Verlustarme Ernte mit Doppelmesser und Kammschwader
Der Landtechnikhersteller aus dem Allgäu hat sich vor knapp zehn Jahren auf die Produktion von Doppelmessermähwerken und Kammschwadern spezialisiert. „Mir ist eine verlustarme Futterkonservierung wichtig. Durch das Doppelmesser wird das Futter abgeschnitten und breit abgelegt. Ausgenommen vom ersten Schnitt erspare ich mir einmal wenden“, so Landwirt Michael
Jans, der seit rund drei Jahren mit einer Kombi aus einem Frontmähwerk (Arbeitsbreite 2,75 m) und einem Seitenmähwerk (2,95 m Arbeitsbreite) mäht. In Vergleich zu Rotationsmähwerken, bei welchen das Futter durch schnelllaufende Klingen abgeschlagen wird, schneidet das Doppelmesser mit einem Scherenschnitt die Pflanze ab. Der gerade Schnitt wirkt sich positiv auf das Wiederaufwuchsverhalten aus. Das Futter wird bei der Mahd gänzlich homogen und gleichmäßig mit sehr wenig Bröckelverlusten abgelegt. Die Futterverschmutzung durch etwaige Maulwurfshügel o. Ä. fällt ebenso geringer aus, da Fremdanteile nicht im ganzen Futter verteilt werden.
Schlagkräftig mit wenig Energieaufwand
Pro Meter Arbeitsbreite benötigt das Doppelmessermähwerk nur rund 2 PS. Dadurch braucht man keine hochmotorisierten Traktoren. Ein
75 PS starkes Zugfahrzeug schafft mit dem vorgezeigten Frontschmetterling (8,5 m Arbeitsbreite bei einem Gewicht von 850 kg(!)) eine Flächenleistung von rund 6,5 ha/h.
Die Maschine ist mit einem eigenen Ölkreislauf ausgestattet und benötigt keine zusätzlichen Hydraulikanschlüsse an der Front. Einzig ein 24-V-Dauerstrom ist für den Betrieb
nötig.
„Ohne Schneid koa Freid“
„Es gibt keine Faustzahl, wie lange man mit einem Messersatz ohne nachzuschleifen auskommt“, so Christoph Brenner von BB-Umwelttechnik und fügt hinzu: „Der Wartungsaufwand ist mit Sicherheit höher als bei einem Trommel- oder Scheibenmähwerk. Wenn die Messer stumpf sind, muss man sie schleifen.“ Durch eine ausgeklügelte Schnellspannvorrichtung sind die Messer schnell aus- und wiedereingebaut. Pro Messersatz liegt der Wartungsaufwand bei rund 15 Minuten.
Schwad verlustarm ablegen
Mit dem Prinzip des Kammschwaders wird das Futter vom Boden „gehoben“ und nicht über diesen geschleift, was wiederum die Brökelverluste minimiert. Dadurch gelangen Fremdgegenstände wie z. B. Steine kaum in das Futter. Beim Feldtag wurde eine Kammschwaderkombination, bestehend aus zwei Modulen
à 3 m Arbeitsbreite, vorgeführt. „Ab einer Geschwindigkeit von 10 km/h rotiert das Futter optimal und wird schonend abgelegt. Man kann das mit einem Schneepflug vergleichen, bei welchem man auch eine gewisse Geschwindigkeit braucht. Nebenbei erhöhe ich dadurch die Schlagkraft“, so Christoph Brenner. Für optimale Bodenhaftung sollte der Traktor ein Eigengewicht von mindestens 3.500 kg aufweisen. Große
Tasträder sind nah an den Schwadtrommeln positioniert. Diese garantieren eine gute Bodenanpassung. Die Schwader sind mit einer eigenen Ölversorgung ausgestattet, die mit je einer 24-V-Steckdose bzw. über die Zapfwelle angetrieben wird.