Bauerneinkommen: Kleinvieh macht auch Mist – Kettenbergerhof in Tittmoning
Die Umstellung vom Milchviehbetrieb auf eine andere Produktionsart ist eine lange Überlegung wert und bedarf exakter Berechnungen, damit dies auch positiv gelingt. Beim Kettenbergerhof in Tittmoning gab es bereits bei den Eltern des heutigen Betriebsinhabers solche Überlegungen. Schon vor einem Dutzend Jahren hatten sie einen Masthähnchenbetrieb aufgezogen.
Der Umstieg erfolgte schrittweise und jedes Jahr wurde in einem anderen Gebäude der weitläufigen landwirtschaftlichen Anlage eine neue Tiergattung dazugenommen. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften an der Hochschule Weihenstephan übernahm Sohn Sebastian den Hof und die letzte Milchkuh verließ den Stall. Bereits 1993 wurde auf Biobetrieb umgestellt. Heute umfasst der Geflügelbetrieb etwa 4.000 Masthühner, jährlich 250 Mastputen und 150 Mastenten werden geschlachtet. Zudem erweitern 200 Legehennen, 35 Mastrinder und 25 Mastschweine das Produktangebot. Es wird wöchentlich geschlachtet, sodass eine kontinuierliche Belieferung der Märkte und der Gastwirtschaften garantiert ist. Einmal in der Woche, donnerstags von 9 bis 19 Uhr, können vorbestellte Waren auch am Hof abgeholt werden. In diesem Bioladen und bei den Bauernmärkten in Tittmoning, beim Bio-Michi in Kirchanschöring, im Dorfladen Taching sowie in Christas Bioladen in Siegsdorf gibt es die Produkte ebenfalls. Derzeit wird der Schweinestall modernisiert.
Betriebsspiegel
Familie: Dipl.-Ing. Sebastian Kettenberger (37), Betriebsführer; Bettina Rauch (38), Bäuerin und Landwirtschaftstechnikerin am Landwirtschaftsamt Traunstein; Joshua (12); Hans (77) und Anna (71)
Betrieb: Fläche: 37 ha, davon 12 ha Acker (Kleegras, Winterweizen, Futtererbse, Wintergerste, Hafer, Kartoffel), 15 ha Grünland, 10 ha Wald; 35 Mastrinder, 4.000 Masthühner, 250 Mastputen und 150 Mastenten jährlich, 200 Legehühner, 25 Mastschweine, 2 Zuchtschweine und 1 Eber