Vom Troadkasten bis zum „Götzentempel“
"Schatzkästlein des Bauernhauses"
Heute haben die alten Troadkästen, die früher zu den Hauslandschaften der Bauerngehöfte gehörten, ihre Funktion verloren. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen der Getreideanbau auch im Grünlandgebiet des Landes Salzburg Bedeutung hatte.
Sie wiesen unterschiedliche Gestaltungsformen auf. Zumeist waren sie aus Holz gezimmert und standen wegen der hohen Brandgefahr abseits des Bauernhauses. Peter Rosegger nennt sie die „Schatzkästlein des Bauernhauses“.
Sie wiesen unterschiedliche Gestaltungsformen auf. Zumeist waren sie aus Holz gezimmert und standen wegen der hohen Brandgefahr abseits des Bauernhauses. Peter Rosegger nennt sie die „Schatzkästlein des Bauernhauses“.
Gemauerte Getreidekästen im Lungau
Im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain wurde der Anthofer Getreidekasten aus Oberweißburg bei St. Michael im Lungau nachgebaut und er gibt hier den Besuchern Zeugnis von der hohen Kunst, die den Lungauer Troadkästen gewidmet wurde. Im Lungau waren die Getreidekästen stets gemauert. Man nimmt an, dass diese ursprünglich von italienischen Wandermaurern errichtet wurden. Sie sind hier reichlich mit Freskotechnik, insbesondere an den Ecken, verziert. Er steht neben dem Abrahamhof, datiert aus dem 18. und 19. Jahrhundert, dieser stammt aus Unterweißburg bei St. Michael. Er ist als breitgelagerter Einhof mit einem Satteldach typisch für den Lungau. Der Wohnteil ist im Erdgeschoß völlig gemauert, im Obergeschoß stehen teilweise noch die ursprünglichen Blockbauwände, vor denen Mauern aufgezogen wurden. Über dem Stall breitet sich die hohe Tenne aus.
Troadkästen waren sorgfältigst gearbeitet und versperrt
„Außergebirg“, im Tennengau, dem Flachgau und dem Innviertel, waren diese wichtigen Nebengebäude stets gezimmert. Die zumeist mehrstöckigen Speicherbauten in Blockbauweise verfügen über kaum messerdünne Fugen und weisen ein steiles Dach auf. Sie sind mit Säulen und gedrechselten Balustern verziert. Die Türen sind je nach Größe des Bauern mit Zierstiftmustern und hölzernen Ziernägeln versehen, die aus bestem Holz gefertigt wurden. Die Türen wurden dreifach versperrt, um unliebsamen Besuchern den Zugang unmöglich zu machen. Später brachte man noch Verdoppelungstüren an. Auf ihnen finden sich vielfach Sinnbilder, Heilszeichen und Sonnenwirbel, die aufgemalt oder geschnitzt waren.
Sicherheit wurde großgeschrieben, denn es war meist der Ertrag eines ganzen Jahres dahinter untergebracht. Es steckte also der ganze Fleiß und die Arbeit vieler Menschen dahinter, vom Frühling bis zum Spätsommer.
Im Innviertel wurden die Troadkästen mancherorts lieblich mit Balkonen und Blumenschmuck versehen und dienen dort heute als Heimatstuben oder als Orte, an denen man kleinere bäuerliche Veranstaltungen durchführt.
Sicherheit wurde großgeschrieben, denn es war meist der Ertrag eines ganzen Jahres dahinter untergebracht. Es steckte also der ganze Fleiß und die Arbeit vieler Menschen dahinter, vom Frühling bis zum Spätsommer.
Im Innviertel wurden die Troadkästen mancherorts lieblich mit Balkonen und Blumenschmuck versehen und dienen dort heute als Heimatstuben oder als Orte, an denen man kleinere bäuerliche Veranstaltungen durchführt.
Der "Götzentempel" in Laufen
In Kirchennähe in der Stadt Laufen, bis 1816 salzburgisch, war über Jahrhunderte ein riesiger Troadkasten untergebracht. Hierher kamen die Zinsabgaben aus vielen bäuerlichen Pfründen aus dem Pongau. Man nannte ihn „Götzentempel“.
Die Geschichte der Troadkästen begann in der Zeit der bajuwarischen Landnahme. Im Burgenland entspricht dem Troadkasten der „Kitting“. Seine Besonderheit besteht aus einer gewölbten Decke und seinem Material aus Föhrenholz. Die Giebel wurden aus entsprechend verkürzten Hölzern der giebelseitigen Blockwände geschlossen. Die Wände des Kittings sind aus einem Gemisch mit Lehmhäcksel verstrichen. Der burgenländische Kitting ist mit einem Strohdach eingedeckt. Sein Dachstuhl war auf dem vorspringenden Kopfbalken so aufgesetzt, dass er bei Feuergefahr durch ein paar Handgriffe mitsamt dem Strohdach schnell abgeworfen werden konnte.
Die Geschichte der Troadkästen begann in der Zeit der bajuwarischen Landnahme. Im Burgenland entspricht dem Troadkasten der „Kitting“. Seine Besonderheit besteht aus einer gewölbten Decke und seinem Material aus Föhrenholz. Die Giebel wurden aus entsprechend verkürzten Hölzern der giebelseitigen Blockwände geschlossen. Die Wände des Kittings sind aus einem Gemisch mit Lehmhäcksel verstrichen. Der burgenländische Kitting ist mit einem Strohdach eingedeckt. Sein Dachstuhl war auf dem vorspringenden Kopfbalken so aufgesetzt, dass er bei Feuergefahr durch ein paar Handgriffe mitsamt dem Strohdach schnell abgeworfen werden konnte.