Erlachgut in Seekirchen: Ein Miststreuer mit neuer Berufung
„Im Anbindestall wurde das Austreiben der Kühe besonders im Winter zum Stress für Tier und Mensch. Dennoch wollten wir in kein kostspieliges Bauprojekt investieren“, schildern Monika und Walter. Der einfache Freiluftstall ist für die Seekirchener nun die ideale Lösung, denn im Sommer verbringt die 17-köpfige Herde ohnehin die meiste Zeit auf der Kurzrasenweide.
Aufgrund der behornten Kühe hat man sich gegen Liegeboxen und für eine freie Strohliegefläche entschieden. Gemolken wird weiterhin im Anbindestall. Zweimal am Tag wird während der Melkzeit mit Stroh eingestreut. Diese körperlich anstrengende Arbeit übernimmt mittlerweile ein umgebauter Miststreuer. „Eigentlich war der Einfall ein Jux, doch nach genauerer Überlegung entpuppte sich die Idee als praktikabel“, schildert Walter, der das originelle Einstreusystem selber konstruiert hat. Befüllt wird dieses mittels Stapler mit einem Stroh-Quaderballen. Ganz simpel fährt der Düngerstreuer dann auf den Felgen über zwei Holzschienen direkt über dem Liegebereich. Vor dem Einstreuen wird die Tiefstreufläche von frischen Kuhfladen gesäubert.
„Für die Reinigung des Fressgangs verwenden wir einen Spaltenschieber“, schildern die Erlachgut-Bauern. Dass durch das mehrmalige Einstreuen der Liegefläche mehr Mist anfällt, kommt für die Düngung gelegen. Der Mist wird überdacht zwischengelagert, bis er anschließend kompostiert wird. Auch bei der Winterfütterung gibt‘s am Erlachgut eine ausgefallene Lösung. „Das Heu wird bei uns mit dem Heuschwanz vorgelegt. Alte, einfache Technik bewährt sich auch heutzutage noch“, schmunzelt der Landwirt.
Betriebsspiegel
Betrieb: 10 ha 3- bis 4-mähdiges Grünland (davon 3 ha Pacht), 5 ha Kurzrasenweide, 3 ha Wald; 17 Milchkühe, 4 Stück Jungvieh; PV-Anlage, Heubelüftung, Bio-Austria-Betrieb, Heumilch-Betrieb, AK-Milch-Mitglied, 6.800 kg Stalldurchschnitt; Erbhof