Bereits vor 4.000 Jahren besiedelt
Mondseegebiet bereits vor 4.000 Jahren besiedelt
Die prähistorischen Pfahlbauten der Alpen genießen als Weltkulturerbe besonderen Schutz. Urgeschichtlich ist Mondsee ein nur zum Teil erforschtes Gebiet. Es soll bereits vor 4.000 Jahren besiedelt gewesen sein.
Funde von Gerste und Weizen an den Ufern zeigen die Anfänge von bäuerlichen Siedlungen auf.
Trockenheit von 1853/54 brachte prähistorische Pfahlbausiedlung zutage
In der Folge der Trockenheit, die während der Wintermonate von 1853 und 1854 eintrat, gab es ungewöhnliche Erscheinungen an den Ufern. An den breit werdenden Ufern trat eine noch nie gesehene Insel zum Vorschein, auf der man Überbleibsel menschlicher Tätigkeiten erblicken konnte, die über die Geschichte Aufschluss gaben. So entdeckte Prof. Much im Jahre 1874 bei Scharfling, nahe der Mündung des Kienbaches, eine weitere Pfahlbausiedlung.
Vorerst konnte aber noch nicht geklärt werden, ob außer den beiden Pfahlbausiedlungen weitere bestanden und ob es auch Landsiedlungen in der jüngeren Steinzeit gab. Unklar ist ferner, ob die Siedlungen wegen des damals noch feuchten Ufergebietes auf Pfählen errichtet oder diese direkt in den See gesetzt wurden.
Älteste Besiedler Mitteleuropas auf dem Wasser
Die Forschung in unseren Gegenden bezog sich auf die ältesten Besiedler Mitteleuropas, die am oder auf dem Wasser lebten.
Zahlreiche Artefakte, Reste von Wohnungen und Nahrungsmitteln ergeben ein vollständiges Bild der gesamten Lebensweise, der gewerblichen Tätigkeit, der Handelsbeziehungen und auch Gräberfunde zeugen von der Lebensweise und Kultur.
Pfahlbaugebiet neu vermessen
Bei der jüngsten Untersuchung der Mondseer Pfahlbauten vor einigen Jahren wurde das Areal neu vermessen. Etwa 15 Meter südöstlich der Einstiegsstelle finden sich in einer Tiefe von ca. 1,5 Metern die ersten Pfähle der Station See–Mondsee. Die bis zu etwa
50 cm hohen Pfähle können über das gesamte Pfahlbaugebiet der Seetrasse bis zu einer max. Tiefe von ca. 2, 5 Metern beobachtet werden. Zwar weisen einzelne Pfähle Störungen auf, die meisten Pfähle der Station sind jedoch in einem relativ guten Zustand.
Neben Keramikfragmenten und vereinzelten Knochen konnte auch eine Grundschwelle eines Feuchtbodenhauses in der Kulturschicht dokumentiert werden. Dies belegt in deutlicher Weise die fortschreitende Abrasion des Siedlungsniveaus. Im ehemaligen Grabungsbereich ist die Kulturschicht größtenteils schwer gestört bzw. nicht mehr vorhanden.
Neben Keramikfragmenten und vereinzelten Knochen konnte auch eine Grundschwelle eines Feuchtbodenhauses in der Kulturschicht dokumentiert werden. Dies belegt in deutlicher Weise die fortschreitende Abrasion des Siedlungsniveaus. Im ehemaligen Grabungsbereich ist die Kulturschicht größtenteils schwer gestört bzw. nicht mehr vorhanden.
Pfahlbauten auch im alten Griechenland
Klassische griechische Schriftquellen beschreiben solche Pfahlbausiedlungen der Pajonen im Prasiasee in Thrakien: „Auf Pfählen, die in großer Zahl in den Seegrund eingerammt waren, ruhte eine Plattform, die die einzelnen Häuser der Siedlung trug. Bei jeder Gründung eines neuen Hausstandes wurde die Plattform vergrößert. Sie ragte über den Seespiegel hinaus und enthielt Luken, durch die man Körbe ins Wasser hinunter ließ, um sie mit Fischen gefüllt wieder hochzuziehen. Damit die Kinder nicht durch die Luken ins Wasser fallen konnten, band man sie wie die Schafe an den Füßen fest.“