Der Vielfalt in Stall, Wiese und Garten verschrieben: Mitterbürgl in Piesendorf
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„Als Arche-Hof ist man ein Bewahrer von altem Kulturgut“, erklärt Thomas Winter. Mit der Zucht von mehreren alten, gefährdeten Nutztierrassen hat sich der Betriebsführer ganz der Vielfalt im Stall, auf der Wiese und im Garten verschrieben. Mindestens drei seltene Rassen verschiedener Spezies – das ist eine der Anforderungen für die Ernennung zum Arche-Hof. So werden auf dem Bio-Arche-Hof Mitterbürgl in Piesendorf Alpine Steinschafe, Pinzgauer Strahlenziegen, Pfauenziegen und verschiedene Geflügelrassen wie etwa die Sulmtaler Hühner, Landgänse und Cröllwitzer Puten gehalten. Auch eine Streuobstwiese mit ca. 40 Bäumen alter Obstsorten schmückt den Hof. Ein entscheidendes Kriterium ist neben der Herdebuchzucht vor allem auch der Aspekt der Nutzung. „Ein Arche-Hof ist kein Streichelzoo, auch wir müssen wirtschaftlich denken und handeln“, bestätigt Thomas.
Mit Pachtbeginn vor vier Jahren wurde der Betrieb Mitterbürgl zum Bio-Arche-Hof. Dieser war noch für Kühe eingerichtet und konnte ohne großen Aufwand für die Schafe und Ziegen angepasst werden. Zuvor waren die Tiere auf dem schon längere Zeit gepachteten Mühlbachhof untergebracht. Die Bewirtschaftung der Steilflächen rund um den Hof erfordert viel Handarbeit, weshalb diese im Frühjahr teilweise schon ab März geweidet werden. Den Sommer verbringt der Großteil der Schafe und Ziegen auf der Fürthermoaralm auf dem Mooserboden.
Schafe und Ziegen ideal für Steilflächen
Begonnen hat alles mit der Zucht der Pinzgauer Strahlenziegen. Angefangen mit zwei Ziegen, wurde der Bestand immer größer. Thomas schätzt an dieser hochgebirgstauglichen Rasse vor allem den starken Charakter und die besonders gut ausgeprägten Muttereigenschaften. Da die Ziegen auf der Weide zu viel Gras übergelassen haben, boten sich dafür Schafe an. Die Entscheidung fiel auf die genügsamen und dennoch leistungsbereiten Alpinen Steinschafe. Mit einem Anfangsbestand von zwei Schafen und vier Lämmern gingen davon bereits im Jahr darauf 25 Lämmer hervor. Von diesen beiden Mutterlinien zählt der Betrieb heute 60 Mutterschafe mit derzeit etwa 120 Lämmern. Vor etwa fünf Jahren kamen auch Pfauenziegen zur Herde dazu, die dem Sohn Markus gehören. Ein Teil der Nachzucht bei den Schafen und Ziegen wird über die jährlichen Versteigerungen in Maishofen zum Verkauf angeboten. Außerdem nimmt der Betrieb regelmäßig an verschiedenen Ausstellungen wie etwa im letzten Jahr bei der Landesschau für Schafe sehr erfolgreich teil.
Zur Vermarktung der eigenen Produkte steht ein Selbstbedienungskühlschrank zur Verfügung. Dort bietet Familie Winter unter anderem Eier, Ziegenmilch, Schafwollpellets und saisonal auch Lammfleisch, Wurst und Putenfleisch an. Ihr Ziel ist es, die Direktvermarktung noch professioneller auf die Beine zu stellen und z. B. auf regionalen Märkten den Kundenkontakt zu festigen.
Familie: Thomas Winter (57), Betriebsführer, Landwirtschaftsmeister, selbstständig in der Forst- und Landschaftspflege; Herta Winter (59), Betriebsführerin; Lisa (33); Markus (29)
Betrieb: Bio-Arche-Hof; 15,5 ha ein- bis dreimähdiges Grünland, 3,5 Hutweide, 5 ha Wald; Streubobstwiese mit ca. 40 Bäumen; Vieh: 60 Mutterschafe der Rasse Alpines Steinschaf mit Nachzucht (derzeit ca. 120 Lämmer), 2 Widder, 15 Mutterziegen mit Nachzucht (8 Jungziegen, 20 Kitze) der Rassen Pinzgauer Strahlenziege und Pfauenziege, 2 Böcke, ca. 100 Hühner (Braune, Grünleger und Sulmtaler), zwei Hähne, drei Gänse und ein Ganter, vier Cröllwitzer Puten und ein Hahn, zwei Hunde; Mitglied bei: Arche Austria, SZV Salzburg, SLK