Kilometerlange Zäune sind keine Option

Herrlich blauer Himmel, in der Wiese blüht der Almrausch und die Bergluft ist gerade an solch heißen Tagen besonders angenehm. Doch die Idylle auf der Tofernalm in Großarl trügt, die Stimmung unter den Bauern ist aufgeheizt. Der Wolf ließ in den vergangenen Wochen die Emotionen hochkochen. Zurufe aus der Stadt, man müsse einfach die Schafe mit Zäunen schützen, haben zusätzlich Öl ins Feuer gegossen. Silvester Gfrerer, Bundesrat und selbst Auftreiber auf der Tofernalm, hat nicht nur den Abschuss des Wolfes beantragt, er versucht derzeit auch die Situation, in der sich die Tierhalter in Großarl befinden, aufzuzeigen. Vergangenen Dienstag lud er daher die Spitze des Salzburger Naturschutzbundes zum Lokalaugenschein.
Unter anderem sind der Vorsitzende, Dr. Winfried Herbst, und der Geschäftsführer, Dr. Hannes Augustin, dieser Einladung gerne gefolgt. „Die Landwirtschaft, der Naturschutz und die ganze Region müssen ein gemeinsames Interesse an einer nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Almen haben. Es ist daher wichtig, dass wir miteinander reden und nach praktikablen Lösungen suchen“, so Gfrerer. Erwartungsgemäß gab es natürlich unterschiedliche Positionen, aber auch Dinge, die man ähnlich sieht. Dass eine Einzäunung der 680 Hektar großen Alm auch in Teilen keine Option ist, darüber war man sich vor Ort schnell einig. „Zäune müssen aufgestellt und regelmäßig kontrolliert werden – ein unmögliches Unterfangen für die Landwirte in diesem unwegsamen Gelände“, bestätigt Winfrid Herbst.
Unter anderem sind der Vorsitzende, Dr. Winfried Herbst, und der Geschäftsführer, Dr. Hannes Augustin, dieser Einladung gerne gefolgt. „Die Landwirtschaft, der Naturschutz und die ganze Region müssen ein gemeinsames Interesse an einer nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Almen haben. Es ist daher wichtig, dass wir miteinander reden und nach praktikablen Lösungen suchen“, so Gfrerer. Erwartungsgemäß gab es natürlich unterschiedliche Positionen, aber auch Dinge, die man ähnlich sieht. Dass eine Einzäunung der 680 Hektar großen Alm auch in Teilen keine Option ist, darüber war man sich vor Ort schnell einig. „Zäune müssen aufgestellt und regelmäßig kontrolliert werden – ein unmögliches Unterfangen für die Landwirte in diesem unwegsamen Gelände“, bestätigt Winfrid Herbst.
Behirtung der 120 Schafe wäre enormer Aufwand
120 Schafe von sechs Besitzern wurden heuer auf die Tofernalm aufgerieben. Die Tiere beweiden in Gruppen das riesige Gebiet. „Bei dieser Form der Almhaltung ist eine Behirtung ebenso unmöglich“, sieht Gfrerer auch in einem Herdenschutz mit Hirte und Hund wenig Sinn. Die Tiere müssten in einer Herde zusammengehalten und mit einem Hütehund dauernd bewacht werden. Für gerade einmal 120 Schafe ein unverhältnismäßig hoher Aufwand.
Der Vorsitzenden des Naturschutzbundes hält eine solche Behirtung dennoch für möglich.
Herbst: „Ein wolffreies Salzburg kann kein Ziel sein, weil es schon aufgrund der starken Zuwanderung unmöglich sein wird, einzelne Regionen wolffrei zu halten. Wir haben hier eine neue Situation, die verständlicherweise viele Emotionen verursacht. Letztendlich brauchen wir aber umsetzbare Lösungen, die wir gemeinsam erarbeiten müssen.“ Gfrerer sieht in der Behirtung diese Lösung jedenfalls nicht: „Der Aufwand, alleine die Schafe im Frühjahr zusammenzugewöhnen, ist extrem groß. Selbst wenn die Kosten für die Behirtung mit einem Hund von der öffentlichen Hand übernommen werden, fürchte ich, dass die Betriebe eher die Schafhaltung aufgeben werden.“
Für ihn ist ein wolffreies Weideschutzgebiet die einzige Möglichkeit, die traditionelle Almwirtschaft weiter betreiben zu können. Gfrerer: „Wir müssen uns im Klaren sein, dass die Almwirtschaft in Salzburg einen extrem wichtigen Stellenwert einnimmt. Wenn die Flächen erst einmal mit Wald zugewachsen sind, ist es zu spät. Dann geht nicht nur ein Wandergebiet verloren, sondern auch eine wertvolle Kulturlandschaft mit einer unglaublichen Artenvielfalt, die die Bäuerinnen und Bauern mit dem Auftreiben der Tiere über Jahrhunderte hinweg geschaffen haben.“ Einig war man sich vergangene Woche jedenfalls auch, dass es weitere Gespräche brauchen wird. Diese sollen schon in den nächsten Wochen folgen.
Herbst: „Ein wolffreies Salzburg kann kein Ziel sein, weil es schon aufgrund der starken Zuwanderung unmöglich sein wird, einzelne Regionen wolffrei zu halten. Wir haben hier eine neue Situation, die verständlicherweise viele Emotionen verursacht. Letztendlich brauchen wir aber umsetzbare Lösungen, die wir gemeinsam erarbeiten müssen.“ Gfrerer sieht in der Behirtung diese Lösung jedenfalls nicht: „Der Aufwand, alleine die Schafe im Frühjahr zusammenzugewöhnen, ist extrem groß. Selbst wenn die Kosten für die Behirtung mit einem Hund von der öffentlichen Hand übernommen werden, fürchte ich, dass die Betriebe eher die Schafhaltung aufgeben werden.“
Für ihn ist ein wolffreies Weideschutzgebiet die einzige Möglichkeit, die traditionelle Almwirtschaft weiter betreiben zu können. Gfrerer: „Wir müssen uns im Klaren sein, dass die Almwirtschaft in Salzburg einen extrem wichtigen Stellenwert einnimmt. Wenn die Flächen erst einmal mit Wald zugewachsen sind, ist es zu spät. Dann geht nicht nur ein Wandergebiet verloren, sondern auch eine wertvolle Kulturlandschaft mit einer unglaublichen Artenvielfalt, die die Bäuerinnen und Bauern mit dem Auftreiben der Tiere über Jahrhunderte hinweg geschaffen haben.“ Einig war man sich vergangene Woche jedenfalls auch, dass es weitere Gespräche brauchen wird. Diese sollen schon in den nächsten Wochen folgen.
Silvester Gfrerer: „Ob Wandern, Mountainbiken, Paragleiten oder Skitourengehen: Die durch die Tierhaltung geschaffenen Almen werden von vielen Menschen genützt. Dafür erwarten sich die Bäuerinnen und Bauern Unterstützung. Sollte der hohe Aufwand eine Beweidung der Almen verhindern, wird dies gravierende Veränderungen in den Berggebieten nach sich ziehen.“