Ein Erfolgsrezept, wenn drei Berufe Hand in Hand gehen
Schweinemast im neuen Stall
Während der Coronazeit riss Franz das alte, stillgelegte Gasthaus ab, das sich im Hofverbund befand, und baute einen neuen Schweinestall für insgesamt 100 Tiere, der 2021 bezogen wurde. Er kauft die Ferkel bei einem Züchter unweit des Heimbetriebes mit ca. 25 kg zu und mästet diese auf ein Schlachtgewicht von 120 kg.
Die Schweine werden im Außenbereich auf Stroh bzw. Heu gehalten. „Die Tiere fressen unter anderem das Stroh und Heu. Zusammen mit der Bewegungsfreiheit merkt man, dass das Fleisch viel kerniger und fester ist als bei einer reinen Spaltenhaltung“, merkt Franz an und fügt hinzu: „Der Stallbau war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Das Schöne ist, dass meine Kunden sehen, wo und wie unser Schweinefleisch produziert wird!“ Im Stallinneren erfolgt die automatische Hauptfütterung mit Schweinemastfutter der Mühle, die weniger als acht Kilometer entfernt ist. Für Frischluft sorgt ein Belüftungssystem, das – mit großem Aufwand in der Bauphase – vom Fundament nach oben strömt. „Die Belüftung im Stall sorgt für ein gutes Stallklima – ich und meine Schweine möchten keinen stinkenden Schweinestall“, so Franz.
Weideputen als Alternative
Die Puten kommen als Küken zum „Mitterhofer“. Rund 18 bis 22 Wochen (weibliche Tiere früher) hält Franz das Geflügel Tag und Nacht auf der Weide mit großräumigem Unterstand, wo auch die Hauptfütterung stattfindet. Mit einem Schlachtgewicht von 14 bis 16 kg wird das Fleisch in den genannten Vertriebszweigen angeboten. Neben dem Frisch- und Grillfleisch findet sich das Geflügel in Schinken, Pulled Pute, Sulze und vielen anderen Produkten wieder.
Produktvielfalt made by Mitterhof
Durch Franz` Drang, den ganzen Schlachtkörper seiner Tiere verarbeiten und verwerten zu können, entstand ein großes Produktportfolio, das er den Kunden anbietet.
Neben den gewöhnlichen Produkten einer Metzgerei wie Speck, Schinken, Hart- und Aufschnittwurst sowie Frankfurter, Weißwürsten u. v. m. stellen die „Mitterhofers“ über 40 verschiedene Rex-Gläser her. Gerichte wie z. B. Zwiebelrostbraten werden frisch zubereitet und anschließend durch „Einrexen“ konserviert. Dabei werden die noch heißen Gerichte ins Rex-Glas eingefüllt und durch heißen Dampf sowie Luftabschluss ohne Konservierungsmittel haltbar gemacht.
Direktvermarktung ist der Renner
Vor rund sieben Jahren begann Franz mit der Direktvermarktung seiner Fleischwaren, weil er den Kunden regionale Produkte mit einem hohen Grad an Wertschöpfung anbieten wollte. Anfangs noch im kleineren Stil. Durch Mundpropaganda und viel Tatendrang wurde der Absatz in den letzten Jahren stetig mehr. „Neben der Direktvermarktung ab Hof freut es mich sehr, dass ich den Großteil der Vereinsfeste in der Umgebung wie Maibaumaufstellen, Landjugendfeste, Konzerte der Musikkapellen u. v. m. beliefern darf“, so Franz und fügt hinzu: „Seit rund zwei Jahren hat die Direktvermarktung voll eingeschlagen. Der Gamechanger war schlussendlich unsere ‚Speis‘!“ Die „Speis“ ist ein Selbstbedienungsladen im Hofverbund. Direkt an der Mattseer Landesstraße gelegen, können Kunden fast rund um die Uhr Frischfleisch, Wurstwaren vom Mitterhofer und Produkte von weiteren Mattseer direktvermarktenden Landwirten kaufen.