Vorsicht beim Frühjahrsputz: Hektik häufige Unfallursache
Reinigungsarbeiten im Frühling sind nicht nur mühsam, sondern auch gefährlich. Pro Jahr verletzen sich rund 3.800 Personen in den ersten beiden Frühlingsmonaten März und April bei Reinigungsarbeiten im Haushalt so schwer, dass sie ambulant oder stationär im Krankenhaus behandelt werden müssen – das entspricht durchschnittlich 62 Personen pro Tag.
Im Laufe des Gesamtjahres verletzen sich sogar im Schnitt mehr als 25.000 Personen. „Häufigste Unfallursachen sind Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit. 47 Prozent der Verletzungen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt resultieren aus diesen drei Faktoren. Daher sollte man für den Frühjahrsputz ausreichend Zeit einplanen und zwischendurch auch immer wieder Pausen einlegen“, so Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. Fehleinschätzung bzw. Selbstüberschätzung werden von Unfallopfern am zweithäufigsten genannt (11 %).
65 Prozent der Verletzungen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt werden durch Stürze hervorgerufen, davon die meisten durch Stolpern über Teppiche, Kabel oder andere Gegenstände. Besonders folgenschwer können Treppenstürze oder Stürze aus der Höhe, wie beispielsweise von Leitern oder Sesseln, ausfallen.
Vorsicht bei Drehstühlen als Aufstiegshilfe
„Gerade bei scheinbar banalen oder gewohnten Tätigkeiten sollte man besonders vorsichtig sein. Daher sollte man nicht mit Socken oder Schlapfen auf wackelige Leitern zum Fensterputzen oder zum Vorhängeabnehmen steigen. Auch nicht aus Bequemlichkeit oder weil es schnell gehen soll einen Drehstuhl oder Sessel als Aufstiegshilfe verwenden und nach der Benutzung des Staubsaugers diesen nicht mit ausgerolltem Kabel als Stolperfalle mitten im Raum stehen lassen“, appelliert die Freizeitsicherheitsexpertin. Auch das Balancieren über soeben gewischte, feuchte Fußböden oder Treppen kann zu Verletzungen führen.
Falls kleine Kinder im Haus sind, sollten Putzmittel für diese unerreichbar aufbewahrt werden. Auch Leitern können für Kinder sehr verlockend sein und eine Gefahrenquelle darstellen. „Sollte man die Fenster putzen und eine Pause machen oder den Raum verlassen, diese bitte immer abschließen und die Kinder immer mitnehmen“, appelliert Dr. Trauner-Karner.
Mehr verletzte Frauen als Männer
Sehr aufschlussreich ist auch die Verletzungsstatistik getrennt nach Geschlechtern. Dreimal so viele Verletzte sind weiblich. Dies heißt allerdings nicht, dass Männer geschickter sind, sondern dass der Haushaltsputz vermutlich nach wie vor sehr viel häufiger von Frauen verrichtet wird als von Männern.