„Kundenwünsche“ halten Bauern und Handel auf Trab
Nach über 30 Jahren Generalversammlung in Eugendorf wurde die diesjährige Generalversammlung des Vereins der Fleckviehzüchter Salzburgs beim Altwirt in Nußdorf abgehalten, wo auch die 14-tägigen Kälberauftriebe stattfinden. Rund 150 Mitglieder waren der Einladung gefolgt, um sich über das abgelaufene Geschäftsjahr und über vereinsintern anstehende, sozial- und marktpolitische Entwicklungen zu informieren.
Obmann Hermann Schwärz war es wieder gelungen, einen interessanten Referenten zu gewinnen: Dipl.-Ing. Mathias Hoffmann von Spar Österreich. Bernhard Seifried blickte auch auf ein erfolgreiches zweites Jahr unter seiner Geschäftsführung zurück. Obmann Hermann Schwärz konnte eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Zur großen Freude aller war auch Ehrenobmann Johann Spatzenegger der Einladung gefolgt.
Obmann Hermann Schwärz war es wieder gelungen, einen interessanten Referenten zu gewinnen: Dipl.-Ing. Mathias Hoffmann von Spar Österreich. Bernhard Seifried blickte auch auf ein erfolgreiches zweites Jahr unter seiner Geschäftsführung zurück. Obmann Hermann Schwärz konnte eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Zur großen Freude aller war auch Ehrenobmann Johann Spatzenegger der Einladung gefolgt.
Selbsternannte Agrarspezialisten
„Alles in Butter?“, mit diesem Einstieg in seinen Vortrag skizzierte Obmann Hermann Schwärz in gewohnt professioneller Weise die Lage der Agrarpolitik und nahm zu den immer strenger werdenden Förder- und Produktionsvorgaben Stellung. Die immer mehr ausufernden Auflagen bei der tierischen Produktion und die Diskussionen um den Bereich des „Tierwohls“ zählt er unter anderem auch zur Wohlstandserscheinung. Zudem sehen sich immer mehr Leute in der Rolle als Agrarspezialisten, wobei diese ihr Wissen aus fragwürdigen Quellen speisen.
Bundesfleckviehschau: VFS erfolgreich vertreten
Bernhard Seifried kann auf ein „erfolg- und ereignisreiches Geschäftsjahr zurückblicken“. Züchterisches Highlight war dabei zweifellos die Teilnahme von Andreas Übetsroider und Roman Pötzelsberger an der Bundesfleckviehschau in Freistadt. Sehr erfolgreich war auch Theresa Höllbacher, die beim Fleckscore-Weltcup ihr Können unter Beweis stellte.
Positiv war ebenso der Bericht zur Leistungs- und Betriebsentwicklung: Bei etwa gleicher Betriebszahl und steigender Kuhzahl konnte auch dieses Jahr wieder eine Leistungssteigerung von über 100 kg erreicht werden, wohingegen diese im österreichischen Vergleich eher gleich blieben. Vermarktungstechnisch hielten sich die Stückzahlen konstant. Umsatzmäßig war unter Einbeziehung aller verkauften Tiere wiederum ein Plus zu verzeichnen.
Positiv war ebenso der Bericht zur Leistungs- und Betriebsentwicklung: Bei etwa gleicher Betriebszahl und steigender Kuhzahl konnte auch dieses Jahr wieder eine Leistungssteigerung von über 100 kg erreicht werden, wohingegen diese im österreichischen Vergleich eher gleich blieben. Vermarktungstechnisch hielten sich die Stückzahlen konstant. Umsatzmäßig war unter Einbeziehung aller verkauften Tiere wiederum ein Plus zu verzeichnen.
Ungebrochener Trend zur Hornlosgenetik
Bei den Besamungen lag die Rasse Fleckvieh naturgemäß vorne, wobei sich einige Stiere ganz klar als Favoriten herauskristallisierten. Wie schon im Vorjahr ist dabei ein immer stärkerer Einsatz von Hornlosgenetik zu verzeichnen. Geschäftsführer Seifried wies dabei auf die enorme Wichtigkeit und den Nutzen der genomische Selektion hin. Zusätzlich zum größeren züchterischen Fortschritt hat sich die Zahl der Schwergeburten und der Kälber mit Erbfehlern deutlich verringert.
Ab heuer nehmen zehn Betriebe am Projekt „Fokuhs Herde“ teil, wo die gesamte Nachzucht der Genotypisierung unterzogen wird.
60-Jahr-Feier für Mitte April geplant
Coronabedingt wird das 60-Jahr-Jubiläum zeitverzögert im heurigen Jahr am So, 16. April abgehalten. Die Vorbereitungen dazu sind im vollen Gang. Die Veranstaltung findet, wie schon bei der 50-Jahr-Feier, wieder beim Bäckerbauer in Eugendorf statt.
Abschließend präsentierte der Geschäftsführer einen positiven Kassabericht und schloss mit der Ehrung der besten Betriebe und Kühe.
Im Anschluss an den Bericht des Geschäftsführers nahm Landesrat Sepp Schwaiger zu den gesellschaftspolitischen Entwicklungen Stellung und betonte dabei, dass das vom Handel so vehement geforderte Tierwohl keine neue Erfindung sei, sondern seit eh und je von den Rinderbauern praktiziert wurde. Er warnte eindringlich vor dem Verlust der „Ernährungssouveränität“ und forderte zum Denken „über Grenzen hinweg“ im Hinblick auf die Import- und Exportentwicklung im Bereich der Milchprodukte auf. Bei der Herkunftsbezeichnung seien auch die Erzeuger gefordert, die gewünschten Vorgaben zu erfüllen, um die lückenlose Nachverfolgung gewährleisten zu können.
Im Anschluss an den Bericht des Geschäftsführers nahm Landesrat Sepp Schwaiger zu den gesellschaftspolitischen Entwicklungen Stellung und betonte dabei, dass das vom Handel so vehement geforderte Tierwohl keine neue Erfindung sei, sondern seit eh und je von den Rinderbauern praktiziert wurde. Er warnte eindringlich vor dem Verlust der „Ernährungssouveränität“ und forderte zum Denken „über Grenzen hinweg“ im Hinblick auf die Import- und Exportentwicklung im Bereich der Milchprodukte auf. Bei der Herkunftsbezeichnung seien auch die Erzeuger gefordert, die gewünschten Vorgaben zu erfüllen, um die lückenlose Nachverfolgung gewährleisten zu können.
Was sich Handel und Konsumenten erwarten
In diesem Vortrag von Dipl.-Ing. Mathias Hoffmann von Spar Österreich zeichnete dieser mit den Kundenwünschen „regional“, „maisfrei“, „kuhgebundene Kälberaufzucht“, „gesund“, „Weidehaltung“, „bio“, „günstig“, „Nachhaltigkeit“ das weitreichende Spektrum auf, mit dem sich sowohl Handel als auch Bauern arrangieren müssen.
Besonders erschreckend dabei ist die Entwicklung, dass der Anteil von Milchalternativen im vergangenen Jahr um 14,3 % zugenommen hat, während der Konsum von Kuhmilchprodukten um 4,9 % zurückging. Als Grund sieht er Versäumnisse in der Produktplatzierung und -politik und ein überhaupt geändertes Ernährungsverhalten, welches zwischenzeitlich zu einer Ideologie geworden ist. Dipl.-Ing. Hoffmann, der selbst aus einem Fleckviehzuchtbetrieb stammt und somit beide Seiten kennt, rät zu einer noch stärkeren Öffentlichkeitsarbeit und besseren PR auch mit Hilfe der sozialen Medien, um die Konsumenten wieder besser zu erreichen.
Erwartungsgemäß gab es zu diesem Vortrag in der anschließenden Diskussion eine große Anzahl interessanter Beiträge und kontroversieller Standpunkte. Bei der Verlosung der Sachpreise ging der diesjährige Hauptgewinn an Roman Pötzelsberger in Seeham.
Besonders erschreckend dabei ist die Entwicklung, dass der Anteil von Milchalternativen im vergangenen Jahr um 14,3 % zugenommen hat, während der Konsum von Kuhmilchprodukten um 4,9 % zurückging. Als Grund sieht er Versäumnisse in der Produktplatzierung und -politik und ein überhaupt geändertes Ernährungsverhalten, welches zwischenzeitlich zu einer Ideologie geworden ist. Dipl.-Ing. Hoffmann, der selbst aus einem Fleckviehzuchtbetrieb stammt und somit beide Seiten kennt, rät zu einer noch stärkeren Öffentlichkeitsarbeit und besseren PR auch mit Hilfe der sozialen Medien, um die Konsumenten wieder besser zu erreichen.
Erwartungsgemäß gab es zu diesem Vortrag in der anschließenden Diskussion eine große Anzahl interessanter Beiträge und kontroversieller Standpunkte. Bei der Verlosung der Sachpreise ging der diesjährige Hauptgewinn an Roman Pötzelsberger in Seeham.
Ausgezeichnete 100.000-l-Kühe
- „Cleopatra“ (V: Ronny) von Michaela und Hermann Lindner, Hallwang
- „Ajax“ (V: Hochstrass) von Helga und Wolfgang Thalmayr, Nußdorf
- „Gundi“ (V: GS Horesti) von Johannes Schilcher, Köstendorf
- „Gala“ (V: Wachsberg) von Katharina und Matthias Ebner, Faistenau
- „Helma“ (V: Ratgeber) von Neuhofer-Übertsberger, Straßwalchen
- „Alma“ (V: GS Vidor) von Johann Brüderl, Nußdorf
- „Marlis“ (V: Micmac) von Johann Lausenhammer, Seekirchen
- „Elisa“ (V: Saxon) von Michaela und Josef Eder, Köstendorf
- „Gela“ (V: Reichsherr) von Robert Brudl, Straßwalchen
- „Graz“ (V: GS Horesti) von Josef Stephan Bernhofer, Eugendorf
- „Dorne“ (V: GS Rau) von Neuhofer-Übertsberger, Straßwalchen
- „Halma“ (V: Savard Red) von Alexander Eder, Nußdorf
- „Gundra“ (V: Rurex) von Elisabeth und Manuel Ensinger, Neumarkt
- „Alice“ (V: Inder) von Gerhard Baier, Neumarkt