Einkaufsverhalten von Jung und Alt im Vergleich
Die tiefgreifenden Transformationen des Einzelhandels in Zusammenhang mit technologischem Fortschritt, globalen Herausforderungen und verändertem Konsumverhalten machen auch vor der Lebensmittel- und Drogeriebranche nicht Halt. Wie stark sich die Alterseffekte auf das Einkaufsverhalten bei Produkten des täglichen Bedarfs auswirken, zeigt eine aktuelle Marketagent-Umfrage in Kooperation mit dem Markenartikelverband. Die Studie fokussiert sich erstmals konkret auf die Unterschiede zwischen Jung und Alt. „Einen markanten Punkt des Wandels, den die Lebensmittel- und Drogerie-Branche gerade erlebt, stellt das gesteigerte Bewusstsein für Nachhaltigkeit dar“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. „Umweltfreundliche Produkte, nachhaltige Herstellungsprozesse, verantwortungsbewusster Konsum sind mittlerweile entscheidende Faktoren im Kaufentscheidungsprozess. Spannend ist dabei auch, dass die Dimensionen von Regionalität im Generationenvergleich unterschiedlich wahrgenommen werden. Die Mehrheit der 20- bis 35-Jährigen definiert den Begriff sehr weit und umfasst damit alles, was aus Österreich stammt. Im Vergleich dazu setzen die älteren Konsumenten den Radius deutlich kleiner und denken in Zusammenhang mit Regionalität eher an das eigene Bundesland bzw. die eigene Wohngegend.
Vielfalt Online-Shopping boomt
Ein weiteres Kernthema des generationenübergreifenden Wandels ist die fortschreitende Digitalisierung. Während auch ältere Konsumenten immer mehr den Komfort und die Vielfalt des Online-Shoppings für sich entdecken, sind die jüngeren Generationen bereits fest in einer digitalen Einkaufswelt verankert. Der Hauptvorteil des Einkaufs von Produkten des täglichen Bedarfs via Internet wird bei Jung und Alt in der bequemen Lieferung nach Hause gesehen. Die Umfragedaten machen deutlich, dass die Teuerungsraten der letzten Monate sowohl Jung als auch Alt einen deutlichen Push in Richtung Preissensibilität gegeben haben. Beide Altersgruppen spüren starke Kostensteigerungen – in der eigenen Wahrnehmung hat sich der Warenkorb um rund 30 % verteuert. Insbesondere bei Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Käse und Backwaren haben die Befragten den Eindruck, deutlich tiefer ins Börserl greifen zu müssen. Diese Tatsache beeinflusst auch das Einkaufsverhalten und veranlasst sowohl die jüngeren als auch die älteren Generationen dazu, verstärkt die Preise zu vergleichen und Sonderangebote zu nutzen. Die jungen Konsumenten berichten von einem signifikant stärkeren Wunsch nach mehr fleischlosen Alternativen – also einem Ausbau des Angebots an vegetarischen und veganen Produkten. Für die älteren Käuferinnen und Käufer darf es hingegen noch mehr Auswahl im Bereich der regionalen Waren geben.