Was Kälbchen nicht lernt, lernt Milchkuh nimmermehr
Weidehaltung, egal ob mit Rindern, Schafen oder Pferden, wirkt auf den Menschen beruhigend. Sie vermittelt den Eindruck einer natürlichen und tiergerechten Haltungsform. Vor allem die milchverarbeitende Industrie macht sich dieses "Urgefühl“ in der Werbung zunutze. Verpackungen von Butter, Käse und Milchprodukten zieren oftmals weidende Kühe. In den Grünlandregionen Nord- und Süddeutschlands sowie in Österreich wurde seit jeher die Weidehaltung als kostengünstige und arbeitserleichternde Form der Rinderhaltung betrieben. Viele heute noch bedeutsame Rinderrassen wie z. B. Schwarz- und Rotbuntes Niederungsvieh, Fleckvieh, Braunvieh, Pinzgauer und Grauvieh sind auf solchen Grünlandstandorten entstanden.
Gerade in der Weidehaltung können die Tiere ihr angeborenes und arteigenes Verhaltensmuster weitestmöglich ausleben. Die Bewegung der Tiere auf weichem und verformbarem Untergrund wirkt sich positiv auf die Klauengesundheit aus. Zudem sind die Licht- und Luftverhältnisse gegenüber der Stallhaltung in der Regel von Vorteil. Wechselnde Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse führen zu einer vorteilhaften "Abhärtung“ der Tiere und so zu einer geringeren Krankheitsanfälligkeit. Die direkte Veredelung von Weidegras in Milch und Fleisch, ohne zusätzlichen Aufwand von Energie, stellt eine relativ effiziente Form der Lebensmittelerzeugung dar. Dabei werden die ansonsten für den menschlichen Verzehr ungeeigneten Pflanzen in hochwertige Nahrungsmittel umgewandelt. Eine Auswertung von Daten des LKV-Bayern hinsichtlich der Lebensleistung (LL) von Fleckvieh-Kühen bei unterschiedlicher Aufzuchtform zeigt einen deutlichen Vorteil für die Aufzucht auf der Weide.
Gerade in der Weidehaltung können die Tiere ihr angeborenes und arteigenes Verhaltensmuster weitestmöglich ausleben. Die Bewegung der Tiere auf weichem und verformbarem Untergrund wirkt sich positiv auf die Klauengesundheit aus. Zudem sind die Licht- und Luftverhältnisse gegenüber der Stallhaltung in der Regel von Vorteil. Wechselnde Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse führen zu einer vorteilhaften "Abhärtung“ der Tiere und so zu einer geringeren Krankheitsanfälligkeit. Die direkte Veredelung von Weidegras in Milch und Fleisch, ohne zusätzlichen Aufwand von Energie, stellt eine relativ effiziente Form der Lebensmittelerzeugung dar. Dabei werden die ansonsten für den menschlichen Verzehr ungeeigneten Pflanzen in hochwertige Nahrungsmittel umgewandelt. Eine Auswertung von Daten des LKV-Bayern hinsichtlich der Lebensleistung (LL) von Fleckvieh-Kühen bei unterschiedlicher Aufzuchtform zeigt einen deutlichen Vorteil für die Aufzucht auf der Weide.
Von der Almaufzucht profitieren
Eine Stallaufzucht der Rinder und anschließende Stallhaltung der Milchkuh führte zu einer Milchlebensleistung von 18.935 kg Milch. Eine weidebetonte Aufzucht inklusiv einer Almperiode und Stallhaltung der Kuh erhöhte die Lebensleistung auf 21.990 kg Milch. Werden Almkalbinnen als Kühe auch noch geweidet, erhöht sich die Lebensleistung der Kühe auf 22.282 kg Milch.
Während die Weidehaltung von Milchkühen das Vorhandensein von ausreichend arrondierter Fläche voraussetzt, ist das Weiden von Aufzuchtrindern auch auf hoffernen Flächen umsetzbar. Der Erfolg stellt sich aber nicht von allein ein, es braucht ein gut durchdachtes und konsequentes Weidemanagement. Seit Jahrzehnten hat sich das System der Kurzrasenweide in der Jungviehaufzucht bestens bewährt. Bereits Kälber ab dem fünften Lebensmonat können ohne Zufütterung von Grob- und Kraftfutter auf einer Kurzrasenweide aufgezogen werden. Entscheidend für das Gelingen ist die Einhaltung der empfohlenen Aufwuchshöhe von vier bis sechs Zentimetern. Dadurch wird der gesamte Aufwuchs kontinuierlich abgefressen und Pflegemaßnahmen auf der Weide werden überflüssig. Gleichzeitig ist eine hohe Futterqualität während der gesamten Weideperiode sichergestellt. Verdauungsversuche an Hammeln konnten die hohe Verdaulichkeit und folglich hohe Energiedichte bestätigen.
Entscheidend ist, dass die Kälber möglichst früh an die Weide angelernt werden. Je älter ein Tier wird, umso schwieriger ist die Weidegewöhnung. Sozusagen: "Was Kälbchen nicht lernt, lernt Kuh nimmermehr!“ Um zu verdeutlichen, wie wichtig das rechtzeitige Anlernen der Kälber an die Weide ist, wurden auf einem Weidehof der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG) Kempten die aufgetriebenen Kalbinnen (222 Stück) zum Auftrieb und vier Wochen später gewogen. Bei gleicher Weidequalität nahmen die Rinder von fünf Betrieben in den ersten Weidewochen ab. Bei acht Betrieben konnten die Tiere ihr Gewicht halten bzw. leicht zunehmen und bei sechs Betrieben wuchsen die Tiere vom ersten Auftriebstag an weiter. Ab etwa zehn Monaten ist die Alpung der Jungtiere ohne Probleme möglich. Vorausgesetzt, die Tiere haben am Heimbetrieb das Grasen von kurzem Gras erlernt.
Während die Weidehaltung von Milchkühen das Vorhandensein von ausreichend arrondierter Fläche voraussetzt, ist das Weiden von Aufzuchtrindern auch auf hoffernen Flächen umsetzbar. Der Erfolg stellt sich aber nicht von allein ein, es braucht ein gut durchdachtes und konsequentes Weidemanagement. Seit Jahrzehnten hat sich das System der Kurzrasenweide in der Jungviehaufzucht bestens bewährt. Bereits Kälber ab dem fünften Lebensmonat können ohne Zufütterung von Grob- und Kraftfutter auf einer Kurzrasenweide aufgezogen werden. Entscheidend für das Gelingen ist die Einhaltung der empfohlenen Aufwuchshöhe von vier bis sechs Zentimetern. Dadurch wird der gesamte Aufwuchs kontinuierlich abgefressen und Pflegemaßnahmen auf der Weide werden überflüssig. Gleichzeitig ist eine hohe Futterqualität während der gesamten Weideperiode sichergestellt. Verdauungsversuche an Hammeln konnten die hohe Verdaulichkeit und folglich hohe Energiedichte bestätigen.
Entscheidend ist, dass die Kälber möglichst früh an die Weide angelernt werden. Je älter ein Tier wird, umso schwieriger ist die Weidegewöhnung. Sozusagen: "Was Kälbchen nicht lernt, lernt Kuh nimmermehr!“ Um zu verdeutlichen, wie wichtig das rechtzeitige Anlernen der Kälber an die Weide ist, wurden auf einem Weidehof der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG) Kempten die aufgetriebenen Kalbinnen (222 Stück) zum Auftrieb und vier Wochen später gewogen. Bei gleicher Weidequalität nahmen die Rinder von fünf Betrieben in den ersten Weidewochen ab. Bei acht Betrieben konnten die Tiere ihr Gewicht halten bzw. leicht zunehmen und bei sechs Betrieben wuchsen die Tiere vom ersten Auftriebstag an weiter. Ab etwa zehn Monaten ist die Alpung der Jungtiere ohne Probleme möglich. Vorausgesetzt, die Tiere haben am Heimbetrieb das Grasen von kurzem Gras erlernt.
Infoabend am Do, 5. März: Kälber zu guten "Graserinnen“ machen
Eine weidebasierte Jungviehaufzucht fördert die Nutzungsdauer sowie die Lebensleistung der Kühe. In der Veranstaltung am Do, 5. März, mit Beginn um 19.30 Uhr beim Bräuwirt in Bergheim wird Weidespezialist Siegfried Steinberger die Grundlagen zur optimierten Weidehaltung von Jungvieh aufzeigen. Der Abend wird im Rahmen des Projektes "Verbesserung der Weidehaltung auf Almen und Heimweiden“ durchgeführt. Betriebsleitern wird die Möglichkeit angeboten, an einer Arbeitsgruppe teilzunehmen. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Umsetzung der Weideempfehlungen am Heimbetrieb sowie die Verbringung der Kalbinnen
auf eine der betreuten Projektalmen.
Koppeln auf Almen vermeiden Selektion
Auf der Alm ist jedoch eine Koppelumtriebswirtschaft umzusetzen. Überschüssiger Aufwuchs im Frühsommer wird dort nicht für Winterfutterwerbung abgeschöpft. Werden Rinder auf einer Almweidefläche ohne Koppeln gehalten, so werden diese zu Beginn der Almzeit bei Futterüberschuss selbstständig eigene "Kurzrasenweiden“ einrichten. Die Tiere werden an Gunstplätzen den Aufwuchs kontinuierlich abweiden, ähnlich einer Kurzrasenweide, an anderen Stellen wird das Gras überständig. Das Beweiden von kurzem, nährstoffreichem Gras entspricht dem natürlichen Fressverhalten eines Rindes. Bei diesem Fressverhalten werden auf der Alm allerdings die nicht gefressenen Bereiche schnell überständig. Im Talbetrieb werden diese Weidebereiche als Winterfutter geerntet und es steht den Tieren nachfolgend bei Bedarf wieder frisches Weidegras zur Verfügung. Auf der Almweide werden diese überalterten Bereiche nicht oder nur bei extremem Futtermangel im Spätsommer gefressen. Diese Aufwüchse weisen Energiegehalte von unter 5 MJ NEL/kg TM auf und sind für eine leistungsgerechte Ernährung von wachsenden Rindern nicht mehr geeignet.
Rinder früh auf Almen auftreiben
Damit auch auf den Almen über den ganzen Sommer hinweg eine gute Futterqualität zur Verfügung steht, ist die Umsetzung des "Magischen Dreiecks“ der Almwirtschaft anzuraten. Der rechtzeitige Auftrieb zu Vegetationsbeginn ist erforderlich, damit die Rinder den Aufwuchs von Beginn an abfressen und so dem einsetzenden Wachstumsschub hinterherkommen.
Ein späterer Auftrieb in bereits stehendes Gras führt unweigerlich zu einem Überständigwerden des Aufwuchses. In der Regel erfordern die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels (Erwärmung) eine frühere Beschickung und eine Erhöhung der aufgetriebenen Tierzahlen. Die Steigerung der durchschnittlichen Jahrestemperatur sorgt bei ausreichenden Niederschlägen für eine Zunahme des Biomassezuwachses auf den Almflächen.
Damit dieser abgeweidet wird, ist eine Anpassung der Auftriebszahlen dringend erforderlich, insofern die Almflächen offengehalten werden sollen. Werden Rinder auf der Alm sich selbst überlassen, so kommt es unweigerlich zu einem selektiven Fressen. Gunstbereiche werden übernutzt, andere Flächen fallen brach. Damit eine Alm gleichmäßig und angepasst genutzt wird, ist das Weidevieh mittels Koppelwirtschaft zu lenken. Dadurch können auch weniger beliebte Plätze zeitgerecht abgeweidet werden.
Damit dieser abgeweidet wird, ist eine Anpassung der Auftriebszahlen dringend erforderlich, insofern die Almflächen offengehalten werden sollen. Werden Rinder auf der Alm sich selbst überlassen, so kommt es unweigerlich zu einem selektiven Fressen. Gunstbereiche werden übernutzt, andere Flächen fallen brach. Damit eine Alm gleichmäßig und angepasst genutzt wird, ist das Weidevieh mittels Koppelwirtschaft zu lenken. Dadurch können auch weniger beliebte Plätze zeitgerecht abgeweidet werden.
Fazit - Kosten und Arbeitszeit sparen
Eine professionelle Weidehaltung von Jungvieh kann Futterkosten und Arbeit einsparen. Gleichzeitig fördert sie den Gesundheitsstatus der Tiere, was sich in einer Erhöhung der Milchlebensleistung der Kühe widerspiegelt. Werden die Rinder in den Sommermonaten ins Berggebiet auf eine Alm verbracht, wird zusätzlich Futter- und Güllefläche im Tal frei.
Gleichzeitig wird durch den Auftrieb der Rinder die Alm besser ausgegrast und somit gepflegt. Eine Weidehaltung der Rinder trägt zudem zur Bereicherung des Landschaftsbildes sowie zum Erhalt wertvoller, artenreicher Almweideflächen bei.
Gleichzeitig wird durch den Auftrieb der Rinder die Alm besser ausgegrast und somit gepflegt. Eine Weidehaltung der Rinder trägt zudem zur Bereicherung des Landschaftsbildes sowie zum Erhalt wertvoller, artenreicher Almweideflächen bei.