Wagnerei, ein aussterbendes Gewerbe
Bildergalerie
(12 Fotos)
Die Wagnerei im Museum © Dürnberger
Heuwagen © Dürnberger
Franz Bauer arbeitet an einem Wagenrad © Wolfgang Schwaiger
Franz in seiner Werkstatt im Museum © Dürnberger
Franz Bauer vor seiner Werkstatt, 1975 © Privat
Skiverleih © Privat
Originelle Werbetafel © Dürnberger
Bauer als Skispringer © Privat
© Dürnberger
© Dürnberger
© Dürnberger
Die "Bauer-Kapelle" © Dürnberger
Stolz betrachtet Wagnermeister Franz Bauer den Heuwagen im Museum Kalch-ofengut in Unken, den er selber angefertigt hat. Es ist ein Nachbau des Werkes, das er 1950 für seine Meisterprüfung machen musste. Alm-,
Berg- oder Heuwagerl, dieses praktische Gefährt war unter verschiedenen Bezeichnungen gebräuchlich, weil es in der Landwirtschaft für viele Zwecke verwendet wurde.
„Die Anfertigung der Holzräder war eine große Herausforderung, aber ich habe viele solche Wagerl gebaut“, erzählt der rüstige Senior.
„Als dann die Gummiräder aufgekommen sind, waren die Holzradl aber bald nicht mehr gefragt.“ Die Original-Anleitung seines Werkstücks hängt an der Wand seiner Werkstatt, die er dem Museum vermacht hat. Dort wurde sie detailgetreu wieder aufgebaut, sogar mit dem ehemaligen Türschild und der alten Reklametafel. Werkzeug, Ziehschlitten, Wagenräder, ja sogar eine Wendeltreppe, die früher ebenfalls zum Handwerk des Wagners gehörte, können Besucher besichtigen.
„Als dann die Gummiräder aufgekommen sind, waren die Holzradl aber bald nicht mehr gefragt.“ Die Original-Anleitung seines Werkstücks hängt an der Wand seiner Werkstatt, die er dem Museum vermacht hat. Dort wurde sie detailgetreu wieder aufgebaut, sogar mit dem ehemaligen Türschild und der alten Reklametafel. Werkzeug, Ziehschlitten, Wagenräder, ja sogar eine Wendeltreppe, die früher ebenfalls zum Handwerk des Wagners gehörte, können Besucher besichtigen.
Landwirt und Skispringer
Franz hat als Wagner nicht nur Arbeiten für Landwirte erledigt, er war selber Bauer. Die Werkstatt hat er direkt auf seinem Fischerhof errichtet. Als die Aufträge immer mehr geworden sind, hat er die Kühe dann verkauft. Nachdem der Wintersport auch im Saalachtal immer beliebter wurde, fertigte Franz, wie viele Wagner damals, schließlich auch Ski an.
Seine Wagnerei wurde nun auch zur Ski-Werkstätte, wo sogar gebrochene Bretter repariert wurden, wie seine originelle Werbung versprach. „Meine Spezialität war es, Ski zu richten, wenn die Spitzen abgebrochen waren“, erzählt Franz, der selber begeisterter Skispringer war. Auch als Sportschütze hat er etliche Medaillen und Pokale abgeräumt.
Seine Wagnerei wurde nun auch zur Ski-Werkstätte, wo sogar gebrochene Bretter repariert wurden, wie seine originelle Werbung versprach. „Meine Spezialität war es, Ski zu richten, wenn die Spitzen abgebrochen waren“, erzählt Franz, der selber begeisterter Skispringer war. Auch als Sportschütze hat er etliche Medaillen und Pokale abgeräumt.
Begeisterter Musikant
Neben der Arbeit hat auch die Musik sein Leben geprägt. Als er zehn Jahre alt war, hat der Vater ihm eine Zugin gekauft, das Spielen hat er sich selber beigebracht. „Nach dem Krieg habe ich eine Band, die ‚Bauer-Kapelle‘, gegründet. Wir haben mit ‚Ami-Musi‘ zum Tanz aufgespielt“, erinnert er sich. 52 Jahre lang spielte er bei der Trachtenmusikkapelle Unken.
Das Geschäft ist seit 2003 geschlossen, vor Kurzem ist Franz ins Seniorenheim gezogen. Mitgenommen hat er nur seine geliebte „Ziach“ und eine Bohrmaschine. Falls es einmal etwas zum Reparieren gibt.