Klimagipfel im Pinzgau – Almwirtschaft ist gut für den Tourismus und das Klima

Die Leaderregion Nationalpark Hohe Tauern lud kürzlich mit der Klima-Energie-Region zu einem Klimagipfel ein. Die Almwirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Produktion hochwertiger Lebensmittel und fördert eine enorm hohe Biodiversität. Diese Besonderheiten machen das Berggebiet zu einem attraktiven Lebensraum und die Almwirtschaft ist ein wichtiger Faktor für den österreichischen Tourismus. Demgegenüber steht eine immer heftiger geführte Diskussion, die die Kuh als Klimakiller verurteilt.
Grünland speichert sehr viel Kohlenstoff
„Rinder stehen als Klimakiller deshalb am Pranger, weil oftmals nur der Methan-Ausstoß berücksichtigt wird. Dennoch sind Rinder unverzichtbar für die Welternährung, einerseits durch ihren Beitrag zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und anderseits zur Begrenzung des Klimawandels“, so die Wissenschafterin Dr. Anita Idel. Sie ist gefragte Projektmanagerin und Beraterin für eine nachhaltige Landwirtschaft.
Fast 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit sind Grasland. Idel: „Es ist in jahrtausendelanger Ko-Evolution mit Weidetieren entstanden. Bis heute ist es das größte Ökosystem weltweit und ein riesiger CO2-Speicher. Grasböden speichern wesentlich mehr Kohlenstoff als Waldböden. Gerade im Berggebiet und im Alpenvorland Österreichs kommt dem Grünland und seinen ,Grasern‘ eine besondere Rolle im Klimaschutz zu. Dies natürlich nur, wenn wir wissen, worauf wir in der Bewirtschaftung achten müssen.“
Fast 70 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche weltweit sind Grasland. Idel: „Es ist in jahrtausendelanger Ko-Evolution mit Weidetieren entstanden. Bis heute ist es das größte Ökosystem weltweit und ein riesiger CO2-Speicher. Grasböden speichern wesentlich mehr Kohlenstoff als Waldböden. Gerade im Berggebiet und im Alpenvorland Österreichs kommt dem Grünland und seinen ,Grasern‘ eine besondere Rolle im Klimaschutz zu. Dies natürlich nur, wenn wir wissen, worauf wir in der Bewirtschaftung achten müssen.“

Intensität der Fütterung ist entscheidend
Entscheidend für die Klimabilanz der Kuh sei die Intensität der Fütterung. Rinder sind Weidetiere, sie brauchen eigentlich kein Getreide. Erst unser Agrarsystem, in dem alle Nutztiere immer schneller wachsen müssten, mache den Einsatz von energiereichem Kraftfutter nötig. Die Wissenschafterin fordert daher eine drastische Reduktion der Importfuttermittel.
„Es gehört wieder mehr Gras in die Kuh“, ist Idel überzeugt. Die positiven Effekte grasender Wiederkäuer seien in der Debatte um die Welternährung völlig aus dem Blick geraten. Wenn nämlich nachhaltig wirtschaftende Landwirte Rinder auf die Weide stellen, dann veredeln die Tiere Gras, Klee und Kräuter, die wir Menschen sonst gar nicht verwerten könnten. Deshalb müssen wir nicht nur die Kuh rehabilitieren, sondern auch die Systemfrage stellen.
„Die Klimabilanz nachhaltig gehaltener Grünland-Kühe sieht völlig anders aus als die von intensiv mit Importfuttermitteln gefütterten Rindern. Je nach System ist Kuh eben nicht gleich Kuh. Nicht das Tier und seine ,Abgase‘ sind das Problem, sondern ein Landwirtschaftssystem, das Wiederkäuer vom Grasland aussperrt. Die Entscheidung, ob wir mit Wiederkäuern das Klima killen oder das Klima schützen, liegt bei den Landwirten“, hält sie fest und zieht ihr Fazit: „Es ist nicht Aufgabe der Landwirtschaft, das Klima zu retten, sondern die Ressourcen zu erhalten.“
„Es gehört wieder mehr Gras in die Kuh“, ist Idel überzeugt. Die positiven Effekte grasender Wiederkäuer seien in der Debatte um die Welternährung völlig aus dem Blick geraten. Wenn nämlich nachhaltig wirtschaftende Landwirte Rinder auf die Weide stellen, dann veredeln die Tiere Gras, Klee und Kräuter, die wir Menschen sonst gar nicht verwerten könnten. Deshalb müssen wir nicht nur die Kuh rehabilitieren, sondern auch die Systemfrage stellen.
„Die Klimabilanz nachhaltig gehaltener Grünland-Kühe sieht völlig anders aus als die von intensiv mit Importfuttermitteln gefütterten Rindern. Je nach System ist Kuh eben nicht gleich Kuh. Nicht das Tier und seine ,Abgase‘ sind das Problem, sondern ein Landwirtschaftssystem, das Wiederkäuer vom Grasland aussperrt. Die Entscheidung, ob wir mit Wiederkäuern das Klima killen oder das Klima schützen, liegt bei den Landwirten“, hält sie fest und zieht ihr Fazit: „Es ist nicht Aufgabe der Landwirtschaft, das Klima zu retten, sondern die Ressourcen zu erhalten.“
Mehr regionale Produkte, Flächenfraß eindämmen
Das Ergebnis der anschließenden Diskussion war, dass einem nachhaltigen Tourismus große Chancen eingeräumt werden. Aber auch Tourismusbetriebe müssten akzeptieren, dass regionale Produkte nicht das ganze Jahr im gleichen Ausmaß zur Verfügung stünden und regionale Produkte in den Vordergrund gestellt werden müssten.
Zudem sieht der Touristikfachmann Hans Dittrich die stetige Verbauung von Flächen kritisch. Denn damit ist stetiger Flächenschwund verbunden, der wiederum einen Verlust von wertvollem Boden und somit von Kohlenstoffspeicher und Nahrungsgrundlage mit sich bringt. Grundsätzlich müsse die Zusammenarbeit zwischen Gastronomie und Landwirtschaft noch in vielen Bereichen verbessert werden, aber man sei auf dem richtigen Weg, waren sich alle Teilnehmer einig.
Zudem sieht der Touristikfachmann Hans Dittrich die stetige Verbauung von Flächen kritisch. Denn damit ist stetiger Flächenschwund verbunden, der wiederum einen Verlust von wertvollem Boden und somit von Kohlenstoffspeicher und Nahrungsgrundlage mit sich bringt. Grundsätzlich müsse die Zusammenarbeit zwischen Gastronomie und Landwirtschaft noch in vielen Bereichen verbessert werden, aber man sei auf dem richtigen Weg, waren sich alle Teilnehmer einig.