Toxische Greiskräuter sind eine Gefahr
Greiskräuter (= Kreuzkräuter) sind für Nutztiere giftig und können, sofern sie gefressen werden, u. a. irreversible Leberschäden verursachen. Wenn sie über längere Zeit aufgenommen werden, sind chronische Vergiftungen zu befürchten. Die Symptome zeigen sich erst nach längerer Zeit. Bei einer akuten Vergiftung nach der Aufnahme von größeren Mengen verenden die Tiere innerhalb weniger Tage.
Die Giftstoffe bleiben auch im Heu bzw. der Silage erhalten, wodurch sich bei den Futterkonserven das Problem ergibt, dass die Tiere die Greiskräuter kaum mehr ausselektieren können.
Es ist zu beobachten, dass die Ausbreitung der Greiskräuter zunimmt. Die Bedrohung für Nutztiere ist ernst zu nehmen.
Sollten Greiskräuter in den eigenen Wiesen und Weiden vorhanden sein oder die Vermutung nahe liegen, steht für Fragen rund um die Bekämpfung LK-Fachberater Matthias Greisberger gerne zur Verfügung. Im Rahmen eines Projektes werden zehn Betriebe gesucht, die bereit sind, gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung dieser giftigen Pflanzenarten auf ihren Flächen zu testen. Ziel ist es, die Ausbreitung zu stoppen und die Futtersicherheit langfristig zu sichern. Ebenso ist eine kostenlose Vor-Ort-Beratung im Rahmen des ÖKL-Projektes „Gemeinsam gegen Greiskraut“ möglich.
Betriebe, wo Kreuzkräuter vorhanden sind und Interesse besteht, Teil der zehn Praxisbetriebe für Gegenmaßnahmen zu werden, melden sich bitte unter folgenden Kontaktdaten:
Umfrage zu Geiskräutern
- Wie erkennt man die giftigen Pflanzen?
Bei den Greiskräutern gibt es verschiedene Arten: Das Jakobs-Greiskraut, das Wasser-Greiskraut, aber auch das Alpen-Greiskraut, sind weit verbreitet. Die Greiskräuter blühen je nach Höhenlage von Juni bis Oktober und werden je nach Art und Standort 20 cm bis über einen Meter hoch. Sie sind an ihren Blüten gut zu erkennen. Sie haben gelbe Röhrenblüten (innen) und gelbe Strahlenblüten (außen). Man könnte die Blüte als eine kleine vollgelbe Margeritenblüte beschreiben. Die kleinen Blüten produzieren nach dem Abblühen flugfähige Samen und ähneln so dem Löwenzahn. Zur Vorbeugung sollte man jedenfalls Lücken in der Grasnarbe schließen. Es gilt Maschinen nach Regulierungsmaßnahmen wie Reinigungsschnitten zu reinigen und kein Schnittgut mit Greiskräutern zu übertragen – Achtung auch bei der Einstreu.
- Was ist zu tun, wenn Greiskräuter auf Wiesen und Weiden zu finden sind?
Falls die Fläche bereits befallen ist, ist es wichtig, frühzeitig zu reagieren und bei geringem Besatz die Pflanzen mit der Wurzel zu entfernen. Hat sich das Kreuzkraut hingegen schon stark ausgebreitet, ist ein rechtzeitiger Schnitt vor der Blüte zwingend erforderlich. Das Schnittgut muss anschließend vollständig von der Fläche entfernt werden, da die Samen auch nach dem Schnitt nachreifen können.
Infos über die wichtigsten Greiskräuter
- Wasser-Kreuzkraut (Senecio aquaticus agg.): Heimisch, wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen bis 1.000 m Seehöhe. Stark giftig, auch im Heu und in Silage. Vermehrung über langlebige Samen. Zweimalige Mahd zur Blütezeit (Juli/August) über mehrere Jahre empfohlen. Frühjahrsbeweidung mit Schafen kann sinnvoll sein.
- Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea): Das Jakobs-Kreuzkraut hat etwas kleinere Körbe als das Wasser-Kreuzkraut, die dafür viel zahlreicher sind. Die Art kommt auf eher trockenen Weiden vor, und kann sich hier und von spat gemähten Wegrändern her stark ausbreiten. Weide-Pflegemaßnahmen sind zur Bekämpfung unerlässlich.
- Schmalblättriges Kreuzkraut (Senecio inaequidens): Invasive Art aus Südafrika, seit den 1970er-Jahren in Mitteleuropa verbreitet. Sehr giftig für Weidetiere (Pyrrolizidinalkaloide), wird gemieden, kann sich ungestört ausbreiten. Vermehrung über bis zu 33.000 Samen pro Jahr. Bekämpfung am wirksamsten durch Ausreißen vor der Blüte im Herbst. Mahd allein reicht nicht aus – Pflanzenreste entfernen!