Hohe Milchpreise gingen mit hohen Kosten einher
Angesichts der steigenden Kosten konnten die Milchverarbeitungsbetriebe die Milchauszahlungspreise ab Februar 2022 schrittweise anheben. Vor allem den steigenden Energie- und Futterkosten konnte somit etwas entgegnet werden.
Knappes Angebot in vielen Ländern
Die Preissteigerungen wurden jedoch nur durch die hohe nationale und internationale Nachfrage nach Milchprodukten bei einem gleichzeitig knappen Angebot möglich. In wichtigen Produktionsländern der EU wie Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Italien ist die Milchproduktion viele Monate lang hinter der Vorjahresanlieferung gelegen.
Für konventionelle Milch konnten so in vielen europäischen Ländern über 60 Cent/kg konventionelle Rohmilch erlöst werden. Dies traf vor allem auf Verarbeitungsbetriebe mit hohem Exportanteil an Milchpulver zu. In Salzburg stieg der Milchpreis für GVO-freie Milch bis Dezember auf knappe 55 Cent netto oder 62 Cent brutto an.
Diese für Milchproduzentinnen und -produzenten erfreuliche Preisentwicklung verstärkte jedoch ab Herbst 2022 zunehmend die Kaufzurückhaltung sowohl seitens der Konsumentinnen und Konsumenten als auch der internationalen Importeure. Vor allem bei den Spezialmilchsorten war rasch ein Plafond erreicht und diese Sorten konnten bei der Preisrallye nicht in vollem Umfang mitziehen.
Für konventionelle Milch konnten so in vielen europäischen Ländern über 60 Cent/kg konventionelle Rohmilch erlöst werden. Dies traf vor allem auf Verarbeitungsbetriebe mit hohem Exportanteil an Milchpulver zu. In Salzburg stieg der Milchpreis für GVO-freie Milch bis Dezember auf knappe 55 Cent netto oder 62 Cent brutto an.
Diese für Milchproduzentinnen und -produzenten erfreuliche Preisentwicklung verstärkte jedoch ab Herbst 2022 zunehmend die Kaufzurückhaltung sowohl seitens der Konsumentinnen und Konsumenten als auch der internationalen Importeure. Vor allem bei den Spezialmilchsorten war rasch ein Plafond erreicht und diese Sorten konnten bei der Preisrallye nicht in vollem Umfang mitziehen.
Steigende Kosten schmälern Gewinn
Wird der Milchauszahlungspreis von 2022 mit jenem von 2021 verglichen, so zeigt sich über die verschiedenen Milchsorten und Milchverarbeitungsbetriebe hinweg eine durchschnittliche Steigerung von ca. 20 %. Für GVO-freie Qualitätsmilch konnten im Jahresmittel 2022 47,05 Cent/kg brutto, für Biomilch 56,34 Cent/kg brutto, für Heumilch 51,73 Cent/kg brutto und für Bio-Heumilch 62,34 Cent/kg brutto erlöst werden (alle Werte bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß).
Genau betrachtet werden müssen hingegen auch die Kostensteigerungen. Diese betrugen beispielsweise für konventionelles Milchleistungsfutter (18 % XP, Est. 3, GVO-frei) über das gesamt Jahr 2022 hinweg gegenüber 2021 satte 30 % (Quelle: AMA). Wesentlich höhere Steigerungsraten waren bei Treibstoffen und Strom festzustellen.
Genau betrachtet werden müssen hingegen auch die Kostensteigerungen. Diese betrugen beispielsweise für konventionelles Milchleistungsfutter (18 % XP, Est. 3, GVO-frei) über das gesamt Jahr 2022 hinweg gegenüber 2021 satte 30 % (Quelle: AMA). Wesentlich höhere Steigerungsraten waren bei Treibstoffen und Strom festzustellen.
Milchpreise 2022 im Vergleich
Der vorliegende Milchpreisvergleich wurde mit dem Milchpreisvergleichsrechner der LK Salzburg erstellt. Der Milchpreisvergleichsrechner ist eine Datenbank, mit der es möglich ist, alle Sorten, Mengen und Inhaltsstoffe der verschiedenen Verarbeiter objektiv miteinander zu vergleichen. Die dargestellten Vergleichsdaten wurden den Molkereien zur Durchsicht und Rückmeldung zur Verfügung gestellt. Für Landwirte besteht die Möglichkeit, anhand betriebseigener monatlicher Daten (Menge, Inhaltsstoffe) einen exakten Preisvergleich für ihren eigenen Betrieb erstellen zu lassen.
Für die dargestellten Vergleiche werden folgende Grundlagen herangezogen:
Für die dargestellten Vergleiche werden folgende Grundlagen herangezogen:
- Milchgeldanlageblätter und dazugehörige monatliche Milchgeldabrechnungen
- Die Menge einer Jahresanlieferung gleichmäßig verteilt auf zwölf Monate
- Es wird auf Basis des Kalenderjahres verglichen. Allfällige Nachzahlungen sind berücksichtigt
- S-Klasse: Keimzahl <50.000 Keime/Milliliter, Zellzahl <250.000 Zellen/Milliliter
- 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß
- Auszahlungsbetrag im Jahresmittel, netto
- Abzüge und Zuschläge, wie sie von den einzelnen Verarbeitern berücksichtigt werden: Heumilch-Marketingbeitrag, Fixkostenblock, Abholpauschalen, Sortenzuschläge, Mengenboni, Sonderzahlungen, sofern bekannt, AMA-Marketingbeitrag
- Umrechnungsfaktor von Litern (Volumen) auf Kilogramm (Gewicht): Der Preisvergleich wird auf Basis von Kilogramm erstellt. Ab 1. Jänner 2022 wurde generell der Umrechnungs-faktor 1,03 angewendet
- Woerle: Haltungsformbonus 1,11 Cent durchschnittliche Jahresanlieferung (inkludiert in den Vergleichszahlen)
- Zuschlag Tierwohlprogramm Gmundner Milch: 3 Cent (nicht in den Vergleichszahlen)
- Tierwohlzuschläge Milchwerke Berchtesgadenerland: 1,0 Cent für Laufstallhaltung; 1,0 Cent für Auslauf; 1,5 Cent für Weide; die monatlich gewichteten Bewegungsprämien sind im Preisvergleich eingerechnet. Diese betragen für österreichische Lieferanten im Jahresschnitt 1,608 Cent/kg Milch
- Nicht abgebildet bzw. in die Berechnung mit einbezogen: Genossenschaftsanteile, an-dere Leistungen des Unternehmens (z. B. Informationsbereitstellung, Hofberatung), Marken und Produktportfolio des Unternehmens
Marktlage für heuer schwer vorhersehbar
Die Steigerungen des Milchauszahlungspreises im Jahr 2022 waren wichtig, um Kostensteigerungen abzufedern. Angesichts der steigenden Anforderungen zur Tierhaltung (Verbot der dauernden Anbindehaltung im AMA-Gütesiegel ab Ende 2023) sind weitere Erlössteigerungen für notwendige Baumaßnahmen dringend nötig, um den Betrieben in Salzburg eine Zukunftsperspektive zu geben.
Das Jahr 2023 hat mit stabilen Milchpreisen gestartet, wenngleich die internationalen Warenterminbörsen für 2023 sinkende Milchpreise prognostizieren. Die Handelsketten und Molkereien in Deutschland haben schon mit Preisreduktionen reagiert. Die größte deutsche Molkerei DMK senkte im Februar die Auszahlungspreise um 7 Cent. Die Gründe für den Preisdruck sind gestiegene Milchproduktionsmengen und verhaltene Nachfrage im In- und Ausland. Angesichts der aktuellen Herausforderungen sind Prognosen kaum möglich.
Das Jahr 2023 hat mit stabilen Milchpreisen gestartet, wenngleich die internationalen Warenterminbörsen für 2023 sinkende Milchpreise prognostizieren. Die Handelsketten und Molkereien in Deutschland haben schon mit Preisreduktionen reagiert. Die größte deutsche Molkerei DMK senkte im Februar die Auszahlungspreise um 7 Cent. Die Gründe für den Preisdruck sind gestiegene Milchproduktionsmengen und verhaltene Nachfrage im In- und Ausland. Angesichts der aktuellen Herausforderungen sind Prognosen kaum möglich.