Gemüse und Erdäpfel unter Mulch - Erfahrungen aus der Praxis
Die Ziele: Erosion zu verhindern, Hackdurchgänge verringern, Wasser sparen, Nährstoffe innerbetrieblich nutzen und die Bodenfruchtbarkeit langfristig steigern.
Vor sieben Jahren haben beide Betriebe begonnen, Gemüsekulturen zu mulchen. Es war zunächst ein Experimentieren und ein Sammeln von Erfahrungen, vor allem die Beikrautregulierung betreffend.
Das System wurde ausgebaut und seit vier Jahren werden nun insgesamt 1 ha Kartoffeln am Biohof Bretterbauer und je 0,5 ha Gemüse auf beiden Höfen gemulcht.
Vor sieben Jahren haben beide Betriebe begonnen, Gemüsekulturen zu mulchen. Es war zunächst ein Experimentieren und ein Sammeln von Erfahrungen, vor allem die Beikrautregulierung betreffend.
Das System wurde ausgebaut und seit vier Jahren werden nun insgesamt 1 ha Kartoffeln am Biohof Bretterbauer und je 0,5 ha Gemüse auf beiden Höfen gemulcht.
Erdäpfel und Jungpflanzen
Während die Gemüseflächen zuerst gemulcht und anschließend die Pflanzen in den Mulch gesetzt werden, läuft es bei den Erdäpfeln umgekehrt. Nach dem Legen der Erdäpfel wird in der Regel nochmals gehäufelt, nach ein bis zwei Wochen gestriegelt und danach gemulcht.
Vor allem länger stehende Gemüsekulturen, bei denen Jungpflanzen gesetzt werden - also Sellerie, Lauch und Kohlgewächse - werden in den Mulch gepflanzt.
Vor allem länger stehende Gemüsekulturen, bei denen Jungpflanzen gesetzt werden - also Sellerie, Lauch und Kohlgewächse - werden in den Mulch gepflanzt.
Gras und Feldfutter als Mulchmaterial
Als Mulchmaterial werden Wickroggen, Kleegras und der erste Schnitt von Wiesen verwendet (Mitte Mai). Letztere sollten möglichst unkraut- und samenfrei sein. Die Schnitt- bzw. Häcksellänge liegt bei 7 bis 10 cm. Das Material wird gemäht und dann geschwadet. Anschließend wird es von einem Lohnunternehmer mit einem Feldhäcksler aufgenommen und mit einem Kompoststreuer/Miststreuer eine 10 cm dicke Schicht ausgebracht.
Pflanzmaschine für Mulchfläche
Die Herausforderung bei Gemüsekulturen ist das Setzen des Pflanzguts in die gemulchte Fläche. Die beiden Betriebe benutzen dafür seit einigen Jahren den Mulchtec Planter, eine von einem Pionierbetrieb in Deutschland entwickelte Pflanzmaschine. Die Mulchschicht wird dabei durch ein Schneidwerk aufgeschnitten. Dieses besteht aus einer Schneidscheibe, die sich in einem Schutzschar dreht, um den Bodenkontakt der Messer zu verhindern. Das Schutzschar läuft zur Hälfte im Boden, hebt den Mulch etwas an und führt ihn der Schneidscheibe zu. Im somit erzeugten Schnitt folgt nun das Pflanzschar, es bestimmt die Pflanztiefe und setzt die Jungpflanzen. Im Anschluss folgen die Andruckrollen, die den Boden wieder andrücken und die Mulchschicht schließen.
Bewässert wurde in der Vergangenheit fallweise nur zum Anwachsen der Pflanzen. Im Idealfall ist bis zur Ernte keine weitere Pflegemaßnahme mehr nötig. Bei samenreichem Material oder nicht optimaler Ausbringung kann der Durchwuchs zu stark werden und muss dann händisch entfernt werden.
Bewässert wurde in der Vergangenheit fallweise nur zum Anwachsen der Pflanzen. Im Idealfall ist bis zur Ernte keine weitere Pflegemaßnahme mehr nötig. Bei samenreichem Material oder nicht optimaler Ausbringung kann der Durchwuchs zu stark werden und muss dann händisch entfernt werden.
Beobachtete Vorteile
- Die Mulchschicht hilft in Trockenphasen, das Wasser im Boden zu halten und dient als Erosionsschutz.
- Auf schwereren Böden ist in nassen Perioden maschinelles Hacken oft nicht möglich, ohne die Unkrautunterdrückung durch die Mulchschicht wäre der Gemüseanbau nur schwer durchführbar.
- Der Boden unter dem Mulch ist jedenfalls krümeliger, feuchter und die Pflanzenwurzeln wachsen in der Grenzschicht von Boden und Mulch und nehmen die freiwerdenden Nährstoffe des Mulchs auf. Auch die Folgekultur profitiert noch von der Düngewirkung durch die hohen ausgebrachten Mulchmengen.
- In Zukunft möchten die beiden Betriebe die Ausbringungstechnik für den Mulch optimieren und den Mulchtec Planter um die Möglichkeit, eine Unterfuß-Startdüngung zu geben, erweitern. "Gemüsebau ohne Mulch ist jedenfalls nicht mehr vorstellbar", sind sich die beiden Betriebe einig.