Teure Geräte und hoher Aufwand für die Mahd von Steilflächen
Während die einen ihren Sommerurlaub genießen, müssen Bäuerinnen und Bauern die trockenen Tage für die Futterernte nützen. Besonders im Berggebiet ist trotz Technisierung der Aufwand für die Mahd hoch. „Durch den Klimawandel hat sich die Vergetationsperiode bei uns deutlich verlängert. Das hat Vor-, aber auch Nachteile“, so Tofernbauer Gerhard Huttegger aus Großarl. Bei einem Lokalaugenschein auf seinem Betrieb erklärt er den hohen Aufwand, den er und seine Berufskollegen betreiben müssen, um die Flächen vor der Verbuschung zu schützen. Huttegger: „Gerade der Farn ist eine echte Herausforderung. Viele Maßnahmen wie die Mahd oder das Mulchen sind aufwändig und zeigen oftmals wenig Wirkung“, schildert er dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Salzburg, Rupert Quehenberger. Der Tofernbauer hat 2004 den Betrieb übernommen, hält 30 bis 35 Milchkühe und hat sich auch als Züchter einen Namen gemacht. Er versucht, mit möglichst wenig teurer Technik am Hof das Auslangen zu finden. Ohne Hydromäher mit Stachelwalzen geht es aus seiner Sicht allerdings nicht, die Steilflächen halbwegs effizient zu bewirtschaften.
Technik hat sich extrem verteuert
Viele Betriebe stecken hier in einem Dilemma. LK-Präsident Rupert Quehenberger: „Einerseits gibt es immer weniger Arbeitskräfte am Hof, andererseits sind die Preise für die speziellen Bergmaschinen in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Weil die Unfallgefahr besonders hoch ist, ist gerade im Steilhang zuverlässige Technik ein Muss.“ Für den LK-Präsidenten braucht es daher zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen, andernfalls werden viele Flächen verbuschen. Das bringt Probleme für den Tourismus, die Widerstandsfähigkeit gegen Unwetterereignisse und auch die Biodiversität. „Die Gelder aus der GAP reichen derzeit nicht aus, um den Betrieben Zukunftsperspektiven geben zu können“, so Quehenberger. „Und es wird nicht dauerhaft funktionieren, dass Gastrobetriebe billige Lebensmittel aus dem Ausland einkaufen und gleichzeitig den Bäuerinnen und Bauern die Kosten davonlaufen, weil sie den Erhalt der Landschaft nicht mehr über Produkterlöse und Ausgleichsmaßnahmen finanzieren können.“
Den aktuell diskutierten „Übernachtungseuro“ sieht Quehenberger dennoch kritisch. „Den Bäuerinnen und Bauern muss klar sein, dass damit auch Forderungen verbunden sein werden wie etwa die touristische Nutzung von Flächen oder Wegen. Wir haben mit der AZ ein sehr gerechtes System, allerdings wurde die Inflation der vergangenen Jahre nicht eingepreist und genau das wäre dringend nötig!“