Breit aufgestelltes Betriebskonzept in der Fleckviehzucht
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Am Wiesenbergerhof in Seeham setzt man sich seit jeher mit Begeisterung für die Fleckviehzucht in der Milchwirtschaft ein. Mit den 52 Kühen, die derzeit am Betrieb gemolken werden, kommt man auf einen Stalldurchschnitt von 10.000 Litern.
Mit der Betriebsübernahme im Jahr 1996 kam mit Andrea, die ebenfalls als Hofnachfolgerin bestimmt war, ein weiterer Betrieb, der Kreuzerbauer in Seekirchen, dazu. In den folgenden Jahren wurde sowohl in Seeham als auch in Seekirchen auf einen Laufstall umgebaut. Der Kreuzerbauer dient der Aufzucht der Kalbinnen, gemolken wird am Betrieb in Seeham. Die Nachzucht wird meist ab Hof über die Verbände (RZV und VFS) vermarktet. Zum Teil kreuzt die Familie auch Rot-Friesian und Montbéliard in die Zucht ein.
Als im Jahr 1995 das Silosperrgebiet aufgehoben wurde, stellte man auf dem Wiesenbergerhof um auf Silage. Argumente dafür waren für die Familie vor allem die einfachere Bewirtschaftung sowie die Tiergesundheit. Auch wenn es anfangs sogar von Berufskollegen in der eigenen Gemeinde eher skeptisch betrachtet wurde, hat Familie Gradl den Umstieg bis heute nie bereut. Gefüttert wird eine Ganz-Jahres-Silage und auch ein kleinerer Teil an Heu. Bei beiden Betrieben steht den Tieren ein befestigter Auslauf zur Verfügung und die Kalbinnen werden zudem geweidet.
Das Kraftfutter liefern zum überwiegenden Teil die eigenen Ackerflächen, wo vorrangig Gerste, Weizen, Triticale und Silomais angebaut werden. Die einzelnen Komponenten werden in der eigenen Mischanlage bedarfsangepasst vermengt und sowohl über den Melkroboter als auch mit dem Futtermischwagen angeboten.
Generell kann sich der Betrieb mit den eigenen Flächen fast ausschließlich selbst versorgen und ist kaum auf Zukauf von zusätzlichem Futter oder Stroh angewiesen.
Eigenmechanisierung am Betrieb
Ein Vorteil am Betrieb ist auch die Eigenmechanisierung, sei es beim Silieren oder bei der Waldarbeit. Die Maschinen wie etwa die Ballenpresse werden zum Teil auch überbetrieblich eingesetzt. Beim Schwader und beim Rückewagen setzt man beispielsweise auf eine Maschinengemeinschaft.
Auch im Wald bewirtschaftet die Familie alles selbst – vom ofenfertigen Brennholz und Buchenscheitern bis zu den Hackschnitzeln. Was man davon nicht für den Eigengebrauch benötigt, wird an das Biomasseheizwerk in Seeham geliefert. Zu diesem gehört ein Sägewerk, für das Stefan jun. zuständig ist. Hauptsächlich ist er seit einem Jahr aber bereits am elterlichen Betrieb in Seeham tätig.
Am Hof ist außerdem ein Zerlegeraum eingerichtet, wo das Wildbret der gesamten Gemeindejagd angeliefert wird. Als Jagdleiter ist Stefan vor allem die sehr gute Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern wichtig.
Die Hofübernahme bei Familie Gradl ist auf alle Fälle gesichert und damit werden die beiden Betriebe voraussichtlich wieder getrennt. Der ältere Sohn Andreas wird in Seekirchen den Kreuzerbauer
übernehmen und in Seeham wird Stefan jun. die Hofnachfolge antreten.
Betriebsspiegel
Familie: Stefan Gradl (56), Betriebsführer, landw. Meister, Jagdleiter der Gemeindejagd Seeham; Andrea Gradl (53), Betriebsführerin, landw. Facharbeiterin; Stefan jun. (27), Hofnachfolger in Seeham, landw. Facharbeiter und gel. Fahrzeugbautechniker; Andreas (31), Hofnachfolger in Seekirchen, landwirtschaftlicher Facharbeiter und gel. Fahrzeugbautechniker; Altbauersleute in Seeham Peter (76) und Theresa (75); Altbäuerin in Seekirchen Hilde Klinger (76)
Betrieb: 42 ha mehrmähdiges Grünland, 12 ha Acker, 15 ha Wald; Vieh: 52 Kühe der Rasse Fleckvieh mit Nachzucht (derzeit 50 Stück); Mitglied bei: Rinderzuchtverband Salzburg, Verein der Fleckviehzüchter Salzburgs, LKV, Maschinenring