VFS bilanziert mit Topzahlen im vergangenen Jahr
Der Verein der Fleckviehzüchter Salzburgs (VFS) besteht seit 1962 und schaut zuversichtlich in die Zukunft. 1965 verbuchten die Salzburger Züchter rund 408 Herdebuchkühe. Das vergangene Jahr bilanzierte man mit einer Kuhzahl von 8.327 Rindern und rund 260 Mitgliedsbetrieben. Das bestätigte den Trend der letzten Jahre, in denen man die Mitglieder- und Kuhanzahl immer wieder steigern konnte.
Obmann: Mit LFS mehr zusammenarbeiten
Obmann Hermann Schwärz begrüßte im vollen Saal des Kirchenwirtes in Irrsdorf am vergangenen Samstag eine Vielzahl an Ehrengästen. Vertreter der Landwirtschaftskammer, des LKV, der Aufsichtsratsvorsitzende der SalzburgMilch, Robert Leitner, Ehrenobmann Johann Spatzenegger und die Vertreter der Zuchtvereine FIH (Ried) und VVG (Bayern), mit denen man eng zusammenarbeitet, wohnten dieser Versammlung bei.
Schwärz schaute auf eine sehr erfolgreiche Tierschau im vergangenen Jahr zurück und lobte den Zusammenhalt unter den Salzburger Züchtern.
„Den Kontakt und Austausch mit den Landwirtschaftsschulen müssen wir wieder mehr forcieren, sodass die zukünftigen Landwirte das züchterische Know-how wieder mehr in den Fokus bringen“, ist dem Funktionär wichtig.
Anhand des Beispieles seines eigenen Betriebes legte er die hohen Preissteigerungen der jüngeren Vergangenheit vor. Die Schere zwischen Einkommen und Ausgaben spreize sich weit auf.
Spitzenreiter in der Lebensleistung
Geschäftsführer Bernhard Seifried beschrieb anhand der Datenauswertung einen stets wachsenden Verein und zeigte sich stolz: „Die Salzburger können Milch produzieren! Wir sind österreichweit an der Spitze aller Zuchtverbände mit der Lebensleistung unserer Milchkühe!“ Im vergangenen Jahr konnte man einen neuen Absatzrekord verbuchen. Mit 5.514 verkauften Rindern wurde das Vorjahresergebnis um über 300 Stück übertroffen.
Züchterisch berichtete
Seifried von einem neuen bedeutenden Zuchtwert, der die Klauengesundheit bewertet. „Mit rund 7,5 % sind Klauenerkrankungen ein häufiger Abgangsgrund in den heimischen Ställen. Außerdem hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass mittelrahmige Kühe mit einem guten Fundament positive Parameter für die Klauengesundheit sind“, berichtet der Geschäftsführer.
SalzburgMilch: Hohe Nachfrage nach Käse
Robert Leitner, Obmann der SalzburgMilch, gab eine grobe Weltmilchmarktübersicht und berichtete über aktuelle Themen in der Milchwirtschaft.
Die heimische Molkerei verbuchte zwar 2023 ein deutliches Produktionsmengenplus, konnte aber aufgrund der steigenden Energie- und Produktionskosten weniger Gewinn erwirtschaften.
Am Weltmarkt ist eine sinkende Nachfrage nach Rohmilch, aber eine erhöhte nach Inhaltsstoffen (vor allem Fett) zu vernehmen. Die Produktionskurven der großen Milchproduzenten wie Deutschland, Irland und Frankreich zeigen nach unten bzw. wachsen nicht mehr.
Aufgrund der vielen Vorschriften und Verordnungen verbucht die Bio-Milchmenge die stärksten Rückgänge. Im Vergleich zur konventionellen Milch zeigte sich die Bio-Milchpreiskurve in der Vergangenheit aber stabiler. „Der schlimmste Faktor für die Marktentwicklung sind Unsicherheiten! Ein großer Dämpfer sind derzeit die stattfindenden Konflikte, die Schwäche der chinesischen Wirtschaft und die vielen Klimadebatten sowie die Ernährungsempfehlungen in der Gesellschaft“, resultiert der Aufsichtsratsvorsitzende und fügt hinzu: „Positiv sind die steigende Nachfrage nach Käse und Milchprodukten im In- und Ausland und der Abbau von hohen Lagerbeständen in den Molkereien. Trotz geringer Nachfrage aus China hat der EU-Milchmarkt eine gewisse Widerstandsfähigkeit bewiesen.“
Debatte rund um Tierhaltung plus
In der anschließenden Diskussion war das Programm „AMA Tierhaltung plus“ Thema. Dabei wurden die Vorgehensweise bei der Information und die fragwürdigen Inhalte und Vorschriften infrage gestellt. „Die Verantwortlichen der deutschen Verhandler haben hierbei den Faktor Zeit groß ausgespielt und sehr auf den deutschen Markt fokussiert. Wenn wir hierbei nicht schnell reagiert hätten, wären wir Österreicher z. B. in der nächsten Ausschreibung nicht berücksichtigt worden. Allein die SalzburgMilch exportiert
45 % ihrer Produkte in den Markt unserer Nachbarn“, beschreibt Leitner und fügt der Diskussion noch Folgendes bei: „Die Molkereien haben keinen Einfluss auf den Regalpreis. Solange mehr Angebot als Nachfrage vorhanden ist, sitzt der Handel immer am längeren Ast.“
Ehrungen: 100.000 Liter, beste Herde und leistungsstärkste Herde sowie Kuh und Jungkuh
Bei den Ehrungen stand Johann Grall aus Salzburg in der Kategorie der leistungsstärksten Herde (11.004 kg) und der leistungsstärksten Jungkuh (12.140 kg) ganz vorne. Alexander Eder belegte in der Kategrorie der leistungsstärksten Kuh (11.587 kg, 4. Laktation) den ersten Platz.
Obmann Schwärz ehrte zehn Betriebe für das Erreichen von
100.000 Litern Lebensleistung einer Kuh in ihrer Herde.
Managementprofis 2023
Managementprofis 2023: Maria Absmanner, Roland Huber, Angelika und Peter Stemeseder, Heidrun Lindner, Matthias Sommerauer, Christine Raninger, Silvia und Bernhard Fletschberger, Michaela und Josef Eder, Franziska und Thomas Junger, Andrea und Martin Junger, Katharina Thaler, Josef Sams-Huttacher, Markus Eder, Rudolf Hauthaler, Petra und Roman Pötzelsberger, Monika und Johannes Kastenauer, Markus Fuchs, Christine und Johannes Mösl, Barbara und Georg Kranzinger, Ingrid und Georg Greisberger, Katharina und Martin Lichtmannsperger, Annemarie und Johannes Weiss, Gertraud Neureiter