Wie der heilige Martin verraten wurde
Der heilige Martin wird mit Laternenumzügen der Kindergartenkinder gefeiert. Er ist ein Lichtbringer in den Tagen, in denen es dunkler wird. Der praktizierte Glaube ist wie eine Fackel in der Nacht: Es wird hell und warm. In manchen Kindergärten ist dieser schöne christliche Brauch umstritten, weil man offenbar muslimischen Kindern dies nicht zumuten will.
Martinsgans und Martinsmesse
Aber warum wird dieser Heilige gerade mit Gänsen in Verbindung gebracht? Eine Überlieferung besagt, dass Martin im Jahr 371 in der Stadt Tours von den Einwohnern zum Bischof ernannt werden sollte. Martin, der sich des Amtes als unwürdig empfand, habe sich in einem Gänsestall versteckt. Die aufgeregt schnatternden Gänse verrieten aber seine Anwesenheit und er musste das Bischofsamt annehmen. Davon leitet sich auch der Brauch ab, am Fest des Heiligen eine Martinsgans zuzubereiten.
Die Legende der Martinsmesse, die beispielsweise im Klarenaltar des Kölner Doms dargestellt ist, besagt, dass Martin, nachdem er seinen Rock einem Armen gab und der für ihn auf dem Markt neu gekaufte zu kurze Ärmel hatte, von Engeln während der Messe prächtig gekleidet wurde und ein Lichtstrahl vom Himmel auf ihn herabkam.
Die Legende der Martinsmesse, die beispielsweise im Klarenaltar des Kölner Doms dargestellt ist, besagt, dass Martin, nachdem er seinen Rock einem Armen gab und der für ihn auf dem Markt neu gekaufte zu kurze Ärmel hatte, von Engeln während der Messe prächtig gekleidet wurde und ein Lichtstrahl vom Himmel auf ihn herabkam.
Mehr als ein Laternenheiliger
Ein anderer, Karl Marx, lehrte Folgendes: Es wäre vernünftiger gewesen, der hätte den ganzen Mantel verschenkt und sich einen anderen besorgt, dann hätten beide nicht gefroren.
Das Martinsbrauchtum des Mantelteilens beinhaltet noch eine christliche Botschaft: Wer teilt, gewinnt, wer sich erbarmt, der erbarmt sich Christi. Es entstehen Geborgenheit und Gemeinschaftssinn. Martin ist mehr als ein Laternenheiliger.
Das Martinsbrauchtum des Mantelteilens beinhaltet noch eine christliche Botschaft: Wer teilt, gewinnt, wer sich erbarmt, der erbarmt sich Christi. Es entstehen Geborgenheit und Gemeinschaftssinn. Martin ist mehr als ein Laternenheiliger.
Martinsbrauch stellt Gemeinschaftssinn in den Vordergrund
Der Martinsbrauch hat sich in den vergangenen Jahrzehnten auch in unserer Gegend festgesetzt. Um 1900 wurde er in Mitteleuropa neu belebt, sodann von den Machthabern des Dritten Reiches verboten und nach 1945 erlebte er einen neuen Aufschwung. Es entwickelte sich ein neu akzentuiertes Martinsbrauchtum: Ein gemeinsamer Martinszug der Kinder, die Martinslieder singen, prägt die Gemeinschaft. Es wurde die „Martinigans“ Allgemeingut. Es stellt die mitmenschlichen Hilfen und den Gemeinschaftssinn stärker in den Vordergrund.
Ursprünglich waren Martinsbräuche „Heischebräuche“ Einzelner. Noch vor 200 Jahren feierte man das Fest zuhause oder in Schenken, die Armen und die Kinder zogen durch die Straßen und bettelten.
Ursprünglich waren Martinsbräuche „Heischebräuche“ Einzelner. Noch vor 200 Jahren feierte man das Fest zuhause oder in Schenken, die Armen und die Kinder zogen durch die Straßen und bettelten.
Martin von Tours
Martin von Tours war um 316/17 nach Christi in Sabarina, der Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien, dem heutigen Steinamanger oder Szombathely in Ungarn, als Sohn eines römischen Offiziers geboren worden. In Pavia erzogen, wohin sein Vater als Militärtribun versetzt worden war, trat er mit 15 Jahren in die römische Armee ein. Martin diente in einer Eliteeinheit, der berittenen kaiserlichen Leibgarde, den „scholares alae“. Während seiner Dienstzeit bereitete er sich drei Jahre auf seine Taufe vor; er stand Kranken bei, brachte Notleidenden Hilfe, gab Hungernden Nahrung, bekleidete Nackte und behielt von seinem Sold nur das zurück, was er für sein tägliches Brot brauchte. Er wurde bereits nach kurzer Zeit Offizier.
Um 334 war er in Armien stationiert. Dort traf er einen armen unbekleideten Mann, so die Legende. Da er nichts anderes als seinen Mantel besaß, teilte er diesen mit dem Schwert, um den Nackten zu bekleiden. Er erntete von den Mitmenschen Spott und vom Militär eine Strafe wegen Beschädigung von Heereseigentum. In der darauffolgenden Nacht soll ihm sodann Christus erschienen sein und ihn aufgefordert haben, den Militärdienst aufzugeben. Martin von Tours war in der lateinischen Kirche der Erste, der den Grad der Heiligkeit nicht durch seinen heldenhaften Tod als Märtyrer, sondern durch sein heroisches und asketisches Leben erreichte. Er ist vor gut 1600 Jahren, am 8. November 397, als dritter Bischof von Tours in Frankreich gestorben.
Um 334 war er in Armien stationiert. Dort traf er einen armen unbekleideten Mann, so die Legende. Da er nichts anderes als seinen Mantel besaß, teilte er diesen mit dem Schwert, um den Nackten zu bekleiden. Er erntete von den Mitmenschen Spott und vom Militär eine Strafe wegen Beschädigung von Heereseigentum. In der darauffolgenden Nacht soll ihm sodann Christus erschienen sein und ihn aufgefordert haben, den Militärdienst aufzugeben. Martin von Tours war in der lateinischen Kirche der Erste, der den Grad der Heiligkeit nicht durch seinen heldenhaften Tod als Märtyrer, sondern durch sein heroisches und asketisches Leben erreichte. Er ist vor gut 1600 Jahren, am 8. November 397, als dritter Bischof von Tours in Frankreich gestorben.