Holz muss im sozialen Wohnbau eine größere Rolle spielen
Wohnbau-Landesrat Martin Zauner hat vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass die derzeit existierenden Sonderpunkte für Holzbauten in der neuen Wohnbauförderung gestrichen werden. Für Präsident Rupert Quehenberger ist klar: „Den nachhaltigsten und umweltschonendsten Baustoff aus der Wohnbauförderung zu streichen ist gerade in Zeiten, wo uns der Klimawandel seine schrecklichen Auswirkungen laufend vor Augen führt, ein Signal in die vollkommen falsche Richtung. Auch für die Land- und Forstwirtschaft genauso wie für die Holzwirtschaft, die in Salzburg gemeinsam rund 25.000 Arbeitsplätze schaffen und eine Bruttowertschöpfung von 1,6 Milliarden Euro erwirtschaften, wäre Wohnbauförderung ohne Holz ein Schlag ins Gesicht.“ Ein möglicher angekündigter Sondertopf für den Holzbau muss gemeinsam mit Experten ausgestaltet werden, um eine sinnvolle Verwendung möglich zu machen. Eine Holzbauquote für gemeinnützige Wohnbauträger ist anzudenken.
Holz schützt Natur, Umwelt und Klima
„Mit der Verwendung von Holz als Baustoff können wir einen bedeutenden Beitrag zum Natur-, Umwelt- und Klimaschutz leisten und im Sinne der kommenden Generationen wirtschaften, ohne Sondermüll zu hinterlassen. Gleichzeitig unterstützen wir damit die Salzburger Waldbesitzer ebenso wie die Holzwirtschaft“, so Quehenberger.
Bedeutender Bau- und Wirtschaftsfaktor
Der Wirtschaftsfaktor des Holzes in Salzburg darf nicht außer Acht gelassen werden. Rund 200 gewerbliche Holzbaubetriebe in Salzburg und etwa 8.000 Waldbesitzer profitieren von der Veredelung des Holzes als Bau- und Werkstoff. „Mit rund 25.000 Arbeitsplätze und einer Bruttowertschöpfung von 1,6 Milliarden Euro ist die Forst- und Holzwirtschaft gleichauf mit dem Beherbergungswesen“, so Quehenberger. „Im privaten Ein- und Mehrfamilienhausbau zeigt sich eine deutliche Entwicklung hin zur nachhaltigen Bauweise mit Holz. Auch gewerbliche Bauträger zeigen immer mehr Interesse an den Möglichkeiten des Holzbaus“, so Quehenberger, der auf bereits realisierte Projekte, z. B in Kuchl oder Thalgau, verweist. „Einzig das Segment des sozialen geförderten Wohnbaus aus Holz ist nach wie vor in den Zahlen stark unterrepräsentiert. Das ist nicht verständlich, denn wir wissen, dass Holz als ökologisches und leistungsfähiges Bauprodukt funktioniert.“
Rupert Quehehenberger:
Sondertopf schnell ausgestalten
Für Quehenberger ist klar: Holz aus Baustoff ist für Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft wertvoll und muss gefördert werden. „Unser Ziel muss es sein, den derzeit geringen Holzbauanteil bei mehrgeschoßigen Wohneinheiten von unter 10 Prozent zu steigern.“ Um dieses Ziel umzusetzen, ist es für Quehenberger auch denkbar, eine Holzbauquote für gemeinnützige Wohnbauträger umzusetzen. Als positiv bezeichnet Rupert Quehenberger den für das kommende Jahr geplanten Schwerpunkt des Landes Salzburg für den Bereich des Holzbaus. „Ich freue mich, dass das Land Salzburg 2025 einen Schwerpunkt auf den Holzbau legen wird. Das ist ein wichtiges Signal für die Salzburger Forst- und Holzwirtschaft, die sich nun aber konkrete Maßnahmen erwartet“, so Quehenberger.
Nachhaltigkeitsfonds soll Holz stärken
Bis zu vier Millionen Euro werden 2025 im Nachhaltigkeitsfonds des Landes für den Holzbau zur Verfügung stehen. Im ganzen Bundesland „wachsen“ Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten, Werkstätten, Bürogebäude und nun auch immer mehr Wohngebäude aus Holz.
Der Rohstoff Holz sorgt im Wohnbau nach wie vor für teils höhere Planungskosten als bereits länger etablierte Bauweisen. „Wir möchten Holz als Baustoff marktfähiger machen. Mit dem Nachhaltigkeitsfonds haben wir eine Möglichkeit geschaffen, die teils höheren Kosten abzufedern. So sollen auch innovative Zugänge im Wohnbau nach und nach zum Standard werden“, so Landesrat Martin Zauner. Der Nachhaltigkeitsfonds widmet sich dem Schwerpunkt Holz und soll ökologischen und innovativen Wohnbau stärken. Er wird mit zwei Prozent der Mittel aus dem Wohnbaubudget, maximal 4 Mio.€ dotiert sein.