Starke Stimme für bäuerliche Interessen
![Starke Stimme für bäuerliche Interessen .jpg © Hatheier Starke Stimme für bäuerliche Interessen .jpg © Hatheier](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2025.02.12/1739348327864572.jpg?m=NzY0LDUxMA%3D%3D&_=1739348329)
Knapp 100 Flachgauer Landwirte folgten der Einladung von BBK-Obmann Johann Frenkenberger zum Bauerntag in Anthering. Die Eckpfeiler der letzten fünf Jahre fasste er in seinem Tätigkeitsbericht zusammen. Der 2021 umgesetzte Bio-Weideerlass stellt(e) die biologische Landwirtschaft vor große strukturelle Probleme, da manche Betriebe keine hofnahen Weideflächen besitzen und ein praktikabler Austrieb schlichtweg nicht möglich ist.
Hervorzuheben galt es die Erstellung eines Positionspapieres rund um die weitere Nutzung der Antheringer-Au. Zusammen mit den betroffenen Gemeinden konnte unter der Federführung der BBK Salzburg eine Verordnung realisiert werden, die eine praktikable Nutzung ohne große Einschränkungen für die Grundeigentümer ermöglicht.
BBK mit breitem Aufgabenspektrum
Ausgehend von den Revisionsergebnissen 2014/2015 hat die BBK Salzburg gemeinsam mit den Experten der Landwirtschaftskammer die Biotopkartierung intensiv bearbeitet. Treffsicherheit, Eindeutigkeit und Rechtssicherheit waren die zentralen Ziele, die durch die Biotopkartierung sichergestellt werden müssen. Diese Bemühungen haben 2024 zu einer Gesetzesänderung hinsichtlich der Definition von Mager- und Trockenstandorten geführt, die nun in die vorliegende Biotopkartierung übertragen werden muss.
Die Natur ist für die Landwirte die Existenzgrundlage, für die Bevölkerung Erholungsort und für das Wild das Habitat. Diese Trilogie bringt die Bäuerinnen und Bauern oftmals in den Zwiespalt zwischen den eigenen und öffentlichen Interessen. Insbesondere der strenge Schutz von Wildvögeln oder Biber erschwert die Arbeit mit und in der Natur erheblich. Probleme mit einer Vielzahl von Rabenvögeln oder Graugänsen, die sich im Flachgau angesiedelt haben, stehen seit Jahren auf der Tagesordnung. Durch Einzelabschlüsse oder Gelegeentnahmen erreichte man Teilerfolge, die bis dato aber nur einen Tropfen auf dem heißen Stein darstellen.
![Starke Stimme für bäuerliche Interessen .jpg © Hatheier Starke Stimme für bäuerliche Interessen .jpg © Hatheier](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image/2025.02.12/1739348322192476.jpg?m=MzY5LA%3D%3D&_=1739348323)
Öffentlichkeit korreliert mit Landwirtschaft
Hochwasserschutzbauten, Strommasten, Kabeltrassen und zuletzt das Jahrhundertprojekt ÖBB-Hochleistungsstrecke im Flachgau. Öffentliche Interessen wie eine sichere Strom- und Datenversorgung, der Schutz gegen Katastrophenereignisse oder ein Ausbau der Bahnstrecke stehen immer in Verbindung mit benötigtem Grund und Boden der Landwirte. Für LK-Präsident Rupert Quehenberger ist die Schwierigkeit in diesen Situationen für die Landwirte, sich solidarisch im Dienste der Öffentlichkeit zu zeigen und nicht als „Verhinderer“ dazustehen, aber trotzdem ihre eigenen Interessen so gut wie möglich durchsetzen zu können, und er versichert: „Die rechtliche und fachliche Beratung der Landwirtschaftskammer unterstützt die betroffenen Grundeigentümer hierbei und steht als Interessenvertretung den Landwirten zur Seite.“ Im gleichen Atemzug bedankte sich Landesrat Josef Schwaiger, dass genau die Landwirte die Gruppe seien, die immer wieder kompromissbereit sei und ihre Flächen für die Allgemeinheit zur Verfügung stelle: „Ohne euch hätten wir ein großes Problem“, so der Landesrat.
Durchs Reden kommen d’ Leut zam
Johann Frenkenberger steht seit 2015 als Obmann der BBK Salzburg vor und wird sich von dieser Position in den nächsten Wochen zurückziehen. Der Thalgauer Landwirt bedankte sich bei allen Landwirten, dem Land Salzburg und den einzelnen Verbänden für die Zusammenarbeit. „Nur der gemeinsame Austausch – auf einem Tisch zusammensitzen und die Standpunkte darstellen – brachte uns immer wieder zu vernünftigen Lösungen“, so der scheidende Obmann.