Märkte Treffpunkt der Bauern von weitum
Die Viehmärkte, von denen es früher viele im Land gab, waren wichtig für alle: für die Viehhändler, die Bauern und sie waren gesellschaftliche Großereignisse. Oft gab es auch einen Kirtag dazu. Man traf sich nicht nur zum Kuhhandel. Manchmal wurden auch Ehen „ausgehandelt“. Wichtig waren auch die Warenmärkte.
Viehmärkte brachten Menschen zusammen
Viehmärkte brachten Menschen zusammen, vor allem die ländliche Bevölkerung. Somit kannten sich Bauern oft weit über ihren Heimatort hinaus und schätzten auch die angebotenen guten Tiere. Mit dem Reden kamen auch die Leute zusammen und es soll auch vorgekommen sein, dass auf dem Markt nicht nur Rinder, Pferde und Schafe angeboten wurden. So mancher interessierte sich auch dafür, wer am Hof einheiraten sollte. So sagt man.
Ein langer Viehtrieb
Oft trieb man das Vieh „meilenweit“ zu den Viehmärkten. Einer der größten Viehmärkte des Landes war der Plainmarkt am Fuße der Wallfahrtsbasilika in Bergheim. Die alte Färberin von Perwang im Innviertel hatte erzählt, wie sie in ihrer Jugend den Plainmarkt erlebt hatte: „Beim Färber hielt man immer schon Pinzgauer Rinder und so suchte man den Plainmarkt auf, der immer um Laurenzi stattfand. Wir haben einen Nachbarn mitgenommen, der sich bei den Rindern und besonders beim Handeln mit diesen besonders gut auskannte. Die Einladung zum Essen beim Plainwirt hat sich bezahlt gemacht. Nachdem wir die Kuh gekauft hatten, traten wir zu Fuß mit der Kuh den
25 Kilometer weiten Weg ins Innviertel an. Dazu brauchten wir fast einen ganzen Tag. Da und dort hatten wir am Straßenrand die Kuh auch fressen lassen; Autoverkehr gab es damals ja kaum einen und so wanderten wir fast durch den ganzen Flachgau.“
Heute nur noch wenige Viehmärkte
Heute gibt es nur mehr wenige Viehmärkte. Der letzte ist in Straßwalchen. Mit den Viehmärkten wurden traditionell auch Warenmärkte veranstaltet. Bei denen wurde ein großes Vielerlei angeboten. Das reichte von der Zuckerwatte, auf die besonders Kinder heiß waren, über türkischen Honig, der vom Stock geschnitten wurde, den damals modernen Kleiderschürzen für die Frauen bis zu den extrabreiten Hosenträgern für die Männer. Es gab praktisch nichts, was es nicht gab, wie man so sagte. Heute sind diese Märkte, sofern es sie noch gibt, überschwemmt mit billiger fernöstlicher Massenware, nur in Tittmoning, bei den Märkten wie dem Colloredomarkt, wird darauf geschaut, dass es weiterhin so bleibt, wie es früher einmal war.