Einkommenssituation, dass sich viele Investitionen aus dem laufenden Betrieb heraus nicht so einfach finanzieren ließen. Quehenberger: „Wir müssen besonders die Hofübernehmerinnen und -übernehmer und die jungen Bäuerinnen und Bauern unterstützen. Die Förderung ist ein wichtiges Instrument, um die Betriebe an aktuelle Anforderungen anzupassen und ihnen Perspektiven für die Zukunft zu geben.“
Ein Betrieb, der die Landesinvestförderung genützt hat, ist der Mühlbauernhof in Ebenau. Ein neuer Jungrinderstall mit Güllegrube, Heuboden sowie ein Düngelager wurden mit Unterstützung des Landes errichtet. „Vor allem beim Auf- und Umbau hat uns das sehr viel geholfen. Die Abwicklung war sehr unkompliziert und wir sind damit sehr zufrieden. Ohne viel Eigenleistung wäre eine Investition wie diese aber auch nicht möglich gewesen“, ist Betriebsleiterin und Bäuerin Maria Höpflinger überzeugt. Mit ihrem Mann betreibt sie die Bio-Milchwirtschaft mit 33 Kühen und bietet auch Urlaub am Bauernhof an.
Landes-Investförderung läuft weiter
- Seit 16. Jänner 2017 wurden 1.000 Anträge eingereicht.
- 576 Projekte wurden bereits abgewickelt und ausbezahlt
- Die anrechenbaren Kosten betragen 17,4 Millionen Euro – daraus ergibt sich eine Fördersumme von 4,6 Millionen Euro, die bereits ausbezahlt wurde.
- Mit 40 Prozent am häufigsten wurden Anträge für Stallmaßnahmen gestellt. Darauf folgen Heu- und Strohlager (ca. 20 Prozent) sowie Maßnahmen auf Almen und in der Direktvermarktung.
- Das Programm wird bis Ende 2020 laufen und kann weiterhin beantragt werden.