Im Ausland endlich Freiheit gefunden
Im „Salzburger Bauer“ wurde bereits vor 20 Jahren über den Auswanderer berichtet. Auch diesmal nahm er sich gerne Zeit für ein Gespräch, er ist schließlich immer noch ein treuer Leser.
Wegen der Einladung zum 50-Jahr-Jubiläum seines Abiturs war er gemeinsam mit seiner Frau Uschi nach so langer Zeit erstmals wieder in der alten Heimat. Es gab ein dichtes Programm, das Paar besuchte auch Freunde und Geschwister.
„Hier hat sich viel verändert, es ist alles verbaut und noch enger geworden“, lautete der Eindruck des 74-Jährigen.
Wegen der Einladung zum 50-Jahr-Jubiläum seines Abiturs war er gemeinsam mit seiner Frau Uschi nach so langer Zeit erstmals wieder in der alten Heimat. Es gab ein dichtes Programm, das Paar besuchte auch Freunde und Geschwister.
„Hier hat sich viel verändert, es ist alles verbaut und noch enger geworden“, lautete der Eindruck des 74-Jährigen.
Neustart gewagt
Michael hatte in Salzburg die Volksschule und dann das Gymnasium in Berchtesgaden besucht. Beim Studium der Landwirtschaft an der Hochschule Weihenstephan in Freising lernte er seine spätere Frau kennen. Nach dem Abschluss pachtete das Paar einen Hof in Bayern. Hochmotiviert wollten sie ihre Ideale verwirklichen, ärgerten sich aber zunehmend über bürokratische Willkür.
So entstand der Wunsch nach mehr Freiheit und die Idee, einen Neuanfang im Ausland zu wagen. 1997 hat das Paar dann eine 725 ha große Farm im Westen Kanadas besichtigt und gekauft. Mit den vier Kindern im Alter zwischen acht und 18 Jahren wurde gesiedelt. „Die zwei Teenager waren sofort Feuer und Flamme, die Jüngeren waren zuerst weniger begeistert.“ Aber es war ein Schritt, den die Familie nie bereut hat.
So entstand der Wunsch nach mehr Freiheit und die Idee, einen Neuanfang im Ausland zu wagen. 1997 hat das Paar dann eine 725 ha große Farm im Westen Kanadas besichtigt und gekauft. Mit den vier Kindern im Alter zwischen acht und 18 Jahren wurde gesiedelt. „Die zwei Teenager waren sofort Feuer und Flamme, die Jüngeren waren zuerst weniger begeistert.“ Aber es war ein Schritt, den die Familie nie bereut hat.
Fliegende Pferde
„Unser Container war gerammelt voll, wir haben sogar Kutschen und Schlitten mitgenommen“, erinnert sich Michael lachend. Aber nicht nur landwirtschaftliche Ausrüstung wurde verladen, er wollte auch seine Pferde mitbringen. Der Aufwand war beträchtlich, er musste die sechs Tiere gemeinsam mit einem Freund im Frachtraum des Flugzeugs begleiten. Auch ein Kachelofen aus seinem Elternhaus in Salzburg war mit im Gepäck und wurde auf der kanadischen Farm neu aufgesetzt.
Auf einer Auktion hat das Paar dann 40 Rinder gekauft und mit der Viehwirtschaft begonnen. „Kühe und Pferde sind recht schnell immer mehr geworden. Viecher zu kaufen war leichter als Maschinen, es war nicht einmal ein Allrad aufzutreiben“, wie er schildert. Vieles, was noch benötigt wurde, darunter vor allem Werkzeug, haben Freunde und Verwandte bei Besuchen mitgebracht.
Auf einer Auktion hat das Paar dann 40 Rinder gekauft und mit der Viehwirtschaft begonnen. „Kühe und Pferde sind recht schnell immer mehr geworden. Viecher zu kaufen war leichter als Maschinen, es war nicht einmal ein Allrad aufzutreiben“, wie er schildert. Vieles, was noch benötigt wurde, darunter vor allem Werkzeug, haben Freunde und Verwandte bei Besuchen mitgebracht.
Leberkäse und Bären
Im Interview vor 20 Jahren erzählte Michael, dass er in Kanada Leberkässemmeln vermisse. Das Problem konnte inzwischen gelöst werden, er lässt den Leberkäse jetzt selber produzieren. Und sein Ziel, seine Herde auf 130 Kühe aufzustocken, hat er längst erreicht. Heute besitzt er rund 180 Tiere.
„In Kanada geht alles leichter, vor allem Landwirt zu sein. Die Distanzen sind so groß, dass keiner schaut, was der Nachbar macht“, berichtet das Ehepaar. „Die Einsamkeit hier gefällt uns, es ist ein traumhafter Platz. Wir haben quasi den Nationalpark vor der Haustür.“ Es habe nie Probleme mit wilden Tieren gegeben, obwohl man immer wieder auch Bären begegne. „Wir haben alle den Waffenschein gemacht, aber zum Glück nie eine Waffe gebraucht.“
„In Kanada geht alles leichter, vor allem Landwirt zu sein. Die Distanzen sind so groß, dass keiner schaut, was der Nachbar macht“, berichtet das Ehepaar. „Die Einsamkeit hier gefällt uns, es ist ein traumhafter Platz. Wir haben quasi den Nationalpark vor der Haustür.“ Es habe nie Probleme mit wilden Tieren gegeben, obwohl man immer wieder auch Bären begegne. „Wir haben alle den Waffenschein gemacht, aber zum Glück nie eine Waffe gebraucht.“
Ungewisse Zukunft
Die Kinder wohnen mit ihren kanadischen Partnern im nächsten Ort, rund 60 Kilometer entfernt, aber keins von ihnen möchte die Farm übernehmen. „Sie haben nette Jobs und verdienen gut, das kann ihnen die Landwirtschaft nicht bieten“, zeigt Michael Verständnis. Er hoffe auf einen seiner sechs Enkel. Ans Aufhören denke er jedenfalls nicht.