Der Pinzgauer Zaun: Ein Fall für die Rote Liste
„Hescht mi geh?“ Dieser Satz ist genauso ein Markenzeichen von Toni Sommerer wie der Hut, den der Holzbaumeister bei der Arbeit immer trägt. „Hescht mi geh?“ Das fragt der Rauriser immer wieder, während er versucht zu erklären, worauf es bei der Machart vom Pinzgauer Zaun ankommt. Aber er wird meist enttäuscht. Nur noch Fachleute wie er wissen, was gemeint ist, wenn er vom „soachrinnerten Holz“ spricht oder von der „Zualeg, die keischer sein kann“. Denn mit dem Zaun verschwinden auch viele Begriffe, die einst alltäglich waren.
Der Toni macht sich nicht viel Hoffnung über die Zukunft dieses traditionellen Bauwerks. „Der Pinzgauer Zaun stirbt aus. Früher hat das noch jeder Bauer gekonnt, zumindest jeder Knecht. Heute beherrscht diese Technik kaum noch jemand. Außer mir sind das höchstens noch zehn andere.“ Als die Kosten für das Material und die Arbeitskraft noch keine Rolle spielten, haben diese hölzernen Einfriedungen die Landschaft im Pinzgau geprägt. Mit der steigenden Technisierung wurde der Zaun für die Bauern zu kostspielig und zu unpraktisch. Für die Landwirtschaft wird er daher kaum noch verwendet. Meist wird er jetzt für touristische Zwecke genutzt, dort, wo man das traditionelle Leben präsentieren möchte. Auch im Gelände der heimischen Museen ist er zu finden. Und es gibt noch private Personen wie Monika und Franz Gruber, die so einen Zaun zu schätzen wissen und dafür einen Profi wie Toni engagieren.
Der Toni macht sich nicht viel Hoffnung über die Zukunft dieses traditionellen Bauwerks. „Der Pinzgauer Zaun stirbt aus. Früher hat das noch jeder Bauer gekonnt, zumindest jeder Knecht. Heute beherrscht diese Technik kaum noch jemand. Außer mir sind das höchstens noch zehn andere.“ Als die Kosten für das Material und die Arbeitskraft noch keine Rolle spielten, haben diese hölzernen Einfriedungen die Landschaft im Pinzgau geprägt. Mit der steigenden Technisierung wurde der Zaun für die Bauern zu kostspielig und zu unpraktisch. Für die Landwirtschaft wird er daher kaum noch verwendet. Meist wird er jetzt für touristische Zwecke genutzt, dort, wo man das traditionelle Leben präsentieren möchte. Auch im Gelände der heimischen Museen ist er zu finden. Und es gibt noch private Personen wie Monika und Franz Gruber, die so einen Zaun zu schätzen wissen und dafür einen Profi wie Toni engagieren.
Gekloben nicht geschnitten
Die Familie wohnt im alten Bauernhaus vom „Hansenbauer“ in Saalfelden. Das Elternhaus von Franz wurde liebevoll renoviert und zu einem Schmuckstück hergerichtet. Umgeben war es bisher von einem einfachen Lattenzaun. „Wir gönnen uns jetzt endlich einen echten Pinzgauer Zaun“, freut sich Monika.
Der Toni wurde damit beauftragt, weil er geklobene und nicht geschnittene Stecken verwendet. So, wie das für einen echten Pinzgauer Zaun der Brauch ist. „Geschnittene Girschtn sind einfach nicht original, das schaut auch nicht so urig aus“, erklärt der Fachmann. Das wäre für die Gruber‘s nicht in Frage gekommen. Sie wollten ein Unikat. Bereits nach dem ersten Meter ist Monika hellauf begeistert. Vom Zaun und vom Toni, bei dem der Schmäh ununterbrochen rennt. „Der liefert die Unterhaltung gratis mit“, wie sie lachend feststellt. Er ist froh, als er den schwierigsten Teil gemeistert hat, denn der Anfang und das Ende seien am schlimmsten. „Sobald man im System drin ist, geht‘s nicht mehr schwer, aber zuerst muss man dreinfinden.“
Mobiler Zaun
Seit 15 Jahren hat sich der gelernte Zimmerer auf Pinzgauer Zäune spezialisiert. Das „Know-how“, sprich „Foschtl“, hat er sich bei alten Holzknechten abgeschaut. „Das kann man eigentlich nicht lernen, das muss man machen. Die Technik muss laufend geübt werden“, betont der Profi. „Auch wenn das heute in den Landwirtschaftsschulen wieder gezeigt wird, hilft das nichts, wenn die Schüler das in der Praxis nicht ständig machen.“
Er stellt monatlich bis zu 40 Meter dieser Zäune auf. Wenn alles gut geht. Bei schwierigen, Böden können es auch weit weniger sein. Es gibt eine schnelle Variante, das ist ein Kreuz mit neun Stecken auf einen Meter. Die geht ratz-fatz. Für zwei Kreuze braucht er 13 Stecken. Diese Machart wendet er hier in Saalfelden an. Am stabilsten sind drei Kreuze mit 15 Stecken.
„Das richtige Gespür bekommt man erst nach Tausenden Laufmetern. Ich mache das jetzt schon fast blind“, meint er scherzhaft, während er sich eine kurze Kaffeepause gönnt. „Bei den ersten Aufträgen hab‘ ich noch geschwitzt. Man weiß ja nie, ob man genug Zeug dabei hat. Das hängt auch vom Gelände ab.“ Die Girschtn werden in Schotter geschlagen, damit sie langlebiger sind. So soll der Zaun gut 15 Jahre halten. Sein schlimmster Feind sei das Pferd. „Gegen ein Ross hat er keine Chance.“ Wo die Gefahr besteht, dass der Zaun mit dem Feind in Berührung kommt, lässt der Toni die Stecken extra herausstehen, damit die Besitzer einen Stacheldraht befestigen können. „Der Zaun soll aber nicht ausschauen wie ein Igel“, meint er schmunzelnd. 2017 hat der Toni ein Holzfest in Rauris organisiert. Besucher filmten, wie er einen Zaun aufstellte. „Die dachten, sie könnten das nachmachen, aber natürlich hatten sie keine Chance“, erzählt er lachend.
Für Veranstaltungen hat er einen mobilen Pinzgauer Zaun im Angebot. Das Element ist an Pfosten angebracht und kann als Absperrung verwendet werden. So geht auch das traditionelle Handwerk mit der Zeit. Der Toni ist übrigens bereits auf Monate ausgebucht. Vielleicht stirbt er ja doch nicht aus, der Pinzgauer Zaun.
„Das richtige Gespür bekommt man erst nach Tausenden Laufmetern. Ich mache das jetzt schon fast blind“, meint er scherzhaft, während er sich eine kurze Kaffeepause gönnt. „Bei den ersten Aufträgen hab‘ ich noch geschwitzt. Man weiß ja nie, ob man genug Zeug dabei hat. Das hängt auch vom Gelände ab.“ Die Girschtn werden in Schotter geschlagen, damit sie langlebiger sind. So soll der Zaun gut 15 Jahre halten. Sein schlimmster Feind sei das Pferd. „Gegen ein Ross hat er keine Chance.“ Wo die Gefahr besteht, dass der Zaun mit dem Feind in Berührung kommt, lässt der Toni die Stecken extra herausstehen, damit die Besitzer einen Stacheldraht befestigen können. „Der Zaun soll aber nicht ausschauen wie ein Igel“, meint er schmunzelnd. 2017 hat der Toni ein Holzfest in Rauris organisiert. Besucher filmten, wie er einen Zaun aufstellte. „Die dachten, sie könnten das nachmachen, aber natürlich hatten sie keine Chance“, erzählt er lachend.
Für Veranstaltungen hat er einen mobilen Pinzgauer Zaun im Angebot. Das Element ist an Pfosten angebracht und kann als Absperrung verwendet werden. So geht auch das traditionelle Handwerk mit der Zeit. Der Toni ist übrigens bereits auf Monate ausgebucht. Vielleicht stirbt er ja doch nicht aus, der Pinzgauer Zaun.