Bauernbub spielt hungrigen Hirten
Der Countdown läuft, es sind nur noch wenige Tage bis zur Premiere. Vinzent bringt das nicht aus der Ruhe, er ist bei den Auftritten nie nervös. Zum vierten Mal ist der zwölfjährige heuer beim Salzburger Adventsingen dabei. An neun Abenden wird er wieder im Großen Festspielhaus spielen. „Mir macht das Spaß, warum sollte ich aufgeregt sein?“, meint der beeindruckende Pinzgauer.
In dem aktuellen Stück „Fürchte dich nicht!“ stellt Vinzent einen von vier privilegierten Hirten dar. Sie dürfen jene Schafe hüten, die als Opfer für den Tempel gedacht sind. Eine besondere Rolle, die ihm gut gefällt. „Als ‚normaler‘ Hirte durfte ich nur drei Sätze sagen, jetzt habe ich 15“, freut er sich. Seine Figur habe ständig Hunger und rede immer übers Essen, wie z. B.: „Mia krocht scho da Mogn. Wollt‘s nit was jausnen?“, schildert Vinzent.
Fehler seien bisher noch keine passiert, es habe nur kleinere Hoppalas gegeben. „Wir dürfen zwischen unseren Auftritten im Ballettsaal spielen. Dort müssen wir Socken anziehen. Das habe ich einmal vergessen und bin dann mit blauen Socken auf die Bühne gegangen. Wir Hirten sind aber entweder barfuß oder tragen Sandalen“, erinnert sich Vinzent lachend an diesen Vorfall.
Fehler seien bisher noch keine passiert, es habe nur kleinere Hoppalas gegeben. „Wir dürfen zwischen unseren Auftritten im Ballettsaal spielen. Dort müssen wir Socken anziehen. Das habe ich einmal vergessen und bin dann mit blauen Socken auf die Bühne gegangen. Wir Hirten sind aber entweder barfuß oder tragen Sandalen“, erinnert sich Vinzent lachend an diesen Vorfall.
Musikalische Familie
Er ist übrigens der Einzige unter den Hirtenkindern, der von einer Landwirtschaft kommt. Daheim beim Punzbauer gibt es aber keine Schafe, sondern Kühe zu hüten. Das musikalische Talent muss ihm hier schon in die Wiege gelegt worden sein, immerhin ist er mehrfach erblich vorbelastet. „Er war kaum ein Jahr alt, da hat er schon Lieder gesungen und mit drei Jahren nach Gehör am Klavier gespielt“, erzählt seine Mutter Elisabeth. Die Kindergartenpädagogin spielt selber Saxofon und war Mitglied bei der Bürgermusik Lofer. Jetzt singt sie im Chor „Guat g‘stimmt“, das lasse sich zeitlich besser mit den Kindern vereinbaren. Vater Stefan und dessen Bruder Rupert sind Hornisten bei der Musikkapelle Unken. Uropa Rupert Flatscher war nicht nur 30 Jahre lang Kapellmeister, sondern auch Organist in Unken. Opa Thomas Fernsebner spielte Flügelhorn
Vielfach talentiert
Mit sechs Jahren startete Vinzent seine Karriere als Schlagzeuger, mit acht wurde der talentierte Bursche für das Adventsingen angeworben. Weil dort gerade eine Bassgeige gebraucht wurde, lernte er in kurzer Zeit auch dieses Instrument. Heuer wurde erneut gewechselt, er spielt jetzt das Flügelhorn. Was er sonst noch beherrscht: „Ich kann so laut paschen wie alle anderen Kinder zusammen.“
Vinzent besucht die Mittelschule Lofer und ist ein guter Schüler, der leicht lernt. Die intensiven Proben für das Adventsingen kann er gut mit der Schule vereinbaren. Seine Freizeit verbringt er am liebsten in der Werkstatt und schnitzt. Momentan arbeitet er an einer neuen Krampuslarve, weil ihm seine älteren Modelle nicht mehr gefallen.