Mit viel Leidenschaft für Hof und Familie
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Auf knapp 700 Metern Seehöhe, über der bekannten Lammerklamm, liegt der Unterwallinghof. Vor rund zehn Jahren übernahmen Johann und Sabine den Erbhof und stellten mit einer Erweiterung bzw. Umbaulösung des Milchviehstalles die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Dabei verschmilzt der Altbestand mit dem Heuboden bzw. den Hochsilos und dem Futtertisch gekonnt mit dem Neu- und Anbau, in welchem sich die Liegeboxen für rund 25 Fleckvieh-Milchkühe mit Nachzucht befinden. Lichtfirste bringen viel Helligkeit in das Stallinnere. Ein Schrapper sorgt am Futtergang für saubere Laufgänge. In der zweiten Reihe entstand ein Spaltenboden mit Güllekeller.
Die Zuchtziele beschreibt Johann mit einer langen Nutzungsdauer, einer ausgewogenen Milchleistung (derzeit 7.000 kg Stalldurchschnitt) bei geringem Kraftfuttereinsatz, einem hohen Maß an Eutergesundheit (derzeit 55.000 ZZ) und hornlosen Vererbern. Der Eigenbestandsbesamer setzt vermehrt auf den Einsatz von fitnessbetonten Montbéliard- und Normande-Stieren.
Das ganze Jahr über wird den Tieren eine aufgewertete Mischration (AMR), bestehend aus Grassilage, Heu und Mineralfutter, vorgelegt. Mittels elektrischem, selbstfahrendem, Mischwagen wird täglich platz- und ressourcensparend die Ration gemischt. Zusätzlich wird den Tieren ein Weidegang angeboten. „Mit einem durchschnittlichen Leistungsspektrum und entsprechender Fütterung sind die Tierarztkosten bei uns sehr gering“, berichtet Johann.
Eine 30-kWh-Photovoltaikanlage, gekoppelt mit einem 40-kW-Speichermodul, lässt den Betrieb in den Sommermonaten elektrisch autark arbeiten.
Waldbewirtschaftung als zweites Standbein
Das zweite Standbein am Betrieb stellt die Forstwirtschaft dar. Den jährlichen Holzeinschlag beziffert Johann mit über 450 m3 Brenn- und Nutzholz sowie Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald, der nach und nach durch Forstwege weiter erschlossen werden soll. „Das Holz ist bei uns vor der Haustüre. Die Bringbarkeit ist aber auf den steilen, unerschlossenen Flächen oft das Problem“, stellt Johann fest und fügt hinzu: „Egal ob im Stall oder im Wald: Unser Antrieb ist, aus dem Eigentum das Beste herauszuwirtschaften.“ Ein alter „Troadkasten“ und eine Hauskapelle, die in den 60er-Jahren von Johanns Großvater errichtet wurde, zeugen von der Historie der Hofstätte.
Der Familienzusammenhalt und das Zusammenarbeiten und -helfen der Generationen stehen bei den Wallingers ganz oben auf der Agenda. Den Kindern die „Lebensqualität Bauernhof“ näher zu bringen und auch die Familienzeit nicht zu kurz kommen zu lassen, ist Johann und Sabine sehr wichtig. So wurde z. B. aus dem 2013 errichteten Löschteich eine Badeoase.
Betriebsspiegel
Familie: Johann Wallinger jun. (46), Betriebsführer, landw. Facharbeiter, Zimmerergeselle; Sabine (43), Bankangestellte, landw. Facharbeiterin, HAK-Absolventin; Theresa (15); Lena (10); Altbauern Johann sen. (73) und Maria (67)
Betrieb: Bio-Milchviehhaltung und Holzvermarktung im Haupterwerb; 19 ha mehrmähdiges Grünland, 23 ha Alm mit verpachteter Eigenjagd, Weiderecht Großlienbachalm, 73 ha Wald; Vieh: 18 Milchkühe mit 12 Kalbinnen und Kälbern, 5 Hühner