Dauerblüherin unter den Heilpflanzen
In der Lebensmittelindust-rie dient die Ringelblume dank ihres Gehalts an fettlöslichen Carotinoiden als natürlicher Farbstoff, beispielsweise in Käse und Butter, in Teemischungen auch als dekoratives Element. Für Arzneimittel dürfen nur vollständig aufgeblühte und vom Blütenstandsboden befreite Einzelblüten der kultivierten, gefüllten Varietät (diese bildet nur Zungenblüten aus) verwendet werden. Das Wissen um die medizinische Anwendung beruht auf der langjährigen traditionellen Verwendung. Zubereitungen werden heute bei leichten Entzündungen der Haut (wie etwa leichter Sonnenbrand), Entzündungen im Mund- und Rachenbereich sowie zur Unterstützung der Wundheilung empfohlen. Da die relevanten Inhaltsstoffe nicht besonders gut in Wasser löslich sind, werden Extrakte zur Anwendung auf der Haut überwiegend mit Alkohol-Wasser-Mischungen oder sogar mit fetten Ölen oder Paraffin hergestellt. Für die Anwendung in der Mundhöhle wird ein üblicher Teeaufguss mit Wasser empfohlen. In der Kosmetik findet die Ringelblume Verwendung für die Pflege empfindlicher, normaler und trockener Haut sowie auch zur Säuglingspflege.
Ringelblume zieht Bestäuber an
Die Ringelblume gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine einjährige Pflanze, die eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern erreicht. Ihr Stängel ist aufrecht, leicht verzweigt und kurzflaumig behaart. Die spindelförmige Pfahlwurzel ist faserreich. Die Blätter sind ungestielt, behaart, fast ganzrandig und haben eine länglich-lanzettliche bis verkehrt-eiförmige Form. Die Blütenkörbchen, die zwischen hellem Gelb und kräftigem Orange variieren, erscheinen ab Juni. Sie zieht Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an.
Die genaue Herkunft der Ringelblume ist unbekannt, aber man vermutet, dass sie aus dem Mittelmeerraum stammt. Die Pflanze wird weit verbreitet angebaut und findet sich wild in ganz Europa. Sie kann leicht verwildern. In Mitteleuropa wächst sie auf Schutt und nährstoffreichen, lockeren Böden in höheren Gebieten. Die Ringelblume ist anspruchslos an den Standort, gedeiht jedoch am besten auf gut versorgten Lehmböden. Eine zu starke Stickstoffdüngung oder ein Mangel an Phosphor und Kalium können zu einer verminderten Bildung von Blüten führen.