Bienenzüchter, Schriftsteller und Maler
Der bekannte Schriftsteller, Maler und Bienenzüchter Georg Rendl wurde am 1. Februar vor 120 Jahren in Zell am See geboren. Er lebte sodann in einem früheren Brechelbad, das er mit eigenen Händen ausbaute und es in einem Roman „Haus in Gottes Hand“ nannte. Es steht am Rande der Salzachau, einen Steinwurf von der Grenze entfernt.
Neue Ausstellung im Sigl.Haus St. Georgen
Aus Anlass des 120. Geburtstages gibt es im Heimatmuseum Sigl.Haus in St. Georgen eine Ausstellung über die Lebenswege des Künstlers von Zell am See über das Salzkammergut bis Bürmoos und eben St. Georgen. Museumskustodin Hiltrud Oman hat fein säuberlich den Lebensweg mit Lebenslauf, Zeitungsausschnitten, vielen Büchern, Hörbeispielen und Gemälden nachvollziehbar gemacht. Am Samstag, 4. Februar, 16 Uhr leitet sie aus Anlass des 120. Geburtstages eine Führung durch diese Ausstellung.
Einer der meistgelesenen Salzburger Schriftsteller
Rendl betrieb eine Imkerei. Zuvor hatte er zum Teil mit seinem Vater im Salzkammergut und in Bürmoos eine professionelle Bienenzucht betrieben. Er war ein begnadeter und weitum bekannter Schriftsteller, Hörspiel- und Theaterdrehbuchautor, der mit seinen Büchern Übersetzungen in viele Sprachen erreichte und hohe Auflagen erzielte. Neben K. H. Waggerl war er der meistgelesene Salzburger Schriftsteller der Vierziger- und Fünfzigerjahre und über Österreich hinaus geschätzt. Rendl lebte in seinem „Haus in Gottes Hand”, wie er sein Arbeits- und Wohnhaus in St. Georgen nannte. Er schrieb an die hundert Bücher und Drehbücher zu Theaterstücken und Hörspielen. Die Hälfte davon waren Bestseller und wurden auch international zu Erfolgen. Im Lebensalter malte er vorwiegend. Teile seines Nachlasses befinden sich heute im Museum Sigl.Haus, dem Museum in St. Georgen. Das Rendl-Haus, das sich in einem desolaten Zustand befand, wurde verkauft und ein moderner Anbau zerstörte das wertvolle kulturhistorische Ambiente.
Die Georg-Rendl-Gesellschaft
Das von der Georg-Rendl-Gesellschaft Anfang dieses Jahrtausends entwickelte Konzept wurde z. T. im Sigl.Haus übernommen und verwirklicht: Dauerausstellung der Werke des Dichters und Malers, die wissenschaftliches Arbeiten ermöglichen.
Die vor 20 Jahren gegründete und heute nicht mehr existierende literarische „Georg-Rendl-Gesellschaft“ hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Werk und Andenken an den Schriftsteller zu fördern. Es fanden Symposien statt, Haus und Archiv wurden zugänglich gemacht, Lesungen veranstaltet, ein Standardwerk zu Rendl herausgebracht, eine Landes-Ausstellung initiiert und Neuauflagen der Werke erfolgreich angeregt. Diese im SalzburgMuseum gezeigte Landes-Ausstellung mit umfangreichem Katalog der Bilder Rendls fand großen Anklang.
Die Ausstellung, die derzeit läuft, wurde von der Kustodin Hiltrud Oman gestaltet und wird dem Schaffen des Künstlers gerecht. Sie hatte bereits in der Georg-Rendl-Gesellschaft mitgewirkt.