Hoch konzentriert und rhythmisch beim Schnalzen
Den Winter vertreiben
Eigentlich hat der Winter noch gar nicht so recht begonnen. Kaum lag an manchen Jahren Schnee, so hatten die Goaßlschnalzer schon mit dem Trainieren begonnen. Viele von ihnen üben täglich, und das über Wochen. Denn es ist im westlichen Flachgau und im angrenzenden bayerischen Rupertiwinkel eine große Ehre, den Titel zu verteidigen. Denn dort, und nur dort gibt es den Brauch des Aperschnalzens. Mit dem Lärmbrauch soll der Winter vertrieben werden. Klar, im Gebirge, wo man wochenlang den Winter auch wegen des Fremdenverkehrs herbeigesehnt hat, würden die Aperschnalzer kaum Anklang finden. Dort gibt es die Goaßlschnalzer hoch zu Ross als „Herreiter“ an der Spitze von Umzügen.
Genaue Regeln und eine strenge Jury
Die Passen, so nennt man die Gruppen mit den fast ein Dutzend zählenden Kindern, Frauen und Männern, stehen hintereinander und warten auf den Einsatzbefehl des „Aufdrahers“. Es sollen die Knallgeräusche in rascher Abfolge hintereinander erfolgen. Hat der Letzte geschnalzt, folgt wieder der Erste. Beim „Pasch“, der nicht gewertet wird, schnalzen alle auf einmal.
Der Knall entsteht dadurch, dass die an einem Holzstiel befestigte lange Goaßlschnur über dem Kopf geschwungen und zu einem gewissen Zeitpunkt gewendet wird. Bewertet wird von einer Jury, die neben dem Schnalzerfeld in einem Raum tagt, dessen Fenster keine Sicht auf die Schnalzer zulassen.
Der Knall entsteht dadurch, dass die an einem Holzstiel befestigte lange Goaßlschnur über dem Kopf geschwungen und zu einem gewissen Zeitpunkt gewendet wird. Bewertet wird von einer Jury, die neben dem Schnalzerfeld in einem Raum tagt, dessen Fenster keine Sicht auf die Schnalzer zulassen.
170 "Passen" beim jährlichen Rupertigau-Schnalzen
Beim großen „Rupertigau“-Schnalzen werden jedes Mal an die 170 Passen mit rund 1.500 Teilnehmern erwartet, die in verschiedenen Gruppen antreten. Ein heißes Kampffeld gibt es zwischen den Gemeindepassen von Wals und Siezenheim schon die Wochen zuvor.
Die Hintergründe
Ernst Müller, der frühere Direktor der SVB, kennt die Hintergründe: „Der Ursprung liegt in der vorchristlichen Zeit. Es sollten die Geister der Finsternis und der Kälte vertrieben werden. Der Brauch ist strengen Reglements unterworfen. Es darf nur in der Zeit zwischen Stephani und dem Faschingsdienstag geschnalzt werden.“