Der Roboter bringt uns mehr Zeit für die Familie: Wolfenbauer in Seekirchen
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Einer der über 140 landwirtschaftlichen Betriebe in der Flachgauer Bezirkshauptstadt Seekirchen ist der Wolfenbauer im Ortsteil Zaisberg. Christian und Sophia Fink führen den Betrieb seit rund fünf Jahren im Haupterwerb.
Als in den 1960er-Jahren Christians Großvater das Stallgebäude in der typischen Flachgauer T-Hof-Bauweise plante, galt der Wolfenbauer schon damals als innovativ und auf die Zukunft ausgerichtet. Es war einer der ersten Ställe zu dieser Zeit, wo ein be- und durchfahrbarer Futtertisch errichtet wurde, welcher auch heute noch der Futtervorlage dient. 2010 bauten Christians Eltern das Stallgebäude in einen Laufstall um. Durch eine separate, parallel zum Bestand verlaufene Liegehalle ist man vom Altbestand unabhängig.
Vor rund zwei Jahren machte ein Melkroboter dem bestehenden 5er-Tandem-Melkstand Platz. Der Treibgang zum Melkroboter ist zusätzlich mit einem Zwei-Wege-Separationstor ausgestattet, das zu einem Behandlungsstand führt. „Die Investition in ein automatisches Melksystem brachte uns Flexibilität ein. Sei es bei den Arbeitsspitzen wie der Heuernte oder im Falle, dass eine Arbeitskraft ausfallen würde, oder auch für private Unternehmungen wie Familienausflüge – wir sind zeitlich nicht mehr so gebunden wie vorher“, beschreiben die jungen Bauersleute und fügen hinzu: „Das ist Lebensqualität!“
Grundfutter bringt Wirtschaftlichkeit
Die Basis für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes liegt unter anderem in der Qualität des Grundfutters. Ein fundiertes Weidemanagement der Kurzrasenweide, die jährliche Nachsaat und die bedarfsgerechte Düngung der Flächen sind für den Heumilchbetrieb das A und O.
Neben dem täglichen Weidegang erfolgt die Hauptfütterung durch mehrmaliges Eingrasen im Stall. Dadurch kommen die laktierenden Rinder selbstständig zum Melken (durchschnittlich
2,7 Melkungen pro Tier und Tag) in den Stall zurück.
Die Zuchtziele der 56-köpfigen Fleckvieh-Rotbuntherde (8.800 kg Durchschnittsleistung) beschreibt Christian mit einer langen Nutzungsdauer und einer guten Leistungsbereitschaft. Die weibliche Nachzucht wird selbst aufgezogen.
Die gegenseitige Wertschätzung der Generationen und das Zusammenhelfen und -arbeiten von Jung und Alt sind beim Wolfenbauer die Wurzeln für den Betriebserfolg: „Ohne der Offenheit für Neues und die tatkräftige Hilfe der Eltern stünde der Betrieb nicht so da. Der Familienzusammenhalt ist das Um und Auf im Hofverbund“, stellt Sophia fest.
In der nächsten Zeit steht die Installation einer Photovoltaikanlage mit Speichermedium auf der Agenda, um den Betrieb noch weiter zu modernisieren.
Betriebsspiegel
Familie: Christian Fink (33), Betriebsführer, landw. Facharbeiter, Zimmerergeselle; Sophia (32), Betriebsführerin, landw. Facharbeiterin, gelernte Bürokauffrau; Valentina (9); Rosa (6); Jonas (1); Altbauern Johann (65) und Rosi (60)
Betrieb: Bio-Milchviehhaltung und -zucht im Haupterwerb;
53 ha mehrmähdiges Grünland, davon 4 ha Feldfutterbau, 3,8 ha Wald; Vieh: 56 Milchkühe mit 28 Kalbinnen und 10 Kälbern, 5 Hühner; Mitglied beim FIH und LKV