Lautstarke Stimme im gelben Mantel – Girlitz ist Vogel des Jahres
Der kleine Girlitz (Serinus serinus) – ein Stieglitzartiger aus der Familie der Finken – ist nahe verwandt mit der Stammart des Kanarienvogels und hat wie dieser einen rundlichen Körper mit kurzem Hals, einen stumpfen Kegelschnabel und graubraun gemustertes bis gelbliches Gefieder. Beim Männchen ist das sogar leuchtend gelb. Namensgebend ist sein klirrender Ruf, der etwa klingt wie „tzirrirrilit“. „Girlitze bewohnen gerne offene, aber reich strukturierte Landschaften mit Bäumen, Sträuchern und kräuterreichen Säumen, aber auch lichte Wälder. Sie ernähren sich hauptsächlich von Samen, Knospen und Blüten sowie von kleinen Insekten. In Naturgärten finden sie sich gerne ein, wenn diese abwechslungsreich strukturiert sind mit Naturgartenelementen wie Blühwiesen, Wildstaudenbeeten, dichten Sträuchern, Wildnisbereichen und einzelnen Bäumen wie etwa Ahorn oder Birke“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin von „Natur im Garten“. Für den Bau seines kleinen, schalenförmigen Nestes verwendet der Girlitz je nach Materialangebot feine Zweige, Wurzeln, Halme, Blütenrispen, Moos, diverse Fasern, Pflanzenhaare und Wolle.
Schutz und Ausblick
Er bevorzugt gut versteckte, windgeschützte Orte in Verbindung mit einem guten Ausblick. Etwa Mitte April wählt er einen geeigneten Platz - Nadelbäume bzw. dichte Baumkronen von Ahornen oder Büsche wie Thujen, Buchsbäume, Wacholder – und baut dort innerhalb weniger Tage das Nest. Während der Brutzeit bewacht das Männchen den Brutbaum oder -busch gegen Artgenossen. Der Girlitz sucht seine Nahrung auf dem Boden, auf Wildkräutern oder in Birken, Erlen oder Ulmen und frisst bevorzugt an Wiesen- und Saumpflanzen wie Beifuß, Gänsedistel, Hirtentäschel, Knäuelgras, Mädesüß, Wiesen-Löwenzahn und Sauerampfer, an verbreiteten Beikräutern wie Melde, Vogelmiere, Vogel-Knöterich sowie Sonnenblumensamen. Diesem schönen Vogel sollte man ein Stück Wiese gönnen oder in Randbereichen oder auf Wegen ruhig einige Beikräuter stehen lassen, denn so bietet man einen reich gedeckten Tisch.
Steckbrief
- Der Girlitz hat eine Größe von 11 bis 12 cm und eine Flügelspannweite von ca. 20 cm
- Er brütet in Dörfern, auf Friedhöfen und in Parks
- Im März hat der Girlitz seine Balz, dabei hört man das Männchen schon von Weitem rufen
- Von April bis Juli hat er seine ein bis zwei Jahresbruten
- Er legt drei bis fünf bläulich-weiß, rötlich und schwärzlich bekritzelte Eier
- Die Brutdauer beträgt ca. 13 Tage mit anschließender Nestlingszeit von 15 Tagen