Kraft und Können beim Holzziehen
Wichtiger Zuverdienst für Kleinbauern
Wenn heute vielerorts das „Ziachschlittenfahren“ als viel beachtete sportliche Brauchtumsveranstaltung mit vielen Zuschauern durchgeführt wird, so sollte nicht vergessen werden, dass noch vor Menschengedenken diese Tätigkeit eine harte und einsame war. Mit dem Schlitten wurden Holz und Heu aus den höheren Regionen ins Tal gezogen. Für viele Kleinbauern war es ein wichtiges Zubrot, um die Kinder und sich selbst finanziell über die Winter zu bringen, in denen das Brot karg war. Für die Holzknechte war es ein harter Erwerb.
Ein gefährliches Unterfangen
Alois Kirchner, der alte Nörglhofbauer aus Radstadt, hatte mehr als 25 Jahre lang Holz für den eigenen Hof, aber auch für andere Bauern gezogen. In dem Buch „... gib uns heute unser täglich Brot“ beschreibt er, für spätere Generationen nachlesbar:
„In den Jahren mit weniger Schnee war das Ziachschlittenfahren ein gefährliches Unterfangen. In den schneereichen Wintern mussten die Wege erst aufgezogen werden. Man ging bis zu zweimal in den Wald hinauf. Den sechzig Kilo schweren Schlitten trugen die Männer am Rücken bergwärts.“
Kirchner war bereits mit 16 Jahren dabei. Die Jüngeren hatten leichtere Schlitten zu tragen. Anfang der Siebzigerjahre spannte er Rösser vor den Schlitten. Da sich diese Methode bewährte, machten es die anderen Bauern bald genauso. Mit dem Bau der Forststraßen fiel auch der Zuerwerb durch das Holzziehen in den Wintermonaten weg.
„In den Jahren mit weniger Schnee war das Ziachschlittenfahren ein gefährliches Unterfangen. In den schneereichen Wintern mussten die Wege erst aufgezogen werden. Man ging bis zu zweimal in den Wald hinauf. Den sechzig Kilo schweren Schlitten trugen die Männer am Rücken bergwärts.“
Kirchner war bereits mit 16 Jahren dabei. Die Jüngeren hatten leichtere Schlitten zu tragen. Anfang der Siebzigerjahre spannte er Rösser vor den Schlitten. Da sich diese Methode bewährte, machten es die anderen Bauern bald genauso. Mit dem Bau der Forststraßen fiel auch der Zuerwerb durch das Holzziehen in den Wintermonaten weg.
Sennerin und Vieh von Lawine mitgerissen
Sebastian Wimmer, Eggerbauer aus Unken, erzählte in demselben Buch über die gefährliche Winterarbeit:
„1934 schneite es vor Weihnachten sehr stark und die Unkener Bauern beschlossen, das Vieh vom Futterhof, wo es von Allerheiligen bis Weihnachten allgemein blieb, zum Heimgut zu treiben. Dabei geschah es, dass vom Neuhauserbauern 22 Stück Vieh und die Sennerin unter eine Staublawine gerieten.“
Der Eggerbauer war etwa 20 Meter voraus und erinnert sich noch genau: „Zuerst staubte es oben am steilen Berghang in den Bäumen und schon war die Lawine herunten. Zum Davonlaufen war da keine Zeit mehr. Der Stier und eine Kalbin schauten mit dem Kopf aus den Schneemassen. Die Sennerin konnten wir mit herbeigeholten Schaufeln befreien, sie war 20 Meter weit weg geschleudert worden. Sennerin und Vieh kamen mit dem Leben davon.“
Eine Woche später, am 12. Februar 1935, ruinierte eine Lawine auf der Unkener Hochalm sieben Almhütten und das Sektionshaus.
„1934 schneite es vor Weihnachten sehr stark und die Unkener Bauern beschlossen, das Vieh vom Futterhof, wo es von Allerheiligen bis Weihnachten allgemein blieb, zum Heimgut zu treiben. Dabei geschah es, dass vom Neuhauserbauern 22 Stück Vieh und die Sennerin unter eine Staublawine gerieten.“
Der Eggerbauer war etwa 20 Meter voraus und erinnert sich noch genau: „Zuerst staubte es oben am steilen Berghang in den Bäumen und schon war die Lawine herunten. Zum Davonlaufen war da keine Zeit mehr. Der Stier und eine Kalbin schauten mit dem Kopf aus den Schneemassen. Die Sennerin konnten wir mit herbeigeholten Schaufeln befreien, sie war 20 Meter weit weg geschleudert worden. Sennerin und Vieh kamen mit dem Leben davon.“
Eine Woche später, am 12. Februar 1935, ruinierte eine Lawine auf der Unkener Hochalm sieben Almhütten und das Sektionshaus.