Holzbringung war eine schwere Arbeit

Der heilige Vinzenz von Saragossa (Spanien) wird in besonderer Weise in Österreich, im süddeutschen Raum, in Frankreich und natürlich in Spanien verehrt. Er gilt als Heiliger der Holzfäller. Sein Namenstag ist am 22. Jänner. G alt der Namenstag früher als ein Bauernfeiertag, so hat sich dieses seither gewandelt, wie auch die Holzarbeit an und für sich heute sehr stark technisiert ist.
Die Forst- und Holztechnik entlastet die menschliche Muskelkraft ganz wesentlich, wenngleich es auch heute noch Arbeiten gibt, die so wie früher rein manuelle Arbeiten sind. Heute werden auch vermehrt wieder Pferde, speziell in schwierigen Waldgegenden, zur Holzarbeit eingesetzt.

„Zum Feiern hatten wir damals nicht viel Zeit“, erzählte Agnes Grabner aus Strobl. Ihr Vater hatte als Holzknecht gearbeitet. In der Zeit, in der es im Wald für ihn keine Arbeit gab, lebte die Familie vom Verkauf der Produkte aus der kleinen Landwirtschaft. Die Milch wurde ab Hof abgegeben, die selbst gemachte Butter an einen Teppichhändler, der nebenbei mit Butter und Käse handelte. „Die Holzknechte, welche bei den Bundesforsten angestellt waren, hatten es da schon besser“, erzählt sie, „diese wurden in der Zeit, in der im Wald nicht so viel zu arbeiten war, weiterbezahlt. Sie erhielten im Alter auch eine kleine Rente.“

Fünfundzwanzig Winter lang hat Alois Kirchner, Nöglhofbauer aus Radstadt, Holz für den eigenen Hof, aber auch für andere Bauern gezogen. „In Jahren, in denen weniger Schnee lag, war es ein gefährliches Unterfangen“, erzählt Kirchner. In schneereichen Wintern mussten erst Wege aufgezogen werden. Bis zu zweimal am Tag ging man hinauf in den Hochwald. Den sechzig Kilo schweren Schlitten trugen die Männer am Rücken bergwärts. Mit sechzehn Jahren war Kirchner zum ersten Mal dabei.