Weihnachtskrippe aus der Heimat der Krippen
Die Technik der Lecceser
Don. Dr. Elvino De Magistris wirkt als Pfarrer in der Stadt Lecce, wo er mit einer Künstlergruppe die Technik der Lecceser und Carta Pesta praktiziert. Diese Technik ist ein Novum dieser Gegend, die es seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Apulien gibt. Mangels Holz und anderer formbarer Materialien wurde die dort geübte Technik vor allem für den sakralen Bereich entwickelt. Materialien wie Papier, Stroh und Leim werden zu einer formbaren Masse geformt. Kopf, Hände und Füße sind aus Ton modelliert, die Gewänder werden aus schlichten Stoffen geschnitten. Das Salzburger Heimatwerk präsentiert diese Arbeit und sie korrespondiert etwa mit der Wurzelkrippe des Albert Steiner oder anderen. Immer sind es die Materialien, die sich an Ort und Stelle finden, die mit viel Liebe und Kunsthandwerk gestaltet werden, welche am besten gefallen.
Darstellung der Geburt Christi geht auf Frühchristentum zurück
Eine Weihnachtskrippe ist eine Darstellung der Geburt Christi aus der Weihnachtsgeschichte oder anderer Szenen aus dem Leben Jesu Christi mit Figuren in einer Modelllandschaft, die Betlehem symbolisiert. Die Tradition der Weihnachtskrippen geht bereits auf das Frühchristentum zurück, doch zeigten die Darstellungen der ersten Jahrhunderte nur das Jesuskind (gemäß der Überlieferung des Lukasevangeliums in einer Futterkrippe liegend) mit den zwei Tieren Ochs und Esel. Die Figur der Maria kam erst im Mittelalter dazu, der hl. Josef sogar noch später. Hingegen gab es um 500 bereits bildliche Darstellungen, auf denen drei Weise ihre Geschenke dem Gotteskind darbringen. Belegt ist dies sowohl durch das Mosaik in Sant’Apollinare Nuovo in Ravenna als auch in Santa Maria Maggiore in Rom.
Jesu "Geburtsanzeige" in der Bibel
„Maria gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ Mit diesen Zeilen, nachzulesen bei Lukas 2,7, beginnt das Christentum. So einfach und schlicht ist diese „Geburtsanzeige“ gehalten und damit für jedermann verständlich. Und weil sich der Evangelist und Arzt Lukas mit dieser knappen Formulierung begnügte und nicht schrieb, in welchem Raum, Stall, in welcher Höhle oder sonst wo dies geschah, hat er einen großen Spielraum offen gelassen für die bildliche Interpretation dieser Weihnachtsbotschaft. Ein anderer Evangelist, Johannes, schreibt das Weihnachtsevangelium prägnanter: „Am Anfang war das Wort und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“ (Johannes 1,1 und 1,14). Das will heißen: Am Anfang war die Krippe.