Milchwirtschaft und Gemüseanbau Hand in Hand: Bruggerbauer in Lamprechtshausen
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Beim Bruggerbauer in Lamprechtshausen setzt Familie Fokter seit jeher auf die Kombination zweier Betriebszweige. Bereits 1960, als der Betrieb auf Leibrente erworben wurde, legte man den Grundstein für die Milchwirtschaft und den Gemüseanbau. Mithilfe der zwei Standbeine ist es noch heute möglich, den Betrieb im Haupterwerb zu führen.
Im Jahr 2012 wurde der alte Stall zu einem Laufstall erweitert und umfasst nun Platz für die 24 Kühe, die mit einem 5er-Tandem-Melkstand gemolken werden. Passend zur Rasse Holstein setzen die Betriebsführer bei der Zucht vor allem auf Leistungsbereitschaft, eine lange Nutzungsdauer und hornlose Vererber. Zudem verwenden sie immer häufiger gesexte Samenportionen. Als einer der ersten Flachgauer Landwirte stellte man beim Brugger bereits 1993 auf Ganzjahressilage um. Folgend auf die vier Schnitte wird der fünfte Schnitt beweidet und die Kühe erhalten zusätzlich Heu und Kraftfutter in ihrer Ration. Sowohl aufgrund der Betriebsgröße als auch der enormen Arbeitserleichterung verbringen die Kalbinnen bereits seit 50 Jahren ihren Sommer auf der Alm.
Mindestens genauso wichtig wie die Milchwirtschaft ist der Gemüseanbau am Betrieb. Für den rund 0,49 ha großen Gemüseacker sowie das Folien- und Glashaus werden alle Pflanzen selbst gezogen. Auf weiteren 0,4 ha werden die Kartoffelsorten Kolette als Frühkartoffel, Bernina als festkochende Sorte, Laura als vorwiegend feste und Melodie als mehlige Sorte für den Verkauf angebaut. Seit jeher werden saisonales Frischgemüse wie Gurken, Tomaten, Karotten, Bohnen und diverse Salate sowie Porree, Sellerie und Rote Rüben als Lagergemüse einmal wöchentlich auf der Salzburger Schranne verkauft. Über Georgs Geschwister, die früher die Schulküche in Lamprechtshausen mit Gemüse versorgten, wurden viele Lehrer und Bekannte auf die Produkte aufmerksam und die Nachfrage nach einem Ab-Hof-Verkauf stieg rasch an. Dieser findet nun seit 40 Jahren jeden Mittwoch von 14 bis 18 Uhr statt.
Nachwuchsgeneration sichert die Zukunft
„Nur durch die zwei Betriebszweige ist es möglich, dass unsere Tochter Agnes als Nachwuchsgeneration, genauso wie ich damals, direkt nach Abschluss der Landwirtschaftlichen Fachschule am Betrieb beschäftigt werden kann und so die Zukunft des Betriebes gesichert wird“, erklärt Georg und betont, wie wichtig ihm diese Möglichkeit sei.
Vor rund zwei Jahren investierte der Betrieb in eine Photovoltaikanlage zur Deckung des eigenen Stromverbrauchs. Ziel war es, mit der 36-kWh-Anlage in Kombination mit einem 19,5-kWh-Speicher sowohl im Frühjahr die Heizung im Glashaus als auch im Sommer den Kühlraum mit dem selbst produzierten Strom autark zu betreiben.
Betriebsspiegel
Familie: Georg Fokter (57), landw. Facharbeiter, Betriebsführer; Rosa (56), Hauswirtschaftsmeisterin, Betriebsführerin; Angelika (21), Studentin Archäologie; Agnes (19), landw. Facharbeiterin; Regina (17), Schülerin HBLA Ursprung, Altbäuerin Anna (85)
Betrieb: Milchviehhaltung und Gemüseanbau im Haupterwerb; 15 ha mehrmähdiges Grünland, 1,4 ha Wald, 5,8 ha Acker, davon 0,49 ha Gemüseacker, 0,4 ha Kartoffeln, 3 ha Silomais, 0,45 ha Kleegras, 1,46 ha Winterweizen; Vieh: 24 Milchkühe mit Nachzucht (25), 60 Hühner, 10 Wachteln, 3 Weidegänse; Mitglied beim RZO und LKV