Wie gesund sind Fleischersatzprodukte?
Nährwertbewertung
Die Nährwertbewertung wurde mittels Berechnung des Nutri-Scores durchgeführt. Dabei werden positive Inhaltsstoffe negativen Bestandteilen (z. B. Zucker, Salz) gegenübergestellt. Hierfür wurde bereits der neue, seit Jänner 2024 gültige, Algorithmus für den Nutri-Score angewendet. Insgesamt weisen in der Untersuchung 43 Produkte (13 %) Nutri-Score „A“ auf und 40 Produkte
(12 %) Nutri-Score „B“. „Diese Lebensmittel eignen sich für den täglichen Speiseplan“, erläutert VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. „Alle schlechteren Werte von C bis E sollten Konsumenten hingegen nur selten oder als Beilage zu Gemüse oder Salat essen.“
Im Vergleich schneiden die Fleischersatzprodukte beim Nutri-Score besser ab als die tierischen Originale: 25 Prozent erhielten die Bewertung „A“ und „B“ (Fleischwaren: 11 %).
In der schlechtesten Bewertungskategorie „E“ landeten nur 13 Prozent der Ersatzprodukte (Fleischwaren: 51 %).
Nicht so gut sieht es bei der Verarbeitungsstufe der Fleischersatzprodukte aus. Alle Produkte wurden als Nova „3“ (verarbeitete Lebensmittel) oder „4“ (hochverarbeitete Lebensmittel) eingestuft. Rund 81 Prozent fallen in Nova-Klasse „4“ und eignen sich somit nicht für den regelmäßigen Konsum, da laut Studien mit dem häufigen Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln das Krebsrisiko steigt.
Fleischersatzprodukte
Im Vergleich zu purem Fleisch stehen die Ersatzprodukte schlecht da: So gelten etwa Filetstücke oder Faschiertes als unverarbeitete Lebensmittel (Nova „1“). Allerdings sieht das bei mariniertem oder gewürztem Fleisch – beispielsweise Cevapcici, Burgerlaibchen und Würsteln – schon anders aus. Hier stehen die Fleischerzeugnisse mit Nova „3“ und „4“ auf derselben Verarbeitungsstufe wie die fleischlosen Produkte. Dazu Birgit Beck: „Viele Fleischersatzprodukte sind wie das tierische Original hochverarbeitet und sollten daher selten am Speiseplan stehen. Wer aus ethischen, gesundheitlichen oder Klimaschutz-Gründen kein Fleisch essen, aber nicht auf den Genuss von Schnitzel, Würstel und Co verzichten möchte, sollte bei den Ersatzprodukten auf die Zutatenliste achten. Hochverarbeitete Waren sind an den langen Zutatenlisten mit Aromen und Verdickungsmitteln relativ einfach zu erkennen.“