Speisekammer aus dem Garten: Kräuter ernten und trocknen
Thymian, Zitronenverbene und -melisse, Oregano, Lavendel, Ringelblume, Rosmarin, Salbei, Bohnenkraut, Minzen und viele mehr lassen sich gut trocknen. Schonendes Trocknen konserviert das Aroma optimal. So ist der Würz- und Wohlfühl-Pflanzenvorrat für das ganze Jahr und insbesondere für den Winter gesichert. Jetzt ist zum Glück noch Sommer – da kann man sich gut mit köstlichem Kräuteröl, würzigem Stockbrot, frischem Kräuterdip und gesunder Kräuterlimo aus der grünen Speisekammer verwöhnen – frische Kräuter schmecken natürlich am besten und sind perfekt für die Grillparty.
„Die Kräuter sollen bei der Ernte sauber und trocken sein. Ein z. B. dünn mit angetrocknetem Rasenschnitt gemulchter Boden im Kräuterbeet tut den Pflanzen und dem Bodenleben gut. Die Mulchschicht beugt bei Regen oder Wind zudem der Verschmutzung mit Erde oder Staub vor. So steht bester Erntequalität nichts im Wege“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
So trocknet man die Kräuter
- Bis zum späten Vormittag eines warmen, trockenen Tages saubere, ganze, gesunde und frische Triebe trocknen. Bei verholzenden Kräutern (Halbsträuchern) wie Rosmarin, Thymian oder Lavendel stets darauf achten, den Schnitt oberhalb des verholzten Triebabschnitts zu setzen. Die Gartenschätze in einem flachen Korb und nicht in einem Plastikgefäß sammeln, damit gut Luft dazukommt.
- Das Aroma ist bei Gewürzkräutern vor der Blüte am intensivsten. Nach der Blüte werden die Blätter oft zäh und bitter. Bei manchen Wohlfühl-Kräutern wie der Gewöhnlichen Schafgarbe oder dem Echten Johanniskraut können sowohl Blüten als auch Blätter getrocknet werden. Petersilie wiederum sollte ab der Blüte nicht mehr verzehrt werden. Das Aroma von Basilikum lässt sich durch Trocknen oder Einfrieren nur mäßig gut erhalten – als Pesto ist es dafür herrlich.
- Fünf bis acht ganze Triebe mit einer Schnur an den Stielen zu einem lockeren Bündel zusammenbinden. Die Bündel kopfüber an einem schattigen und luftigen, aber windstillen Platz, z. B. auf einen an der Decke befestigten Stock oder eine Wäscheleine in der Wohnung, im Haus oder auf dem Dachboden, aufhängen.
- Nach etwa einer Woche die Trocknungsprobe machen. Wenn die Kräuter so trocken sind, dass sie beim Berühren rascheln und sich zwischen den Fingern zerbröseln lassen, sind sie fertig getrocknet und werden abgenommen.
- Die Blätter und je nach Kräuterart auch die Blüten möglichst im Ganzen von den Stängeln streifen bzw. schneiden. Das „Abrebeln“ funktioniert am besten über einem Bogen Backpapier. Die Aromaschätze in saubere, trockene und mit Datum und Pflanzenart beschriftete Schraubgläser füllen.
- Die Gläser an einem dunklen, trockenen Ort aufbewahren. Hitze, Sonne und Feuchtigkeit vermeiden, dann behalten die getrockneten Kräuter bis zu einem Jahr ihre Geschmacks- und Inhaltsstoffe.
- Würzige, duftende oder wohltuende Naturgarten-Kräuter sind in allen Varianten – ob als Küchengewürz, feiner Tee, selbst gemachtes Kräuter-Blütensalz, entspannendes Badesalz oder Duftkissen – schöne, selbstgemachte Geschenke für die Winterzeit, die sich jetzt in Ruhe vorbereiten lassen.